Die Lex Bär: Das neue Traumduo des TSV 1860
Wie soll es ohne Sascha Mölders nur klappen? Wer soll die Löwen anführen? Wer die Tore schießen? Die Kritiker unter den Fans befürchteten mit dem Abschied des Ex-Kapitäns den weiß-blauen Weltuntergang - dabei hat sich in kürzester Zeit ein neues Traumduo gefunden.
Beim 3:0-Auswärtssieg des TSV 1860 bei den Würzburger Kickers am Montagabend schlugen ausgerechnet die beiden Löwen zu, die schon beim 2:0 in Dortmund für die Tore gesorgt hatten: Marcel Bär und Stefan Lex.
Der Neuzugang konnte glänzen
"Unsere beiden Stürmer hatten heute schon ihr Weihnachtsfest", freute sich Trainer Michael Köllner über Bär und Lex: Der Neuzugang schnürte mit dem 1:0 und 3:0 einen Doppelpack, jeweils auf Vorarbeit von Lex. Der doppelte Vorbereiter wiederum traf zum 2:0 - nach einem Bär-Pass.
Es gilt neuerdings die Lex Bär bei den Blauen. "Cello Bär läuft gerade warm im kalten Winter", scherzte der 29-Jährige im Interview bei "Magenta Sport" über sich selbst und schob eine Floskel hinterher: "Spaß beiseite, ich bin sehr froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."
Damit hat sich Bär mit nunmehr acht Saisontoren schon auf Rang eins der internen Torjägerliste geschossen. Auch Lex und Merveille Biankadi haben zum ausrangierten Torjäger (alle 5)
aufgeschlossen.
Viel Lob für Stefan Lex
Anlässlich des ersten Führungstreffers ließ Bär ein Loblied auf seinen kongenialen Sturmpartner los: "Es ist ein super Laufweg von Lexi, der Ball war überragend. Ich sehe, dass der Torwart rauskommt und es Lexi schwer hat, aufs Tor zu schießen." Also zog Bär an, Lex lieferte - und fertig war das 1:0, das Coach Köllner als "Konter aus dem Lehrbuch" bezeichnete. Es war nur einer der drei Streiche von "Cello und Lexi", dem neuen Traumsturm der Giesinger.
Lex, seines Zeichens Mölders' Nachfolger als Kapitän, präsentiert sich seit Wochen in bestechender Form. Zwölf Scorerpunkte in den vergangenen zehn Spielen sprechen für sich. Nichts mehr zu sehen von dem in sich gekehrten Spieler ohne Selbstvertrauen, der zwischen Februar 2020 und dem 6:0-Schützenfest gegen den SC Freiburg unter einer monatelangen Torflaute gelitten hatte.
Liegt es an der Kapitänsbinde?
Schon im Toto-Cup bei Ex-Klub TSV Buchbach (3:2) und im DFB-Pokal gegen Schwergewicht Schalke 04 (1:0) hatte der Erdinger seine Torgefahr wiedergefunden und für Furore gesorgt. In der Dritten Liga fällt seine Hochform ziemlich genau mit jener Zeit zusammen, in der er erstmals im bisherigen Saisonverlauf die Kapitänsbinde tragen durfte.
Kurios wie versöhnlich: Obwohl Mölders' Grant auf Sturm-Kollege Bär überliefert ist und der Ex-Braunschweiger unter dem Platzhirsch-Gehabe des 36-Jährigen sichtlich gelitten hat, gibt er sich in der Öffentlichkeit zurückhaltend: "Ich persönlich finde es schade, dass Sascha nicht mehr da ist. Aber das wurde so entschieden und damit sollte es auch gut sein."
Ob seine Explosion und der neue Teamspirit mit Mölders zu tun hat? "Ob es mit Sascha zusammenhängt, dass die Stürmer treffen, weiß ich nicht." Vielleicht sei es "Zufall". Vielleicht ist es auch einfach besser, einen Haken dahinter zu machen.
Trainer Köllner zeigt sich sichtlich stolz
Coach Köllner jedenfalls war es wichtig, dem restlichen, einmal mehr funktionierenden Kollektiv ein Lob auszusprechen: "Wir haben ein stabiles, kompaktes Spiel hinbekommen." Vor allem der Doppelschlag noch vor der Pause sei eine "super Ausgangsbasis" gewesen, schließlich war 1860 trotz des Siegs beim BVB II nicht mit einer allzu breiten Brust angereist, was Köllner auf die beiden Pleiten gegen Waldhof Mannheim (1:3) und den 1. FC Magdeburg (2:5) zurückführt: "Vor zwei Wochen haben wir zuhause noch zwei Mal die Hütte voll bekommen."
Bärs Belohnung folgte auf dem Fuß: "Ich fahr' gleich nach Braunschweig, meine Frau wartet schon." Die Siegesfeier werde aber "nicht zu heftig ausfallen". Keine Details nötig, Herr Bär. . .