Ein Hauch von Jacobacci? Für diesen Fußball steht TSV-1860-Coach Argirios Giannikis

Schnell und direkt in die Tiefe: Exklusiv für die AZ hat das Fußball-Analyse-Unternehmen "ballorientiert" den Stil des neuen TSV-1860-Trainer Argirios Giannikis untersucht. Was ihn von dem des Vorgängers Maurizio Jacobacci unterscheidet.
Ruben Stark
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Alles hört auf mein Kommando! Argirios Giannikis' Philosophie setzt auf Aggressivität und schnelles Umschaltspiel mit gleichzeitigem Mut zum Risiko.
Alles hört auf mein Kommando! Argirios Giannikis' Philosophie setzt auf Aggressivität und schnelles Umschaltspiel mit gleichzeitigem Mut zum Risiko. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Keine Schonzeit, keine Eingewöhnung – für den neuen Löwen-Dompteur Argirios Giannikis geht es gleich zur Sache. Seine ersten drei Pflichtspiele als Trainer des TSV 1860 werden den Ton setzen für die Rückrunde. Entweder gelingt im Januar-Trio gegen Duisburg, Lübeck und Sandhausen die Wende und Sechzig blickt einer ruhigeren Phase entgegen – oder es geht weiter wie vor dem Aus von Maurizio Jacobacci und in Giesing breitet sich Abstiegsgefahr akut aus.

Eines ist gewiss: die Hoffnung der Fans auf ein rasches Ende der Torarmut und damit häufigeren Jubel. Ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass unter Giannikis auf Basis seiner vorherigen Stationen bei den Löwen bald alles besser läuft, hat sich das Fußball-Analyse-Unternehmen "ballorientiert" exklusiv für die Abendzeitung angesehen.

TSV 1860: Ebenso wie Maurizio Jacobacci ist Argirios Giannikis kein Ballbesitz-Trainer

Jacobacci war wichtig, nach Ballgewinnen schnell in die Umschaltbewegung zu kommen – doch es fehlte an der Genauigkeit. Denn: Sechzig steht bei der Anzahl an Flanken und Dribblings auf Rang eins bzw. zwei, aber die Torschuss-Quote ist ligaweit am schlechtesten.

Daraus ergibt sich, dass 29 Tore der Sechzger zu erwarten gewesen wären, gefallen sind magere 18. Die ungenauen Flanken sind Ursache für nur zwei Kopfballtreffer und ein Eckballtor – damit ebenso Ligaschlusslicht. "Ballorientiert" folgert zu Jacobaccis Stil: "Wenig Intensität und Risiko". Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Löwen in Sachen Aggressivität und Präzision zulegen müssen.

Argirios Giannikis setzt auf Aggressivität und Risikobereitschaft

Genau da kann der neue Chefcoach mit seinem Spielstil ansetzen. Argirios Giannikis, übernehmen Sie! Grundsätzlich ist der Franke ein Freund der Viererkette, könne aber das System der Situation und dem Gegner anpassen. Meist lässt er in einem 4-2-3-1 oder einem 4-3-3 beginnen. Eine kompakte Defensive plus schnelles Umschalten sind auch Giannikis' Basis. "Ähnlich wie Jacobacci ist Giannikis kein Ballbesitz-Trainer", meint "ballorientiert". Erfolgreich ist der Stil dann gewesen, wenn die Zweikampfquote stimmte – was sie bei Sechzig zuletzt nicht tat.

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Risikobereitschaft zeichnet Giannikis ebenfalls aus. Schnell und direkt in die Tiefe soll es gehen, um dem Gegner in der entstehenden Unordnung wehzutun. Bei AEK Athen litt darunter die Passpräzision, kam aber dennoch häufig in das letzte Drittel des Gegners. Viele Flanken und schnelle Abschlüsse sind ebenso charakteristisch.

Bringt Argirios Giannikis die starke Chancenverwertung mit zum TSV 1860?

In der Aufstiegssaison 2019/2020 mit PAS Giannina, als der 43-Jährige zum Trainer des Jahres gekürt wurde, standen Gegnerpressing, zahlreiche Konterangriffe, viele Dribblings und Flanken über die Außenbahnen, frühes Stören, diszipliniertes Verteidigen und eine sehr starke Chancenverwertung im Vordergrund.

Da ist so manches dabei, was an der Grünwalder Straße 114 sehr willkommen wäre. Vorsicht jedoch: Wenn der Gegner von Giannikis' Teams mal zu Chancen kam, waren die meist hochwertig. Aber wie so oft: Grau ist alle Theorie und wichtig auf'm Platz.

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11 Kommentare
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  • shark am 20.01.2024 11:06 Uhr / Bewertung:

    Dr. Werner hat keine Erfahrung im Profibereich und während Jakobacci als Wandervogel bezeichnet wurde huldigt man jetzt den neuen Trainer.
    Redlichkeit in der Argumentation würde ich mir wünschen.

  • Soisses1860 am 18.01.2024 20:54 Uhr / Bewertung:

    Psst… das darf man doch nicht schreiben, dass der Neue dem Alten in vielen Dingen rechts ähnlich ist.

    Ich drücke ihm den Daumen, dass er das Rufer rumreißt, genauso wie ich es bei MJ getan habe. Mir ist nämlich egal, welche Ecke ihn gebracht hat.

    Freue mich tatsächlich auf Samstag, werde ab der ersten Minute (!!!!) die Mannschaft unterstützen.

    Und nachdem RR noch (hoffentlich) weit weg ist, könnte es echt was werden. Habe ein gutes Gefühl!

  • Chris_1860 am 19.01.2024 00:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Soisses1860

    Wie habe ich zur Bekanntgabe der Posten von Dr. Werner und Giannikis geschrieben:

    "Ich wünsche ihm, dem neuen Trainer und allen echten Löwen viel Erfolg, egal wer wen kennt, geholt oder eingestellt hat."

    Genau das meine ich auch heute, nur habe ich mir jeglichen Seitenhieb auf die Gesellschafter gespart.

    Schade, dass du wieder damit anfangen musst, Vereinspolitik mit erneutem Reisinger-Bashing zu betreiben.

    Vor allem, weil Reisinger absolut nix mit dem Auftakt-Punktspiel zu tun hat.

    Aber irgendwie können manche Reisinger-Hater nicht aus ihrer Haut, immer fest drauf auf ihn, egal ob es Bezug/Sinn hat, oder ned. Dennoch werde ich auf eine billige Retourkutsche gegen deinen Messias verzichten.

    Aber hinterfrag dich mal, ob das völlig bezuglose Öl ins Feuer Gießen sein muss, oder gar zielführend ist.

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