Besser als Bayern! Der TSV 1860 kann seinen Startrekord ausbauen

Der TSV 1860 kann am Samstag im Spitzenspiel bei der SV Elversberg seinen vereinseigenen Startrekord ausbauen. "Selbst die Roten kommen da nicht hin", jubiliert Allesfahrer Wöll. Ein (verbotener) Vergleich.
Matthias Eicher
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In einem Stadt-Derby gegen den FC Bayern hätten sie gewiss das Nachsehen, und doch sind sie irgendwie besser: Sechzigs Serientäter.
In einem Stadt-Derby gegen den FC Bayern hätten sie gewiss das Nachsehen, und doch sind sie irgendwie besser: Sechzigs Serientäter. © imago

München - Wohin soll das noch führen? Sechs Siege. Ein Unentschieden. Noch immer keine Niederlage. Ist das noch Sechzig - oder ist das schon nicht mehr von dieser Welt? Sucht man in der langen, teils ruhmreichen Vereinshistorie, findet sich keine einzige Spielzeit, in der die Blauen zu Saisonbeginn besser waren.

Nicht im Meisterjahr 1966, nicht in den Durchmarsch-Jahren zurück in die Erstklassigkeit (1992 bis 1994), auch nicht in den Niederungen der Regionalliga. Dieser Startrekord ist einzigartig. Mit wem soll man sich denn da noch vergleichen?

Ziehen wir die Kreise vor dem Auswärtsspiel des TSV 1860 bei der SV Elversberg (Samstag, 14 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) also etwas weiter: In der Liga-internen Ungeschlagen-Tabelle ist neben Sechzig nur noch der 1. FC Saarbrücken (drei Siege, vier Remis) ohne Pleite. Selbst den Drittliga-Rekord von den Kickers Offenbach 2010/11 mit fünf Siegen am Stück hat 1860 ja bekanntlich eingestellt, aber - kleiner Wermutstropfen - nicht überboten.

TSV 1860: Vergleiche mit den Roten sind verboten – eigentlich

Eine Spielklasse höher hatte das Spitzentrio Paderborn (16 Punkte), HSV (15) und Heidenheim (14) nach sieben Spieltagen eine starke Ausbeute. Nicht schlecht, allerdings stand vor dem Wochenende bei allen schon (mindestens) eine Pleite auf dem Konto.

Und in der Bundesliga? Während das Tabellenführer-Duo Freiburg und Dortmund (zwölf Punkte aus fünf Spielen) ebenfalls schon verloren hat, bleiben nur noch drei Vereine übrig, denen eine Niederlage 2022/23 fremd ist: der 1. FC Köln (zwei Siege, drei Remis), Union Berlin (drei Siege, zwei Remis) und der FC Bayern (dieselbe Bilanz). Sieh an, die Bayern. Für Sechzig eigentlich ein Klub, zu dem man auf gar keinen Fall schaut. Oder doch?

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Frag' nach bei Allesfahrer und Kult-Löwenfan Roman Wöll. "Vergleiche mit den Seitenstraßlern", wie Wöll den FCB verächtlich nennt, "die sind eigentlich strengstens verboten!" Schon klar, schließlich kickt der Stadtrivale in anderen, unerreichbaren Sphären.

Sechzig ist in mancherlei Hinsicht besser als Bayern!

An der Grünwalder Straße wird deshalb erst gar nicht von einem "roten Faden" gesprochen, geschweige denn ein "roter Teppich" ausgerollt. Die sind schließlich ein rotes Tuch, pfui! Wie jeder echte Sechzger weiß, werden die Dinge stattdessen selbstverständlich gemäß ihrer ganz eigenen Farbenlehre in die Vereinsfarben getaucht. Eine Giesinger Grundregel, der sich selbst Cheftrainer Michael Köllner längst brav untergeordnet hat.

Doch Wöll bestätigt, was man in Fan-Kreisen derzeit öfter hört: Die Blauen, sie wagen es doch glatt, sich mit den Roten zu vergleichen. Der einfache Grund: Sechzig ist, zumindest in mancherlei Hinsicht, besser als Bayern!

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"Wenn man sich unsere Bilanz anschaut, dann kommen die Roten da derzeit nicht hin", sagt Wöll süffisant und mit Stolz in der Stimme: "Sechs Siege, ein Unentschieden, noch nicht verloren - das ist ein ganz neues Lebensgefühl für einen Löwen!" Der Urlöwe ergänzt schelmisch über den Nachbarn von der Säbener, äh, Seitenstraße: "Die kennen das ja, für die ist es gar nix Besonderes mehr. Aber für mich ist es wie das erste Mal!"

Bald stehen sich die Blauen und die Roten auch auf dem Platz gegenüber

An dieser Stelle wollen wir nicht näher ins Detail gehen, aber es lohnt, die Dreistigkeit zu besitzen, das Unvorstellbare zu wagen: Parallelen zwischen den Blauen und den Roten zu ziehen. Wöll dazu: "Die interessieren mich normal nur, wenn sie verlieren." Doch selbst der große FC Bayern hat es in seiner schillernden Vergangenheit nur 1995/96, 2012/13 und 2015/16 geschafft, sieben Start-Siege zu holen und damit die aktuelle 1860-Bilanz zu übertrumpfen.

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Gut, 15/16 waren's am Ende sogar zehn, aber das muss im Löwen-Kosmos nun wirklich niemanden so ganz genau interessieren. Und dass der TSV maximal in den Träumen von Investor Hasan Ismaik bald in der Königsklasse kickt? Geschenkt! Immerhin im Duell der Legenden gibt's tatsächlich was zu vergleichen: 23. Oktober, Olympiastadion. Termin im Kalender rot anstreichen, Löwen. Pardon: blau...

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7 Kommentare
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  • Kaiser Jannick am 11.09.2022 01:01 Uhr / Bewertung:

    "Ein (verbotener) Vergleich."

    Nein, ein dep...ter Vergleich.

  • KUMMUC am 10.09.2022 16:30 Uhr / Bewertung:

    Nix Rekord, ordentlich vermöbelt worden.

  • insider am 10.09.2022 17:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von KUMMUC

    Egal. Kann passieren. Trotzdem hoffe ich auf Euren Aufstieg in Liga 2. Ihr könnt es schaffen.

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