Der TSV 1860 war doch schon gerettet – das führte zum erneuten Löwen-Absturz

Von der gefühlten Rettung Anfang März zur Zitterpartie in nur zweieinhalb Monaten – die AZ betreibt Ursachenforschung für den erneuten Absturz des TSV 1860.
Matthias Eicher
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Zu Jahresbeginn übernahm Argirios Giannikis den TSV 1860. Einer starken Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in Folge folgte der erneute Absturz in den Tabellenkeller.
Zu Jahresbeginn übernahm Argirios Giannikis den TSV 1860. Einer starken Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in Folge folgte der erneute Absturz in den Tabellenkeller. © IMAGO/Eibner

München - Wenn ein neuer Dompteur neue Kräfte freisetzt: Argirios Giannikis schien bei Sechzig einer dieser Seitenlinienmagier zu sein, denen (fast) alles gelingt: Anpacken, durchstarten, siegen! Am 27. Spieltag standen die Löwen nach einem 1:0-Auswärtssieg beim SC Verl, dem vierten Dreier in Serie, auf Rang zwölf der Tabelle – aus drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz in der Winterpause waren deren 14 geworden. In Worten VIERZEHN Punkte!

TSV 1860 stoppten unter anderem Fehlentscheidungen, Sperren und Verletzungen

Was für den TSV 1860 folgte, war eine unglückliche wie anfangs unverdiente, aber folgenschwere Abwärtsspirale: Nur noch ein einziger Sieg in den folgenden neun Drittligaspielen, dazu auch nur zwei Remis – und sechs Niederlagen. Prompt findet sich 1860 dort wieder, wo man hergekommen war: im Tabellenkeller. Der Vorsprung auf Rang 17 beträgt nur deshalb noch fünf Punkte, weil der Hallesche FC am Sonntag gegen die SpVgg Unterhaching unverdient mit 0:1 verlor. "Wir haben immer gesagt: Es wird ein Marathon und kein Sprint", hatte Giannikis gebetsmühlenartig mit stets ähnlich lautenden Botschaften gemahnt.

Wie es dennoch so kommen konnte? Gegen die Durchmarschierer vom SSV Ulm 1846 hätte 1860 trotz längerer Unterzahl gewinnen müssen, doch mit dem 0:1 zerplatzte der Traum, selbst noch ein bisserl nach oben schielen zu können. Dazu mischten sich unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, Sperren, Verletzungen und fertig war die handfeste Löwen-Krise.

War sich der TSV 1860 zu sicher? Plötzlich sackten die Leistungen ab

Spielmacher Julian Guttau fiel beispielsweise ausgerechnet mitten in seinem Form-Hoch aus, danach kam der Offensiv-Wirbelwind nicht mehr so gut in Form. Prompt performte sein kongenialer Partner Fynn Lakenmacher nicht mehr so gut, der sich zu diesem Zeitpunkt Gedanken über den nahenden Abschied zu Darmstadt 98 gemacht haben dürfte.

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Dazu mischten sich zwei Dinge: Wähnte sich Sechzig längst gerettet? "Wir müssen uns gegenseitig hochpushen und die Art und Weise wieder hinkriegen", meinte Kapitän Jesper Verlaat vielsagend auf AZ-Nachfrage, nachdem er der Eingangsfrage zuvor ausgewichen war. Es wäre nur menschlich, hätte nicht der ein oder andere Akteur angesichts von 14 Zählern Vorsprung keine Gedanken mehr an den zu diesem Zeitpunkt unrealistisch erscheinenden Abstieg verschwendet.

Ungewisse Zukunft bei vielen Löwen-Akteuren

Dazu kommt, dass viele Spieler vor einer ungewissen Zukunft stehen, wie Giannikis schon vor dem Dortmund-Duell zugab: "Klar ist das Thema da." Der 43-Jährige forderte zwar, dass seine Spieler professionell mit der Situation umgehen müssten, doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein baldiger Abgang die Herangehensweise eines Spielers durchaus verändern kann.

Fakt ist: Der blaue Schlendrian kehrte im März mit Wucht zurück. Seither heißt es wieder Zittern statt Rettung.

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  • Kaiser Jannick am 09.05.2024 21:18 Uhr / Bewertung:

    „Ultra“,
    da es Ihnen ja offensichtlich an sachlichen Argumenten fehlt, gehen Sie permanent andere User nur persönlich an. Eine merkwürdige „Strategie“, aber wenn Sie nicht anders können…

    Nun, nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich seit über 19 Jahre selbst Trainer im Jugend- und Herrenbereich bin. Ich bin mit meinen Teams in einigen Vereine mehrfach Meister geworden und aufgestiegen. So viel zu meiner Praxisbezogenheit.

    Ihnen hingegen scheint jedwede fachliche Expertise zu fehlen, deswegen verstehen Sie die Zusammenhänge auch nicht. Daher ist es in der Tat besser, wenn Sie sich weiterhin aus sportlichen Beurteilungen fernhalten und sich an Ihre vermeintliche „Kernkompetenz“ beim Posten zu halten, der ewig gleichen tagtäglichen Wiederholung Ihres unqualifizierten Bashings auf RR bei gleichzeitiger bedingungsloser Liebe zu Ihrem Ismaik und seinen BZ-Steigbügelhaltern.

    Nach dem Scheitern Ihrer Lieblinge auf der MGV ist dann hoffentlich wieder Ruhe und Demut bei Ihnen eingekehrt.

  • Stifler am 09.05.2024 15:01 Uhr / Bewertung:

    @KeinFan :

    "hat er ( Zwarts) sechs Tore während 1284 Spielminuten erzielt. Somit ein Tor binnen 214 Minuten. Da war Bonga ja effektiver. Während 316 Einsatzminuten erzielte dieser vier Tore = ein Tor während 79 Minuten (TM-Leistungsdaten)"

    Bonga hat alle seine 4 Tore im Bayernpokal gegen unterklassige Gegner erzielt. Kein einziges in der Liga.
    Lakenmacher hat 4 Tore geschossen, somit 514 Min. (!) pro Spiel.

    Wenn sie schon Statistiken bemühen, schreiben sie die ganze Wahrheit !

  • Chris_1860 am 10.05.2024 00:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Stifler

    Zutreffend, der Vergleich zwischen Bonga und Zwarts ist in jeder Hinsicht purer Unsinn.

    Bonga ist wirklich unvergleichlich, einer der schlechtesten Stürmer, die wir je geholt haben. Einer von zig sinnlosen Neuzugängen des "Experten-Teams" Pfeifer-Power-Jacobacci.

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