Drei Sorgenkinder beim TSV 1860 München auf einmal im Aufwind: "Viel Positives herausziehen"

Eine Generalprobe entgegen der Giesinger Gesetze: Der TSV 1860 gleicht in Bregenz drei Rückstände aus und feiert ein Schützenfest. Insbesondere drei Liga-Pechvögel überzeugen, Neucoach Argirios Giannikis lobt – und findet dennoch genügend Punkte, an denen noch zu feilen ist.
Matthias Eicher
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Valmir Sulejmani (Mitte) freut sich mit Eroll Zejnullahu (r.), links Mansour Ouro-Tagba.
Valmir Sulejmani (Mitte) freut sich mit Eroll Zejnullahu (r.), links Mansour Ouro-Tagba. © sampics / Stefan Matzke

München/Bregenz - Na, wenn diese Generalprobe der Löwen bei Schwarz-Weiss Bregenz keine Rolle rückwärts ist, dann wissen wir es auch nicht. Das 6:3-Feuerwerk des TSV 1860 am Samstag beim österreichischen Zweitligisten stellt gleich fünf ungeschriebene Giesinger Gesetze der laufenden Saison gehörig auf den Kopf. Der neue Löwen-Dompteur Argirios Giannikis scheint Sechzig somit schon von Beginn an ordentlich umzukrempeln, oder war's nur Zufall? Der AZ-Check so ganz anderer Löwen.

TSV 1860 plötzlich treffsicher: "Viel Positives herausziehen"

Giesinger Schützenfest: Satte fünf Pflichtspiele ohne eigenen Torerfolg? Diesmal durften sich gleich sechs verschiedene Torschützen in die weiß-blaue Liste eintragen: Marlon Frey (22.), Fynn Lakenmacher (34.) und Valmir Sulejmani (55.) glichen jeweils eine Bregenzer Führung aus, Eroll Zejnullahu (74.), Devin Sür (81.) und Mansour Ouro-Tagba (90.) schossen schließlich den klaren Testspielerfolg heraus. "Natürlich waren Sachen dabei, die verbesserungswürdig sind, aber auch viele gute Dinge. Wir haben drei Rückstände aufgeholt, waren sehr oft im letzten Drittel, haben sehr viele Halbchancen herausgespielt, aber auch sechs Tore geschossen", urteilte Giannikis nach seiner gelungenen, aber mühevollen Premiere: "Insofern können wir aus beiden Abschnitten viel Positives herausziehen, aber auch viele Sachen, die es zu verbessern gilt."

Jesper Verlaat, Marlon Frey, Fynn Lakenmacher und Kilian Ludewig feiern das 6:3 in Bregenz.
Jesper Verlaat, Marlon Frey, Fynn Lakenmacher und Kilian Ludewig feiern das 6:3 in Bregenz. © sampics

Sechzig kann Rückstand: Es war mit das größte Kreuz von Ex-Trainer Maurizio Jacobacci: Die Sechzger gaben regelmäßig Führungen aus der Hand. Dagegen konnte man nach einem Rückstand kein einziges Spiel gewinnen. Und nun? Gleich drei Mal gelang dem TSV nach der jeweiligen Führung des Gegners der Ausgleich, bevor man schließlich den Sieg herausschoss.

Schwächelnde Löwen-Akteure zeigen aufsteigende Formkurve

Lakenmacher knipst wieder: Fynn Lakenmacher hat wieder eine Mission. Sechzigs Top-Torschütze der Vorsaison (acht Treffer) hat in der laufenden Spielzeit erst ein einziges Saisontor auf dem Konto. In Sechzigs Winter-Vorbereitung traf er zuletzt in JEDEM Test ins Schwarze. Nun gut, es waren "nur" zwei Spiele. Immerhin: zwei Torerfolge in Serie, die das Selbstvertrauen stärken. Ob ihn Giannikis auch in der Liga zu einem treffsicheren Torjäger formen, respektive starkreden kann? Übrigens: Der Deutsch-Grieche hielt dennoch an Sechzigs Vorhaben fest, noch einen weiteren Angreifer verpflichten zu wollen: "Wir werden was tun, wollen aber eine Verbesserung holen und nicht irgendeinen Stürmer verpflichten."

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Comeback der Ausrangierten: Mit Tarsis Bonga hat sich ein Löwen-Missverständnis zu Drittliga-Konkurrent Halle verabschiedet. Auch Sechser Marlon Frey und Angreifer Valmir Sulejmani drohten schon einen blauen "Fehleinkauf"-Stempel zu kassieren. In Bregenz witterte das Duo allerdings Morgenluft: Frey traf per Traumtor zum 1:1-Ausgleich, Sulejmani netzte ebenfalls gekonnt ein und lieferte darüber hinaus zwei Assists. Ob das Duo in der Rest-Rückrunde doch noch so richtig ankommt bei Sechzig?

Marlon Frey erzielt per Traumtor das zwischenzeitliche 1:1 in Bregenz.
Marlon Frey erzielt per Traumtor das zwischenzeitliche 1:1 in Bregenz. © sampics / Stefan Matzke

Verkehrte Balance beim TSV 1860: Auf einmal wackelt die Abwehr

Wacklige Defensive: Sie war bisher so etwas wie das Prunkstück, wenngleich beim Tabellen-15. wahrlich nicht viel rund gelaufen ist in der bisherigen Spielzeit: Auf seine Defensive (23 Gegentore in 19 Drittliga-Partien) konnte sich 1860 zumeist verlassen, das stellt den fünftbesten Wert im Drittliga-Vergleich dar.

Auf dem Kunstrasenplatz Neu Amerika zeigte sich Sechzigs Abwehrverbund dagegen recht wacklig. 1860 habe "einfache Gegentore zugelassen", kritisierte Giannikis. Schon bei seiner Vorstellung sagte er den schönen wie treffenden Satz, an dessen Umsetzung es fleißig zu arbeiten gilt: "Wir müssen es schaffen, den gesamtmannschaftlichen Offensivgedanken zu verbessern und eine Balance herzustellen, damit eine stabile Struktur auf dem Platz entsteht." Der Bregenzer Vorwärtsgang war in Ordnung, doch mit Blick auf das Ergebnis sichtlich auf Kosten der Defensive.

Klar ist auch: Ein Test, bei dem 1860 zur Pause kräftig durchwirbelte, ist nur bedingt als Gradmesser geeignet. All das gilt es nun auch im Ernstfall in der Liga zu zeigen – am besten schon beim Auftakt in die Rest-Rückrunde gegen den MSV Duisburg (Samstag, 16.30 Uhr). Alles außer der wackligen Abwehr, wohlgemerkt.

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33 Kommentare
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  • Max Merkel am 16.01.2024 12:02 Uhr / Bewertung: 0

    Richtig, ich bin nun mal ein dominanter Typ, da haben halt viele ein Problem damit, ist aber nicht mein Problem!!!

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  • C_B am 16.01.2024 14:01 Uhr / Bewertung: 3
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    Es hat absolut gar nichts mit "Dominanz" zu tun, wenn man immer nur alles mit wenigen Worten, aber ohne konkrete Aussage verbal schlecht schreibt. Das ist nichts anderes als unnötig.

    Antworten lädt ... Antworten
  • Kaiser Jannick am 16.01.2024 18:33 Uhr / Bewertung: 3
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    "Richtig, ich bin nun mal ein dominanter Typ, da haben halt viele ein Problem damit, ist aber nicht mein Problem!!!"

    Nein, Du bist nicht dominant, du verwechselst das nur mit Defätismus, also chronischer Schwarzseherei, egal worums im Artikel auch geht.

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