Interview

Ex-Löwe Lang packt aus: Warum musste die Identifikationsfigur des TSV 1860 gehen?

Niklas Lang galt als echte Identifikationsfigur beim TSV 1860 und sollte bis 2026 bleiben. Doch im Sommer wechselte er zu Sandhausen. Vor dem Duell spricht er mit der AZ über den Abschied von seinem Herzensverein.
Kilian Kreitmair
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EX-Löwe Niklas Lang trägt seit dieser Saison das Trikot des SV Sandhausen.
EX-Löwe Niklas Lang trägt seit dieser Saison das Trikot des SV Sandhausen. © IMAGO

Sandhausen – Über zehn Jahre kickte Niklas Lang beim TSV 1860, reifte an der Grünwalder Straße zum Profi. Im Sommer folgte der abrupte Abschied. Nun steht der Innenverteidiger bei Sandhausen im Kader und will gegen die Löwen den nächsten Sieg einfahren. 

AZ: Am Samstag kommt es zum Aufeinandertreffen mit Ihrem Jugendklub, bei dem Sie zehn Jahre lang gespielt haben. Wie emotional wird das Spiel? 
NIKLAS LANG: Es ist kein Geheimnis, dass ich Sechzig sehr verbunden bin. Deswegen wird es auf jeden Fall ein sehr emotionales, aber auch spannendes Spiel für mich. 

Sandhausen ist aktuell Zweiter in der Tabelle. Auf was für einen Gegner muss sich der TSV 1860 einstellen?
Wir sind eine Truppe, die in allen Belangen zusammenhält. Wir haben zwanzig Spieler, die alle die gleiche Qualität haben. Sechzig muss sich dementsprechend auf eine sehr kompakte Truppe einstellen, die natürlich fußballerisch viele Qualitäten hat. 

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Lang über Duell gegen 1860: "Natürlich will man gegen seinen Jugendverein spielen"

Ihr Start in Sandhausen lief nicht wie gewünscht. Sie durften noch nicht von Beginn an ran. Woran hackt es noch?
Ich bin leider die ganze Vorbereitung und in den ersten beiden Ligaspielen mit einer Verletzung ausgefallen. Jeder, der selbst schonmal verletzt war, weiß, dass es danach noch ein paar Tage dauert, bis man wieder zu alter Stärke zurückfindet. Es läuft zwar noch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, aber langsam geht es wieder bergauf. 

Geben Sie in so einer Trainingswoche nochmal mehr, um sich für Einsatzminuten zu empfehlen?
Natürlich will man gegen seinen Jugendverein spielen. Aber man sollte in jeder Trainingswoche gleich viel Power geben. Man muss den Jungs, die aktuell vor einem stehen, Druck machen.

TSV 1860 bot Lang keine Perspektive mehr

Schauen wir auf Ihre Zeit beim TSV 1860. Sie waren eine Identifikationsfigur im Klub. Was war der Grund, den Löwen nach der Leihe nach Freiburg endgültig "Servus" zu sagen? 
Ich habe das damals zum Abschied über die sozialen Netzwerke schon ein bisschen kundgetan. Am Ende haben sich die Vorzeichen im Verein in Bezug auf meine Person nach meiner Leihe nach Freiburg komplett geändert. Dadurch musste ich natürlich schauen, ob es was passendes anderes für mich gibt. 

Inwiefern haben sich die Vorzeichen geändert? 
Es gab viele Gespräche mit dem Sportgeschäftsführer. Sechzig konnte mir aber keine Perspektive im Verein bieten. Ich musste deswegen schauen, dass ich etwas anderes finde.  Dann ging es relativ zügig. Matthias Imhof, dem ich sehr dankbar bin, hat mir in Sandhausen eine klare Perspektive aufgezeigt. Das ist die Geschichte hinter meinem Abschied. 

War zusammen mit Tim Rieder eine echte Löwen-Identifikationsfigur: Niklas lang (rechts).
War zusammen mit Tim Rieder eine echte Löwen-Identifikationsfigur: Niklas lang (rechts). © IMAGO

Ex-1860-Identifikationsfigur Lang: "War ein sehr großer Schritt"

Ist es Ihnen schwer gefallen, die Löwen zu verlassen? 
Natürlich ist es mir schwergefallen. Für mich persönlich war es ein sehr großer Schritt. Ich bin bei Sechzig aufgewachsen, war dort zehn Jahre und kannte fast jede Person im Verein. Dann ist es natürlich hart, seinen Verein verlassen zu müssen und etwas anderes zu machen. Aber das gehört leider zum Fußball dazu. 

Nun ist es so, dass Sie mit Sandhausen auf dem zweiten Platz stehen und die Löwen auf Rang 14. Hätten Sie das vor der Saison erwartet? 
Von unserer Truppe auf jeden Fall. Die Qualität in unserem Kader wirklich sehr gut ist. Dass die Löwen mehr können, als das, was sie gerade anbieten, ist denke ich auch klar. Man muss aber dazu sagen: Sie haben viele neue Spieler. Das dauert natürlich alles ein bisschen, bis sich das findet. 

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Lang will keine Rücksicht auf die Krisen-Löwen nehmen

Zuletzt gab es ein 1:5 in Cottbus. Es herrscht einmal mehr Krisen-Stimmung. Blutete da Ihr Löwen-Herz?
Natürlich schaue ich immer mit einem Auge auf die Löwen. Aber um ehrlich zu sein bin ich jetzt Spieler bei Sandhausen und das ist jetzt meine Priorität. Deswegen bin ich in allererster Linie froh, dass wir auf dem zweiten Platz stehen und einen guten Fußball spielen. 

Durch eine Niederlage gegen Sandhausen würde sich die Lage bei den Löwen nochmal verschärfen. Nimmt man auf sowas Rücksicht? 
Natürlich nicht. Ich bin jetzt Spieler bei Sandhausen und gebe da meine 100 Prozent. Das habe ich andersrum damals auch bei Sechzig gemacht. 

Lang: TSV 1860 braucht Zusammenhalt in der schweren Zeit Zusammenhalt

Sie sind Krisen-Experte beim TSV 1860. Was braucht es, um aus der Situation wieder herauszukommen?
Auch wenn es primitiv klingt, braucht es am Ende die Punkte. Die Jungs müssen natürlich jetzt weiter zusammenhalten. Dann werden sie da auch irgendwann wieder rauskommen. Hoffentlich natürlich erst nach dem Spiel gegen uns. 

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  • Chris_1860 am 03.11.2024 23:21 Uhr / Bewertung:

    Warum so reißerisch?

    Lang hat nicht "ausgepackt", sondern einfach nur begründet, warum er gewechselt hat.

    Im Fussball ein ganz normaler Vorgang, auch wenn ich ihn gerne weiter hier gesehen hätte.

    Eine "Integrationsfigur" war er übrigens auch noch nicht.

    Insgesamt etwas übertrieben, der Artikel

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