"Diese Idioten, dieser Abschaum": TSV-1860-Kandidat entschuldigt sich für Fan-Beleidigung
München - Das "Bündnis Zukunft 1860" wurde nahezu von seiner Geburtsstunde an von Teilen der Hardliner der Löwen kritisiert – nun hat es sich durch eine verbale Entgleisung selbst angreifbar gemacht. Bei der Sechzig-Pleite im S-Bahn-Derby in Unterhaching (0:2) hat Professor Klaus Lutz, IHK-Präsident und Verwaltungsratskandidat der Löwen, mit einer Beleidigung der Ultras für Aufsehen gesorgt.
Lutz über Entgleisung gegen TSV-1860-Fans: "Bei aller Emotion war das ein Fehler"
"Es ging das Gerücht um, dass unsere Fans sogar den Platz stürmen wollten. Da habe ich mich so geärgert, dass ich in meiner Aufregung gesagt habe: 'Was machen die da? Diese Idioten, dieser Abschaum, die müssen doch jetzt sofort aus dieser Kurve weg'", schrieb Lutz einem Fanblog und entschuldigte sich für seine Aussagen: "Bei aller Emotion war das ein Fehler. So etwas hätte ich wirklich nicht sagen dürfen."
Die Emotionen hatten sich an einem XXL-Spruchband der Ultras entzündet, das ein Fluchttor vor der Gästekurve versperrte. Trotz mehrerer Versuche verschiedener 1860-Funktionäre wollten die Anhänger das Spruchband nicht abnehmen, das Spiel konnte nach einem Aufmarsch eines Sondereinsatzkommandos der Polizei erst mit 26-minütiger Verspätung angepfiffen werden.
Lutz erklärt seine Emotionen
Stadiongast Lutz habe "die Situation mit der Spielverzögerung sehr unschön" empfunden und sich gedacht: "Mein Gott, jetzt spielen wir das Derby hier in Haching, wir wollen der Verein Nummer eins der Herzen in München sein, und dann geben wir so ein Bild ab." Zudem gab er zu bedenken, dass sich "niemand verzeihen" könne, wenn "im Ernstfall durch versperrte Fluchtwege auch nur ein Mensch zu Schaden käme".
Lutz steht als einer von sieben Kandidaten des Bündnisses am 16. Juni zur Wahl. Ob ihm dieses Fettnäpfchen die ein oder andere Stimme kostet?
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