Abstiegsangst statt Befreiung für den TSV 1860: "So wird es in der Liga nicht reichen"

Alles war bereitet für einen großen Fußballnachmittag des TSV 1860. Nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund II kehrt die Abstiegsangst aber endgültig nach Giesing zurück. Julian Guttau und Argirios Giannikis warnen.
Victor Catalina
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Das war nix: Statt dem erhofften Befreiungsschlag gab es für den TSV 1860 gegen Borussia Dortmund II die nächste Niederlage, womit die Löwen weiter um den Klassenerhalt zittern müssen.
Das war nix: Statt dem erhofften Befreiungsschlag gab es für den TSV 1860 gegen Borussia Dortmund II die nächste Niederlage, womit die Löwen weiter um den Klassenerhalt zittern müssen. © IMAGO/Ulrich Wagner

München – Eigentlich war alles vorbereitet für einen großen Löwen-Nachmittag. Die Fans empfingen das Team mit einer Choreo über das gesamte Stadion hinweg, anlässlich des 125. Jahrestags der Fußballabteilung. "1899, das Herzstück unseres Vereins, 125 Jahre Fußballabteilung des TSV München von 1860 e.V. ", hieß es auf mehreren großen Bannern an Westkurve und Stehhalle. Zudem wurden im Grünwalder Stadion tausende weiß-blaue Fahnen verteilt. Sechzig-Geschäftsführer Oliver Mueller gab in der Halbzeit zu, Gänsehaut gehabt zu haben. 

Zum 125-jährigen Jubiläum der Fußballabteilung des TSV 1860 bereiteten die Fans eine großflächige Choreo vor.
Zum 125-jährigen Jubiläum der Fußballabteilung des TSV 1860 bereiteten die Fans eine großflächige Choreo vor. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

"Beschreibt auch die Situation, in der wir uns befinden": Frust und Angst beim TSV 1860

Jedoch war unter den Anwesenden auf Giesings Höhen auch ein Partycrasher unterwegs, er trug das Dortmunder Trikot mit der Nummer 30: Ole Pohlmann. Vier Minuten nach Anpfiff und fünf Minuten nach Wiederanpfiff traf der 23-Jährige und stürzte die Löwen an diesem sonnigen Samstagnachmittag in die Verzweiflung. Anstatt Jubel und Freude hallte es "Wir wollen euch kämpfen sehen" durchs Grünwalder – eine Seltenheit bei 1860. Mit Schlusspfiff gab es Pfiffe für die Löwen-Profis. Die Runde durch das weite Runde als Dankeschön an die Anhängerschaft fiel der Mannschaft sichtlich schwer. Über die gesamte Spielzeit merkte man dem Team kaum an, wie prekär die Situation wirklich ist.

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"Ich bin mit meiner eigenen Leistung auch nicht zufrieden", haderte Julian Guttau, einer der besseren Löwen-Profis an diesem Nachmittag. "Jeder Einzelne muss sich an die eigene Nase fassen." Der Auftritt bis zur Pause, mitsamt Ausgleich nach frühem Rückstand sei gut gewesen. "Dann kommen wir wieder nicht in die Zweikämpfe, spielen Konter unsauber aus, kriegen daraus Gegentore. Das beschreibt auch ein bisschen die Situation, in der wir uns befinden."

Giannikis bleibt trotz Niederlage optimistisch

Damit muss der Löwe weiterhin um den Klassenerhalt zittern. Sollte Mannheim in Ingolstadt gewinnen, könnten sie bis auf einen Punkt an den TSV heranrücken. Allen Beteiligten ist aber auch klar, dass der Weg zum Klassenerhalt nur ein gemeinsamer sein kann. Im Anschluss an die Partie hielt Argirios Giannikis im Kreis einen flammenden Appell. "Dass wir uns zusammenraufen und uns als Mannschaft zusammenraufen müssen", habe Giannikis seinem Team mitgegeben. "Wir müssen zusammenstehen, Ruhe bewahren. Wir haben zwei Endspiele vor uns. Noch haben wir einen Vorsprung. Aber den gilt es, mit allem, was wir haben, zu verteidigen."

Verteidigt – oder bestenfalls ausgebaut – soll der Vorsprung am Freitag bei Aufstiegskandidat Essen sowie am letzten Spieltag daheim gegen Kontrahent Arminia Bielefeld werden. "Wenn wir rausgehen, 100 Prozent auf den Platz kriegen, dann haben wir in dieser Saison schon gezeigt, dass wir auch Topteams schlagen können. Daran müssen wir wieder anknüpfen. Weil es so in der Liga nicht reichen wird. So werden wir nächsten Spieltag wieder ohne Punkte dastehen, wenn wir uns nicht schleunigst straffen."

Die Löwen haben den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Noch. 

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  • Chris_1860 am 07.05.2024 21:27 Uhr / Bewertung:

    "Ja nee, ist klar, Reisinger ist für gar nix zuständig."

    Selbstverständlich ist der Präsident Reisinger für bestimmte Dinge zuständig.

    Nur eben für nichts, was ich dir bereits aufgezählt habe. Da du den Unterschied zwischen Verein und KGaA, also der Profifußballfirma innerhalb des Vereins bis heute nicht verstanden hast, erkläre ich dir hiermit gerne nochmals, dass das Tagesgeschäft, also Business-Pläne, Training, Aufstellung etc. ausschließlich von den Geschäftsführern der KGaA und dem Trainer verantwortet wird.

    Es ist wirklich ebenso bedenklich wie befremdlich, wie viel die Hasanis täglich posten und wie wenig Ahnung von den einfachsten Strukturen dabei ist.

  • Löwenstark am 07.05.2024 11:19 Uhr / Bewertung:

    ...es ist richtig, die anderen Mannschaften haben auch ihre Probleme und von daher wird es zum Glück wohl knapp reichen.
    Auf den Trainer bzw die Ex-Trainer herumzuhacken ist natürlich immer sehr einfach, aber auch einfach nicht redlich.
    Jocobacci - wir erinnern uns - hat das Team übernommen, als es letzte Saison durch "Interimstrainer" Gorenzel bedrohlich in Abstiegsgefahr geriet. Jaccobacci und die Mannschaft hatten letztendlich geliefert und die Klassenerhalt geschafft.
    Zur neuen Saison 23/24 musste aus finanziellen Gründen aus quasi dem Nichts eine neue Mannschaft zusammgestellt werden, was schon gar nicht leicht war, und anfangs lief es sogar sensationell gut.
    Dann kam der Absturz, warum auch immer.
    Reisinger ist abgesehen von seinen peinlichen Auftritten in der Öffentlichkeit insofern schuld, da er so gar nicht Geldgeber(n) kann und einfach keinen echten Zukunftsplan hat und den Verein spaltet, was ingesamt erbärmlich ist.

  • Chris_1860 am 07.05.2024 11:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Löwenstark

    "Reisinger ist insofern schuld, da er so gar nicht Geldgeber(n) kann und einfach keinen echten Zukunftsplan hat und den Verein spaltet, was ingesamt erbärmlich ist."

    Ein sogenannter Löwenfan sollte langsam mal wissen, dass der Präsident weder fürs Tagesgeschäft noch für Businesspläne, Training, Aufstellung etc. zuständig ist.

    Das liegt alles im Verantwortungsbereich der KGaA, also der beiden Geschäftsführer und des Trainers.

    Die größten Spalter sind seit Jahren Ismaik, Griss und deren Götzenanbeter.

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