Beim TSV 1860 geht das Hauen und Stechen wieder los: "Endlich raus aus dem Sumpf"

Drei Vertreter des "BündnisZukunft1860" kandidieren für den Verwaltungsrat des TSV 1860 – die neue Opposition sieht sich Attacken ausgesetzt.
Matthias Eicher
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Vorstand von 1860-Hauptsponsor "Die Bayerische": Martin Gräfer.
Vorstand von 1860-Hauptsponsor "Die Bayerische": Martin Gräfer. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Gegeneinander oder Miteinander, das ist hier die Frage: Der TSV 1860 fährt derzeit einen immer offener zutage tretenden Konfrontationskurs gegen Hasan Ismaik, den eigenen, aber nicht nur im Verein umstrittenen Investor. Bereits Ende 2023 hatte sich das "BündnisZukunft1860" vorgestellt und erklärt, das Lagerdenken der Löwen endlich hinter sich lassen und "überparteilich" zum Wohle der Sechzger auftreten zu wollen.

Jetzt ist Schritt zwei erfolgt: der Wahlkampf für den Verwaltungsrat – und zwar mit reichlich Gegenwind von Sechzigs Hardlinern.

Wahl für neuen Verwaltungsrat beim TSV 1860: Insgesamt stehen 24 Kandidaten zur Wahl

"Als langjähriges Mitglied und leidenschaftlicher Fan habe ich den Verein immer unterstützt und möchte auch weiterhin dazu beitragen, dass wir gemeinsam Erfolge feiern können – nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Hinblick auf unsere gemeinsame Zukunft", schrieb Martin Gräfer, Vorstandsmitglied von 1860-Hauptsponsor "Die Bayerische", am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Neben Jurist und Wirtschaftsmanager Professor Klaus Lutz und Bündnis-Initiator Alexander Hoffmann kandidiert er als eines von drei Mitgliedern des Zusammenschlusses für das mächtige Kontrollgremium der Sechzger.

 

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Neben dem Großteil des aktuellen, von der Organisation "Pro1860" dominierten Verwaltungsrats wie etwa dem Führungs-Duo Sascha Königsberg und Sebastian Seeböck stehen einige weitere Personen zur Wahl, etwa Klaus Ruhdorfer, Thomas Hirschberger oder Ismaik-Statthalter Saki Stimoniaris. Insgesamt sind 24 Kandidaten aufgeführt. Verwaltungsrat Norbert Steppe ist dagegen nach dem Rücktritt von Vizepräsident Hans Sitzberger ins Präsidium aufgerückt.

Die Vertreter des "BündnisZukunft1860" werden von den Hardlinern bekämpft

Dafür ist in bereits in den vergangenen Wochen und Monaten umso deutlicher geworden, mit welchen Methoden die Vertreter des neuen Bündnisses von den Hardlinern des Vereins bekämpft werden. Aktuell kursiert im Internet ein Bild der Kinderbuchfigur Pinocchio, der mit langer Nase auf einem Fußball sitzend über die Stadt fliegt. Damit wollen die Gegner des Bündnisses, ungeachtet der in vier Arbeitsgruppen unterteilten Löwen-Themen, wohl vor allem Gräfer als Lügner diskreditieren: Der Mit-Gründer und das "BZ1860" hatten sich anfangs bedeckt gehalten, was ihren vereinspolitischen Einfluss angeht und etwaige Kandidaturen dementiert.

Nun reagiert Gräfer in den Sozialen Medien auf diversen Anfeindungen: "Wie zu erwarten war, haben Vertreter eines Lagers echt große Sorgen, dass der bisherige Kurs nach einer Wahl korrigiert werden könnte und greifen verbal an, ohne sich mit den Inhalten auch beispielsweise meines Statements beschäftigt zu haben." Gräfer, der sachliche Kritik als willkommen bezeichnet und an einen respektvollen Umgang im Löwen-Kosmos appelliert, weiter: "Falls eine Mehrheit endlich raus aus dem Sumpf und dem Streit möchte, so hat man jetzt eine Wahl."

