Die zehn Gebote: Kratzen, beißen, Löwen sein!
Kampf, Mut, Wille – in der AZ sagen Bosse und Fans, an welche zehn Gebote sich 1860 gegen Dresden halten muss. Klare Vorgabe: Verlieren verboten.
München Karsten Wettberg hat es zu Beginn dieser Woche in der AZ gefordert: Die Löwen brauchen mehr Drecksäcke. „Wir verlieren doch vor allem die Zweikämpfe, bei denen es richtig weh tut. Ich muss doch auch mal ein Drecksack sein, wenn es angebracht ist.“ Gerade jetzt, da dem TSV 1860 der Abstiegskampf droht. Vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr) sind es nur noch drei Punkte bis zur Abstiegszone – und Dresden. Heißt auch: Verlieren die Löwen am Sonntag, zieht der Gegner von den Punkten her gleich und den TSV 1860 richtig rein in den Schlamassel.
Die Zeit der Ausreden ist also vorbei. Am Sonntag heißt es: Kratzen, beißen, Löwen sein! Sportdirektor Florian Hinterberger hat in der „Bild“ schon mal die Richtung vorgegeben: „Wir stehen weit hinter unseren Ansprüchen. Wir brauchen Biss, Wille und Rattigkeit“.
Auch die Fans fordern jetzt eine Reaktion von der Mannschaft. In der AZ sagen einige Fans, welche zehn Gebote das Team jetzt an den Tag legen muss:
Mehr kämpfen! Es heißt nicht umsonst Abstiegskampf. „Wir müssen jeden Zweikampf annehmen“, sagt Hinterberger. Vor allem in der 2. Liga ist das eine unausweichliche Tugend. Die Löwen haben diese zuletzt zu oft vermissen lassen.
Mehr Wille zeigen! Die Löwen können es doch – wenn sie nur wollen. Franz Hell, der seit den 60ern kein Spiel der Löwen mehr verpasst hat, rätselt: „Warum geht das nicht immer so wie in der zweiten Halbzeit gegen den KSC? Es kann doch nicht sein, dass man nach einem guten Spiel immer zwei schlechte machen muss. Warum geht es nicht immer mit der Einstellung aus dem Köln-Spiel?“
Mutiger sein! Zu oft treten die Löwen gehemmt auf, lassen jegliches Selbstvertrauen vermissen. Das muss sich ändern. Findet auch Ernst Schmid von den Ilmtal-Löwen aus Pfaffenhofen: „Die Mannschaft muss am Sonntag wesentlich mutiger auftreten als zuletzt. Sie muss die negativen Einflüsse ausblenden und wieder für positive Schlagzeilen sorgen.“
Kreativer sein! Den Löwen fehlt ein Spieler, der den entscheidenden Pass spielen kann. Der die Stürmer besser einsetzt. „Wir brauchen einfach mehr Kreativität. Das fordere nicht nur ich, sondern sehr viele Fans sehnen sich danach. Ein Yannick Stark müsste das eigentlich umsetzen können“, sagt Jürgen Späth von den Donau-Löwen.
Die Zuschauer begeistern! Coach Friedhelm Funkel gibt die Richtung vor: „Wir müssen auf dem Platz in Vorleistung gehen, dann werden uns die Fans unterstützen. Das sieht auch Späth von den Donau-Löwen so: „Es ist schwer, die Leute noch zu motivieren, ins Stadion zu kommen “.
Bissiger sein! Keine Mannschaft hat so wenige Gelbe Karten kassiert wie die Löwen (16). „Wir müssen taktische Fouls machen, dürfen uns nicht alles gefallen lassen“, sagt Hinterberger.
Dreckiger spielen! „Wir müssen das Glück erzwingen“, sagt Hell. Heißt: Mal einen Strafstoß provozieren. „Mit Schönspielerei kommen wir nicht weiter“, sagt Hinterberger. Auch Funkel hält seine Spieler für zu anständig.
Mehr rennen! Die Laufleistung gegen den KSC war gut, müsste aber immer so sein. Und besser vorgetragen werden. „Wir müssen schneller spielen“, sagt Jürgen Späth.
Tore erzwingen! Nur neun Tore haben die Löwen erzielt. Ernst Schmid glaubt an Besserung: „Wenn der Rob Friend zusammen mit dem Benny spielt.“
Zusammenhalten! Nur gemeinsam kommen die Löwen aus der Krise raus. Davon ist Schmid überzeugt: „Der Zusammenhalt ist jetzt ganz wichtig. Die Mannschaft muss die negativen Einflüsse ausblenden.