Fruchtet der XXL-Sommer-Umbruch: Hat sich die TSV-1860-Mannschaft endlich gefunden?

Nach einem äußerst schwierigen Saisonstart hat sich die Mannschaft des TSV 1860 endlich gefunden – auch dank Neuzugang Soichiro Kozuki, nach dessen Verpflichtung Argirios Giannikis auf das bewährte System umgestellt hat.
Matthias Eicher
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Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis
Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Hier ein Teilchen, dort ein Teilchen. Zu Saisonbeginn war es noch ziemlich unvollständig, das Löwen-Puzzle. Und das, obwohl die Mehrzahl der Neulöwen im Rahmen des XXL-Umbruches relativ früh auf der Matte standen. In den letzten Spielen geschah nun besser spät als nie, was angesichts der gefährlichen Lage im Tabellenkeller dringend geschehen musste: Die weiß-blauen Puzzleteile fügten sich (besser) zusammen.

Cheftrainer Argirios Giannikis, Sport-Geschäftsführer Christian Werner und die Mannschaft des TSV 1860 tüfteln schon seit Monaten an einer schlagkräftigen Truppe der Saison 2024/25. Wie die drei Siege in Serie gegen Arminia Bielefeld, Hannover 96 II (jeweils 1:0) und Borussia Dortmund II (2:1) zeigen, fügt sich nun eines zum anderen.

TSV-1860-Trainer Giannikis setzt dank Neuzugang auf ein bewährtes System

"Wir sind eine relativ neue Mannschaft, die sich auch erstmal einspielen muss", sagte Spielmacher Tunay Deniz, der ebenfalls zu den Neuzugängen zählt, fast entschuldigend. Dabei hätte er getrost in der Vergangenheitsform sprechen können, denn ist es endlich eine Weiterentwicklung erkennbar. Sowohl bei Deniz selbst, der neben Sechser Thore Jacobsen seine Rolle gefunden hat.

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Als auch bei der gesamten Mannschaft, die von den letzten Wochen von Spiel zu Spiel gefestigter wirkte, wie auch Deniz erklärte: "Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass wir nicht so viele Veränderungen haben, dass der Kern gleich bleibt."

Dies habe sich ebenso "ausgezahlt wie die intensive Arbeit mit taktischen Elementen" auf dem Platz. Das Giannikis-Puzzle, es nimmt konkrete Formen an.

Ein ganz wichtiges Teilchen, das der Trainer in Abstimmung mit seinem Boss Werner vorgesetzt bekam: Soichiro Kozuki. Der pfeilschnelle und technisch beschlagene Außenbahnspieler, zuvor beim FC Schalke 04 aktiv, hat mit seinem Wirken nicht nur Schwung ins Löwen-Spiel gebracht.

Er steht für den Systemwechsel vom 4-2-2-2, mit dem das Team fremdelte, hin zum bewährten 4-2-3-1 mit vermehrtem Flügelspiel.

Auch Vollath und Verlaat haben sich gefunden

Nach AZ-Informationen wurde Kozuki erst aus dem Grund geholt, wieder stärker auf die Außen setzen zu wollen. Die Mannschaft fühlt sich nun sichtlich wohl in der alten Grundordnung. "Wir haben jetzt vier Siege aus den letzten fünf Spielen geholt", meinte Deniz über erstarkte Giesinger und sprach von "positiver Energie" auf dem Feld.

Die ist auch entstanden, weil einzelne, zuvor womöglich etwas unpassende Fragmente nunmehr besser ineinandergreifen: Torhüter René Vollath musste sich anfangs des Unmuts der eigenen Fankurve erwehren, nachdem er als polarisierender Ex-Hachinger ausgerechnet Publikumsliebling Marco Hiller im Tor verdrängt hatte.

In den letzten Partien war Vollath mit seinen Paraden, aber auch mit seinen Führungsqualitäten mehrfach Garant dafür, dass sich das weiß-blaue Punktekonto füllen konnte (zwölf Zähler, Rang neun).

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Kapitän Jesper Verlaat hat sowohl in seinem Kernjob, der Verteidigungsarbeit, als auch in seiner Rolle als Spielführer sichtlich zugelegt. Der junge Rechtsverteidiger Lukas Reich hat trotz seiner erst 17 Jahren Fuß gefasst, auch die Maßnahme mit der Hereinnahme von Linksverteidiger-Youngster Florian Bähr hat sich ausgezahlt.

So könnte man es auch in den kommenden Wochen und Monaten Teilchen für Teilchen durchgehen, das inzwischen besser passende Giannikis-Puzzle.

Welch stimmig-formvollendetes, halbwegs passendes oder greislig-schiefes Gesamtbild es am Ende ergibt? Der 38. Spieltag wird's zeigen.

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Benedikt am 03.10.2024 16:01 Uhr / Bewertung:

    Bei aller Freude zuletzt: Glücklich kann man nicht sein. Zu viele Punkte wurden verschenkt,
    weil ein System gespielt wurde, das zum Scheitern verurteilt war. Ein Trainer muss ein Konzept haben
    und nicht dauernd nachbessern müssen. Das "Material" ist für Höheres gut genug, nur muss der unbändige Siegeswillen und Selbstvertrauen endlich ein kehren. Sicherheitsfußball mag wohl die Klasse erhalten. Wir Fans wollen aber Aufbruchstimmung, ein Ziel erzwingen.

  • Kaiser Jannick am 03.10.2024 17:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Benedikt

    Sehr zutreffend beschrieben, Bene. Die meisten User sehen das mittlerweile identisch. AG hat nichts entscheidendes bewirkt in den letzten neun Monaten, mit keinem der beiden Kader. Spielerisch ist nichts verbessert und punktemäßig geht es auch permanent nur rauf und runter. Er hat alle Chancen vertan, wir drehen uns im Kreis ohne Aussicht auf dauerhafte Verbesserung.

  • Kein1860Fan am 03.10.2024 14:18 Uhr / Bewertung:

    Ohne Wertung ein Unterschied zwischen 1860 und dem FCB aufgezeigt:

    Gewinnt 1860 aufgrund von Traumtoren heißt es, "die Füße stillhalten. Es waren ... glückliche Siege" Wenn möglich, würden wahrscheinlich die Siege an den Gegner übertragen werden.

    Anders beim FCB. Gewonnene Spiele aufgrund unerwarteter Momente werden mit dem Bayern-Dusel besonders gewürdigt. So beispielsweise der CL-Sieg gegen den BVB, wo ein nicht gegebener Treffer den FCB erst zum Sieg geführt hat.

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