Das Bündnis ist nicht die erste Opposition im TSV-1860-Kosmos

Dafür müsse allerdings jedes Mitglied persönlich zur Wahl erscheinen, die im Rahmen der Mitgliederversammlung voraussichtlich am 16. Juni im Zenith stattfindet.

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Das Bündnis ist nicht die erste Opposition, die sich am Wirken von Präsident Robert Reisinger und Co. stört. Bereits vor sechs Jahren präsentierte sich das "Team Profifußball" um Organisator Ruhdorfer, Löwen-Legende Bernhard Winkler und Restaurantketten-Gründer Hirschberger und sah sich schnell, wegen eines geplanten konstruktiven Weges der Annäherung an Ismaik massiven Anfeindungen ausgesetzt. Letztlich wurde kein einziger Kandidat in das neunköpfige Gremium gewählt.

Ob das neue Bündnis eine bessere Chance hat? Mit Ex-Vize Sitzberger hatte zuletzt ein langjähriger Funktionär im AZ-Interview Reisingers beleidigenden Umgang ihm gegenüber offengelegt und für eine Umkehr des Kurses geworben, den Sitzberger seit dem Absturz in den Amateurfußball 2017 mitgetragen hatte. Nun kritisierte er Oberlöwe Reisinger und den Verwaltungsrat dafür, ihre Gesinnung über das Wohl des Vereins zu stellen. Vieles spricht nun für harte Bandagen im Wahlkampf – und viel Gegeneinander...

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30 Kommentare
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  • Kein1860Fan am 25.03.2024 11:46 Uhr / Bewertung:

    shark:

    Ein neues Stadion wird Ismaik kaum nicht finanzieren können, nachdem er die Unternehmen Arabtec und Masaken vor die Wand gesetzt hat und sein Vermögen erheblich verzwergt ist. Ismaiks Bestreben war doch seit Anbeginn, dass die Stadt ihm eine Ismaik-Löwenzoo-Arena finanziert, damit er mit einem Tempel prahlen kann, welches er den Fans geschenkt haben will

  • Kein1860Fan am 23.03.2024 17:02 Uhr / Bewertung:

    Kaiser Jannick:

    Entscheidend sind die nachhaltigen Zuschauerbesuche. Die zwischen 2005 und 2009 fallen somit aus dem Raster. Und das Ergebnis von 2016/17 kann nicht als repräsentativ eingestuft werden.

    Da zwischen 2009 und 2016 im Durchschnitt um die 22000 Zuschauer die Spiele besucht haben, würde ein eigenes Stadion mit 25.000 Zuschauern allemal ausreichen, denn hohe Eintrittspreise lassen sich nur mit einer begrenzten Stadionkapazität erreichen.

    Vor allem sind hohe Zuschauereinnahmen nicht zwingend ein Indikator für sportlichen Erfolg. So hat Schalke in der letzten und jetzigen Saison ein Zuschauerschnitt von 61.000. Dennoch sind die mit mehr als 100 Mio. € hoffnungslos überschuldet und sportlich auf Talfahrt. Und auch der HSV dümpelt trotz regelmäßig 55.000 Besucher seit vielen Jahren in der 2. BL.

  • shark am 25.03.2024 09:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kein1860Fan

    Bei der AA waren es die schlechten Verträge von Wildmoser,die 60 finanziell erdrückten, nicht das Stadion per se .
    Im GWS schlägt zweifelsohne das Herz von 60 ,dennoch muss man sich fragen,für welche Liga reicht dieses Stadion im jetzigen Zustand .Für die 3.Liga mit Sicherheit ,evt. noch für die 2.Liga
    Sollten wir nochmals in die 1.Liga aufsteigen ,wäre ein Stadion von ca. 35-40 000 Zuschauer wünschenswert. Die muss jedoch finanziert werden!

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