Die AZ-Spielanalyse: Das war gut, das war schlecht

München – Zwei Heimspiele gegen Aalen und Aue: Sechs Punkte hatten sich die Löwen erhofft, vier sollten es mindestens werden. Doch die Realität lautet: ein mikriger Punkt, und den auch nur mit Ach und Krach. Am Sonntag verloren die Sechzger gegen Erzgebirge Aue mit 0:1 (0:1) und müssen nach zwischenzeitlichem Durchatmen wieder richtig um den Klassenerhalt bangen. Warum, zeigt die AZ-Spielanalyse.
Das Spiel: Trainer Torsten Fröhing lobte seine Mannschaft nach dem Spiel. Kapitän Christopher Schindler sprach davon, dass "es jetzt keiner hören will", aber die Löwen eigentlich ein gutes Spiel gemacht hätten. Tatsächlich zeigte der TSV eine engagierte Vorstellung, war über 90 Minuten das spielbestimmende Team, erspielte sich Torchancen, schoss alleine 24 Mal aufs Tor, flankte 25 Mal in den gegnerischen Sechzehner. Alleine: Wenn man aus fünf Metern frei zum Kopfball (Vollmann) oder Schuss (Rodri) kommt und nicht trifft, dafür hinten mal wieder patzt, verliert man eben auch so ein Spiel. Eines, das die Löwen, wie Daniel Adlung richtig sagte, "nie hätte verlieren dürften".
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Das Tor: Es war nicht der Tag des Kai Bülow. Das stand schon nach fünf Minuten fest. Ein schlimmer Ballverlust im Mittelfeld folgte eine Stolpereinlage im Zweikampf, Romario Kortzorg war durch, ließ noch Schindler ins Leere grätschen und verwandelte aus 18 Metern trocken ins lange Ecke. Diese Humorlosigkeit war es, die den Löwen abhangen gegangen war. Denn auch die Löwen hatten ähnliche Schusschancen. Nur waren sie allesamt zu harmlos. So wurde Kortzorg zum Matchwinner.
Szene des Spiels: Eine halbe Stunde war gespielt, da spielten sich die Löwen perfekt frei. Über Weigl und Adlung kam der Ball zu Bandowski, der mit langen Schritten die linke Seite hinunter rannte. Seine Flanke war perfekt, hätte nicht besser sein können. In der Mitte rauschte Vollmann heran. Fünf Meter vor dem Tor auf der Höhe des linken Pfostens stieg er hoch, der Ball landete perfekt auf seinem Kopf, doch sein Kopfball strich am langen Pfosten vorbei. Männel wäre chancenlos gewesen, die Löwen zurück im Spiel. Wer solche Chancen nicht nutzt, der verliert.
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Das war gut: Die Leistung der Löwen über 90 Minuten, insbesondere im Vergleich zum Spiel gegen Aalen vor zwei Wochen. Nach der Nicht-Leistung der Sechzger gegen den VfR versuchte 1860 am Ostersonntag alles, um die Niederlage abzuwenden. Fast alles, denn...
Das war schlecht: ...das Toreschießen hatten die Löwen am Sonntag nicht erfunden. Bis auf die Großchancen von Vollmann (34.), Adlung (46.) und Rodri (66.) waren keine klaren Dinger dabei. Es fehlte die Präzision im Abschluss, Schüsse verkümmerten auf dem Weg zum Tor oder schlugen meterweit daneben ein. Beispielhaft Krisztian Simon, der einen vielversprechenden Konter fahrlässig vertendelte.
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Das sagte 1860-Trainer Torsten Fröhling: „Wir sind enttäuscht, aber nicht entmutigt. Wir müssen, es geht nicht anders, auf diesem Spiel aufbauen. Wir haben ein richtig gutes Fußballspiel von uns gesehen, bei dem der letzte Pass, die letzte Konsequenz gefehlt haben. Ostern ist dadurch leider für uns alle nicht mehr so schön."
Das sagte Aue-Trainer Tomislav Stipic: "Wir wussten, dass uns ein sehr intensives Spiel erwartet und dass wir keinen Ostergeschenke erwarten dürfen. Wir hatten weniger Ballbesitz, weniger Torschüsse. Aber was wir hatten, war das Team. So haben wir es geschafft, den Gegner zu bekämpfen und das Spiel zu gewinnen."