Eine Legende wird 90: Meisterlöwen gratulieren Petar Radenkovic zum Jubiläum

Sechzigs Meisterlöwen gratulieren dem "ersten großen Star" in der Abendzeitung zum großen Jubeltag. Fredi Heiß würdigt Petar Radenkovic: "Er war einer der besten Torhüter der Fußballgeschichte."
Matthias Eicher
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Löwen-Legende Petar Radenkovic ist auch heute noch ein gefragter Redner.
Löwen-Legende Petar Radenkovic ist auch heute noch ein gefragter Redner. © IMAGO

München – Wenn man die Zahl 60 spiegelt, kommt 90 raus. Zwei wichtige Zahlen für Petar Radenkovic. Bei Sechzig ist der große "Radi", Torhüter der Meistermannschaft von 1966, eine Vereinslegende – und nun 90 Jahre alt.

Heiß gratuliert Radenkovic: "Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt!"

"Lieber Radi, ich wünsche Dir alles Gute – herzlichen Glückwunsch zum Neunziger", gratuliert Meisterlöwen-Kollege Fredi Heiß in der AZ: "Es ist großartig, dass der Radi 90 werden durfte und dass es ihm noch so gut geht. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt! Radi ist für mich eine Galionsfigur der Löwen. Er war unser erster großer Star!"

Still ist es geworden um "bestes Torwart von Welt", wie sich der Serbe einst selbst bezeichnete, der Radi lebt zurückgezogen in der alten Heimat: Laut Heiß verbrachte er auch seinen Ehrentag in seiner Geburtsstadt Belgrad. "Der Radi hat mir aber am Telefon gesagt, dass er vorhat, noch mal nach München zu kommen." Der 83-Jährige stockt kurz, denn ihm schien durch den Kopf zugehen, wie lange dies wohl noch möglich sei. Dann gibt er die Worte Radis weiter: "Er meinte, dass wir uns am Viktualienmarkt treffen können, wie letztes Mal."

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Das würde auch den einstigen Mitspieler Bernd Patzke freuen: Der dritte Meisterlöwe im Bunde spricht Radenkovic im Gespräch mit der AZ ebenfalls seine Glückwünsche aus: "Alles Gute, lieber Radi, ich wünsche vor allem Gesundheit. Das ist in unserem Alter das Allerwichtigste", sagt Patzke und erinnert sich an das letzte, zufällige Treffen mit Radi an Heiß' Stammtisch bei "Steirer am Markt" im Jahr 2018: "Das war vor Corona, es ist schon viel zu lange her. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das noch einmal schaffen!"

Wenn Heiß und Patzke über Radi sprechen, flammen unweigerlich Erinnerungen an die Sechziger Jahre auf. "Diese Zeit ist untrennbar verbunden mit unseren großen Erfolgen mit den Löwen. Wir sind Meister geworden, Pokalsieger, standen im Europapokalfinale im Wembleystadion. Es war die schönste Zeit unseres Lebens", erzählt Heiß, "und ohne den Radi wäre das nicht möglich gewesen."

Gute Freunde kann niemand trennen: Beckenbauers Weisheit gilt auch in Blau, etwa für Radenkovic (l.) und Fredi Heiß.
Gute Freunde kann niemand trennen: Beckenbauers Weisheit gilt auch in Blau, etwa für Radenkovic (l.) und Fredi Heiß. © IMAGO

Stellungsspiel von Radenkovic war einmalig

Heiß bringt es auf den Punkt, was Radenkovic zu allererst einmal auszeichnete: "Er war meiner Meinung nach einer der besten Torhüter der Fußballgeschichte. Er hatte einfach keinerlei Schwächen! Er hatte diese unglaubliche Begabung, immer zu sehen, wo der Ball hinkommt, und schmiss sich nie nach Bällen, die daneben gingen. Dazu hatte er ein unheimliches Talent, die Abwehr von hinten heraus zu dirigieren."

Sein Stellungsspiel sei "unvergleichlich" gewesen, genauso sein Talent neben dem Platz als "Showman" ("Bin i Radi, bin i König").

Für Patzke, immerhin Meisterlöwe und Rekord-Nationalspieler der Giesinger, (24 Länderspiele) hat Radenkovic seinen Job manchmal überflüssig gemacht.

"Radi war nicht nur unser Torwart, er war auch gleichzeitig unser Libero und der Erste, der das konnte. Da durfte der Vereidigung auch mal einer durchrutschen" so Patzke lachend und schon eine kleine Erzählung über die legendären Ausflüge des Keepers nach: "Einmal, als er wieder mit dem Ball am Fuß aus dem Tor marschierte rief ich: 'Radi, geh zurück, ich hab' ihn schon.' Er meinte: 'Nein, halt du hinten die Stellung!'"

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Meisterlöwen fiebern Treffen mit Radenkovic entgegen

Mit den Löwen der Gegenwart können die untrennbar in ihren Gedanken miteinander verbundenen Meisterlöwen wenig anfangen. "Der Radi denkt da ähnlich wie ich: Es ist unerträglich, dass die Löwen da unten rumkrebsen. Leider lebt die Vereinsführung im Mittelalter. Es ist schlimm, wie sie ihren eigenen Investor bekämpfen und mit Leuten umgehen, die erfolgreiche Löwen sehen wollen. Ein Trauerspiel, deswegen gehen wir nicht mehr hin."

Vielmehr fiebern die Meisterlöwen dem nächsten Treffen mit ihrem Radi entgegen - um in unvergessenen Erinnerungen erfolgreicherer Zeiten zu schwelgen.

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6 Kommentare
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  • Südstern7 am 03.10.2024 14:47 Uhr / Bewertung:

    Mensch der Radi sieht aber noch gut aus!
    Herzlichen Glückwunsch und viel Gesundheit!!

  • Löwenbiss am 03.10.2024 10:08 Uhr / Bewertung:

    Alles Gute, Radi! Du warst der größte. Und es wäre gut, wenn die Ignoranten in der Vereinsführung von heute auf das hören würden, was die alten Meister-Löwen zu sagen haben!

  • Himbeer-Toni am 03.10.2024 08:23 Uhr / Bewertung:

    "....es ist schlimm wie sie ihren Investor bekämpfen". Die Vereinsführung lebt im Mittelalter".
    Da könnte ja Erfolg mit dem Investor rausspringen, evtl. sogar Aufstieg in höhere Klassen.
    Das wollen natürlich die Bremsklötze der "Freunde des Sechz´ger Stadions" verhindern.
    Greawoida auf immer und ewig, die Spielklasse ist uninteressant.

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