"Den Arsch aufreißen!" - Runjaic gibt legendäre Pressekonferenz!
München - Kosta Runjaic geht nicht kampflos. Wer daran den leisesten Zweifel hatte, wurde vom 45-jährigen Löwen-Coach am frühen Mittwochnachmittag auf der Spieltags-Pressekonferenz des TSV 1860 eines Besseren belehrt.
Die Kernaussage: Runjaic geht fest davon aus, dass der Trainer der Giesinger auch nach dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Freitagabend (18.30 Uhr, im AZ-Liveticker) und in den Wochen darauf Runjaic heißen wird.
Es ging zur Sache: Der Löwen-Coach holte zum Rundumschlag aus - gegen seine Kritik, gegen die Skepsis im Umfeld, gegen Spieler, die zuletzt weit von ihrer Leistungsfähigkeit entfernt waren. "Vielleicht hat der eine oder andere den Ernst der Lage nicht erkannt. Das sind Muster, die hier in den letzten Jahren zu beobachten waren und jetzt wieder zu beobachten sind", meinte er. "Das müssen wir hinbiegen in den nächsten Tagen und in den nächsten Wochen."
1860-Profis trainieren ab jetzt mit der 2. Mannschaft
Deswegen würde er mit seiner Mannschaft "viel, sehr sachlich und nüchtern" reden, schilderte er, ebenso sachlich und nüchtern. Doch da war er längst im Kampfmodus angekommen. Der Druck, der auf ihm lastet, ist nach nur einem Punkt aus fünf Spielen riesig.
Auf die Löwen-Youngster angesprochen, meinte er: "Kilian Jakob wird ab sofort fest in unserem Zweitligakader trainieren. Es kann umgekehrt sein, dass Spieler aus dem Zweitligakader fester Bestandteil der U21-Mannschaft werden." Rumms, der hat gesessen!
Es war nicht einzige klare Botschaft an seine Mannschaft. "Natürlich können wir jetzt Aktionismus zeigen und fünf U21-Spieler reinwerfen. Ich arbeite aber verantwortungsvoll. Ich werde keinem Spieler was zumuten, wozu er jetzt nicht in der Lage ist", sagte er. "Wir haben hier andere Spieler, die Zweitligaverträge haben und sich verdammt nochmal den Arsch aufreißen sollen."
TSV 1860 in der Krise: Bringt Runjaic jetzt einen Löwen-Youngster?
Runjaic zog einen Vergleich zum 1. FC Kaiserslautern, eine Spitze gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber und das Löwen-Umfeld inklusive. "Ich weiß, dass hier nicht alles einfach sein wird. Auch nicht in naher Zukunft. Im erfolgreichen Jahr bei Lautern, waren auch ein paar dabei, die von den großen alten Zeiten gesprochen haben", erzählte er.
Er verwies auf die jetzige Situation beim Tabellen-Sechzehnten Kaiserslautern und meinte in Bezug auf die Sechzger: "Wir werden da rauskommen, wenn wir alle geduldig sind und Toleranz zeigen." Kein Zweifel: Hier kämpft einer - metaphorisch gesprochen - wie ein Löwe um seinen Löwen-Job.