Collin Benjamin: Das Aus bei 1860

Co-Trainer Collin Benjamin verlässt den TSV 1860, wie der Verein in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Der 37-Jährige arbeitete sich aus dem Jugendbereich hoch zu den Profis.
München - Es ist ein bitterer Abgang für die Löwen: Co-Trainer Collin Benjamin verlässt die Grünwalder Straße. Der 37-Jährige bat den Verein um eine Vertragsauflösung und geht mit sofortiger Wirkung, wie der TSV 1860 am Donnerstag bekannt gab. Gegenüber der AZ nannte Benjamin familiäre Gründe für seinen Weggang. Es zieht ihn zurück nach Hamburg.
1860-Geschäftsführer Noor Basha sagte der AZ: „Wir waren natürlich überrascht. Er war eine wichtige Person für uns und ein Teil unseres Teams. Aber es war sein Wunsch.“ Sportchef Oliver Kreuzer betont: „Wir bedauern Collins Wunsch natürlich sehr, wollen ihn gleichzeitig aber auch respektieren.“
Spekulationen um einen Abgang gab es bereits Mitte Oktober
Der Zeitpunkt direkt nach dem Trainingslager wirft Fragen auf, schließlich sollte sich in Estepona eine eingeschworene Truppe für den Abstiegskampf bilden. Doch sportliche Gründe sollen keine Rolle spielen, wie es aus Spielerkreisen heißt. „Er wollte seinen Weg gehen“, sagt Basha.
Endlich! Tom Weilandt wird ein Löwe
Spekulationen um einen Abgang Benjamins gab es bereits Mitte Oktober. Da holte sich Trainer Benno Möhlmann Sven Kmetsch an seine Seite, mit dem er schon beim FSV Frankfurt zusammengearbeitet hatte. Für Benjamin blieb nur die Rolle als „Co-Co-Trainer“. Doch die hat er offenbar gut angenommen, wie Profi Milos Degenek erklärt: „Er ist ein sehr junger Trainer, hat im Training oft mitgespielt.“ Zu den Spielern hatte Benjamin einen sehr guten Draht. Degenek: „Ich habe ihn sehr gemocht, er hat mir sehr geholfen, als ich hier ankam.“ Auch Guillermo Vallori betont: „Er war sehr wichtig, hat uns immer seinen Rat gegeben. Es ist sehr schade.“
Bei den Löwen hatte Benjamin 2012 seine Profi-Karriere beendet und begann 2013 seine Laufbahn als Trainer. Nach einem Jahr als Trainer der U13 wurde Benjamin als Co-Trainer von Torsten Fröhling in die Löwen-Reserve geholt. Mit Fröhling stieg Benjamin 2015 dann auch zu den Profis auf.
Fröhling: „Es ist schade. Ich denke, dass Sechzig einen sehr guten und loyalen Trainer verloren hat.“ Fröhling schätzte an Benjamin, dass er durch seine Beliebtheit das perfekte Bindeglied zur Mannschaft war. „Klar war ich mit ihm zufrieden. Benno Möhlmann ist sicher auch mit ihm zufrieden.“
Möhlmann stellt klar: Das muss noch besser werden!
Das war Möhlmann durchaus, wie er am Donnerstag sagte: „Wir hatten im Oktober ein etwas längeres Gespräch. Er hat im privaten Bereich gewisse Vorstellungen, die wollte er da schon angehen. Wir haben dann noch einmal für einige Monate zusammengefunden. Ich habe auch gedacht, dass es über die ganze Saison gehen kann. Wir werden die Stelle in dieser Spielzeit aber nicht mehr nachbesetzen.“ Am Donnerstag verabschiedete sich Benjamin von der Mannschaft. Seine Trainer-Karriere wird er fortsetzen, wie er gegenüber der AZ andeutete: „Ich bin Sportler.“