Gut, günstig, geerdet: Beim TSV 1860 schlägt jetzt die Stunde der neuen Kreativ-Löwen
München - Dieser Satz wurde zwar bereits am vergangenen Mittwoch überliefert, ist aber noch brandaktuell, künftig monatelang der Arbeitsauftrag für Sechzigs neue Sportliche Leitung – bevor in der Saison 2024/25 abgerechnet wird.
"Gemeinsam mit dem bestehenden Team werden wir es schaffen, den treuen Löwen-Fans einen schlagfertigen und erfolgreichen Kader zu präsentieren, der allen Freude bereitet", sagte ein gewisser Stephan Engels auf der Website der Löwen. Engels wird neuer Kaderplaner der Löwen, nach AZ-Informationen hat der mit dem TSV mit dem 32-jährigen Essener eine sehr günstige Teilzeit-Lösung gefunden.
Argirios Giannikis will beim TSV 1860 Mit guter Arbeit die Skeptiker widerlegen
Günstige und dennoch gute Lösungen, Kreativität – eben ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis: So wollen die Löwen künftig erfolgreich sein. Trainer Argirios Giannikis hat es vorgemacht. Der 43-jährige Deutsch-Grieche, der im Löwen-Kosmos zuvor kaum einen Namen hatte, kam im Januar zum TSV, arbeitete mit dem vorhandenen Spielermaterial und legte eine blitzsaubere Auftakt-Bilanz mit drei Siegen und drei Remis, also sechs Spielen ohne Pleite hin. "Meine Mission ist die, dass man die Skeptiker, die es immer gibt, mit guter und ehrlicher Arbeit zu widerlegen", so Giannikis. Wenn man irgendwann zurückschaue, solle man über ihn sagen können: "Oh, der hat bei Sechzig was bewegt!"
Man darf gespannt sein, was der gebürtige Nürnberger noch alles bewegen kann. Er stört sich – zumindest Stand jetzt – auch nicht daran, dass bei den Giesingern unzählige Verträge auslaufen (18): "Wir müssen uns erst einmal darum kümmern, dass die Drittligazugehörigkeit der Löwen gesichert ist." Eine Herangehensweise, die 1860 guttut.
Christian Werner: "Ich arbeite unter den Bedingungen, die mir gegeben werden"
Christian Werner, neuer Sport-Geschäftsführer der Blauen, wurde nach monatelangem Hängen und Würgen ein Löwe, umso schneller waren seine vier ersten Transfers eingetütet – die Winter-Neulöwen Max Reinthaler, Abdenego Nankishi, Eliot Muteba und Serhat-Semih Güler. "Über den guten Start freue ich mich sehr, aber die Kernaussage ist: Wir haben noch gar nichts erreicht", stellte Werner klar: Er lobte zwar "die Herangehensweise von allen", mit der er "extrem zufrieden" sei, mahnte aber: 1860 dürfe "keinen Millimeter nachlassen".
Was die derzeit 4,5 Millionen Euro Etat für 2024/25 anbelangt, meinte er pragmatisch: "Ich arbeite unter den Bedingungen, die mir gegeben werden und versuche, damit das Bestmögliche zu erreichen." Dazu passt die Aussage von Investor Hasan Ismaik im AZ-Interview, dass Werner bei seinem Kennenlern-Gespräch mit dem Jordanier kein Antrittsgeschenk erbeten habe.
Oliver Mueller: "Aufnehmen, analysieren, annehmen und dann lösen"
Auch Oliver Mueller, neuer Mann der Zahlen der Löwen, hat Ismaik nicht um Geld gebeten: Er hat in den großen Fußstapfen des erfolgreichen, aber von e.V.-Seite dennoch gekündigten Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer wohl die schwerste Aufgabe. Ob etwa die Verlängerung von 1860-Kapitän Jesper Verlaat drin ist? Wir wiederholen an dieser Stelle gerne seine angekündigte Marschroute, die ins Bild der neuen Kreativ-Löwen passt: "Aufnehmen, analysieren, annehmen und dann lösen."