"Die Mannschaft lebt": TSV 1860 München gewinnt seine Fans zurück
München - Die Harmonie zwischen dem TSV 1860 München und seinen zuletzt grantigen Fans ist vorerst wieder hergestellt. Nach fußballerisch trostlosen Wochen und Pfeifkonzerten von den Rängen bekamen die Löwen am Dienstagabend gegen Elversberg endlich wieder die volle Unterstützung ihrer Anhänger zu spüren.
Zwar konnten die Sechzger gegen die Saarländer erneut nicht den ersten Sieg in der Rückrunde feiern, inmitten der sportlichen Krise fühlte sich der Punktgewinn gegen den Spitzenreiter der 3. Liga aber wie ein Sieg an.
Für 1860 geht es um einen versöhnlichen Saison-Endspurt
"Die Mannschaft lebt", sagte Innenverteidiger Jesper Verlaat fast schon überschwänglich nach dem erkämpften 1:1. Um den einst anvisierten Aufstieg geht es nach acht sieglosen Spielen hintereinander schon lange nicht mehr. Für die Mannschaft geht es um einen versöhnlichen Saison-Endspurt, für Neu-Coach Maurizio Jacobacci um seinen ersten Sieg im Löwen-Dress und für Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel womöglich um seinen Job.
Die ersten Minuten im Grünwalder Stadion hatten am Dienstag zunächst wenig Hoffnung auf eine Trendwende gemacht. Die Münchner wurden überrannt, gerieten nach einem Tor von Nico Antonitsch (17.) früh in Rückstand. Joseph Boyambas Ausgleichstreffer (35.) aus dem Nichts war allerdings der dringend benötigte Weckruf. Mit zunehmender Spielzeit nisteten sich die Hausherren immer mehr in der Hälfte der Gäste ein. In der Schlussphase waren die Löwen dem Siegtor sogar näher.
Verlaat: "So kann es gerne weitergehen"
Nun haben die Giesinger ihrem neuen Trainer zwar immer noch keinen Sieg geschenkt, das Unentschieden gegen Elversberg gibt aber Selbstvertrauen für die kommenden Wochen. "Man sieht, dass sich jeder reinhaut. Dass jeder die Tugenden auf den Platz bringt", befand Abwehrspieler Yannick Deichmann.
Noch wichtiger als das Ergebnis war aber das Auftreten der Münchner, mit dem sie ihre Fans zurückgewinnen konnten. "Sie waren voll am Start. Das gibt uns ein gutes Gefühl und wir hoffen, dass wir jetzt wieder als Einheit zusammenwachsen", sagte Mittelfeldspieler Marius Wörl. Nach Schlusspfiff gab es anerkennenden Beifall von den Rängen. Ein seltenes Bild in diesem Jahr. "So kann es gerne weitergehen", sagte Verlaat.