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Der dreimal insolvente SSV Ulm zeigt dem TSV 1860, wie es mit dem Aufstieg klappen kann

Der SSV Ulm schafft das, was der TSV 1860 seit sechs Jahren vergeblich versucht – den Sprung in die 2. Bundesliga. Vom Ulmer Weg könnten sich die Löwen einiges abschauen, findet AZ-Sportvize Florian Weiß.
Florian Weiß
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Jubelnde Ulmer, niedergeschlagene Löwen (vorne Michael Glück) – ein Sinnbild der Saison.
Jubelnde Ulmer, niedergeschlagene Löwen (vorne Michael Glück) – ein Sinnbild der Saison. © IMAGO/Eibner

München - Der am vergangenen Samstag aufgestiegene SSV Ulm ist der 14. Verein, der die Drittklassigkeit in Richtung Zweite Bundesliga verlassen hat, seit der TSV 1860 in besagter Liga spielt. Die Spatzen sind nach der SV Elversberg bereits der zweite Klub in Folge, der an den Löwen vorbei von der Regionalliga ins Unterhaus durchmarschiert. Sogar Preußen Münster könnte heuer noch folgen. Zufall? Glück?

Dreimal insolvent, dann besonnen – SSV Ulm überflügelt den TSV 1860

Nein, vor allem die Ulmer zeigen, wie es mit dem Sprung nach oben klappen kann, wenn die Rahmenbedingungen passen - oder eben passend gemacht werden. Lange Zeit stimmten diese an der Donau schließlich ganz und gar nicht.

2000 Bundesliga-Abstieg, 2001 Lizenzentzug, Insolvenz und Absturz in die 5. Liga. Weitere Insolvenzen folgten 2010 und 2014. Die Konsequenz: Man sortierte sich neu, festigte seine eigene Identität, setzte auf Stabilität, polierte das ramponierte Image auf – im Speziellen bei Sponsoren und Stadt. Die Aufstiegseuphorie 2023 nahm der SSV mit, blieb seiner Linie treu. Das Ergebnis: Löwen, die nun vorbeiziehenden Spatzen hinterherschauen müssen.

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"Der neue Biss des Löwen" als Hoffnungsschimmer für den TSV 1860?

In Giesing sollten sich alte Geschäftsführung, Vereinsführung und Investorenseite nun selbstkritisch die Frage stellen, warum all das bei 1860 nicht möglich ist. Die vielbeschworene Wucht des Löwen-Kosmos müsste Elversberg, Ulm und Münster weit überlegen sein, doch von Euphorie fehlt an der Grünwalder Straße seit mindestens eineinhalb Jahren jede Spur. Ebenso von Ruhe, Konstanz und vor allem einem klaren und gemeinsamen Plan.

Ein Neuaufbau ist dringend notwendig – er wäre in Liga drei erheblich besser zu bewerkstelligen. In der als "Der neue Biss des Löwen" proklamierten Zukunftsstrategie der neuen 1860-Geschäftsführung erinnert vor allem in puncto Identität einiges an den Ulmer Weg. Ein Hoffnungsschimmer?

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  • Löwenmandi am 09.05.2024 18:34 Uhr / Bewertung:

    Genau. Die Zahlen deren Entstehung verdreht oder erfunden wurden. Immer war HI der alleinige Verursacher. Weder RR noch der VR waren an irgendetwas beteiligt.

  • Kein1860Fan am 10.05.2024 13:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Löwenmandi

    Wer hat denn die zeitnahe Verpflichtung eines Trainers nach dem Abgang von Köllner verhindert? Wer anders als Ismaik wollte Jacobacci verpflichtet sehen? Wer anders als Ismaik hat denn die Einstellung von Horst Heldt torpediert? Und haben nicht Jaco, Power, Saki & Co. einen vogelwilden Kader zusammen gestellt, der demnächst wieder entlassen werden muss? Und mit diesem Kader wurden die Millionen aus dem Transfererlös Morgalla mit Billigung von Ismaik sinnlos verpulvert.

  • Kein1860Fan am 08.05.2024 09:50 Uhr / Bewertung:

    Rampftlschorsch:

    Ihren Aussagen kann ich vollumfänglich zustimmen. Dass der FCB ein sehr großes finanzielles Interesse daran hatte, dass 1860 weiterhin AA-Mieterin bleibt, ist allerdings schon seit langem bekannt. Und dass Hoeneß Ismaik vermittelt hat, steht im Kickerbericht vom 30.05.21.

    Und seinerzeit wurde kolpotiert, dass Schneider ebenfalls großes Interesse an dem Einstieg eines Investors hatte, weil auf diesem Wege ein der KGaA gewährtes Darlehen getilgt wurde, bei Insolvenz hätte es ansonsten wohl abgeschrieben werden müssen. Ähnlich soll sich Otto Schneider geäußert haben.

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