AZ-Info: 1860-Geschäftsführer Gorenzel spricht mit Mölders-Berater - schnelle Vertragsauflösung?
AZ-Info: 1860-Geschäftsführer Gorenzel spricht mit Mölders-Berater - schnelle Vertragsauflösung?
Wird das Kapitel Sascha Mölders beim TSV 1860 jetzt ganz schnell geschlossen? Nach AZ-Informationen findet im Laufe des Mittwochs ein Gespräch zwischen Berater Serafino Luzzi und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel statt, eine sofortige Vertragsauflösung ist nicht ausgeschlossen. bl, me
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München - Es ist die Frage, die sich seit Montag jeder Fan des TSV 1860 stellt: Wie geht es weiter mit Sascha Mölders? Eine Rückkehr auf den Platz ist nach der Freistellung des Kapitäns und dem Bekanntwerden seiner Verfehlungen kaum vorstellbar, vertraglich ist er allerdings noch bis Saisonende an Sechzig gebunden.
Für beide Seiten geht es nun darum, eine gemeinsame Lösung zu finden. Am Dienstag hatte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel im Rahmen einer Pressekonferenz bereits mitgeteilt, im Austausch mit Mölders' Berater Serafino Luzzi zu stehen, "um die Situation zu klären".
TSV 1860: Ist Sascha Mölders schon heute Abend kein Löwe mehr?
Nach AZ-Informationen könnte sich die Causa Mölders bereits am Mittwoch erledigt haben! Im Laufe des Tages wird ein Gespräch zwischen Gorenzel und Luzzi stattfinden, in dem auch eine mögliche Vertragsauflösung diskutiert wird. Heißt konkret: Wenn sich beide Seiten einigen, wird der Kontrakt aufgelöst und Mölders wäre bereits heute Abend kein Spieler des TSV 1860 mehr.
Aktuell sieht es allerdings nicht nach einer schnellen und gütlichen Einigung aus - viel mehr droht der Gang vors Arbeitsgericht. Zum großen Knackpunkt könnte dabei allerdings die finanzielle Abfindung werden. Da Mölders' aktueller Vertrag noch bis Ende Juni gültig ist, stehen ihm noch sechs Monatsgehälter zu. Wenn die Löwen ihren langjährigen Leistungsträger - wie zu erwarten - nicht komplett auszahlen, muss der 36-Jährige dem Klub also entgegenkommen. Alternativ könnte der gebürtige Essener seinen Vertrag auch bis zum kommenden Sommer aussitzen.
212 Spiele, 82 Tore und jede Menge Erinnerungen: Sascha Mölders hat während seiner Zeit beim TSV 1860 einiges erlebt. Die AZ blickt zurück auf die sechs Jahre der "Wampe von Giesing" in München - klicken Sie sich durch!
Willkommen in Giesing, Sascha! Am 29. Dezember 2015 wird der Mann, der später als "Die Wampe von Giesing" Schlagzeilen schreiben wird, von Ismaik-Vertreter Noor Hassan Basha und Sportchef Oliver Kreuzer als Neuzugang vorgestellt. Zunächst für ein halbes Jahr auf Leihbasis vom FC Augsburg verpflichtet, wechselt der gebürtige Essener im Sommer darauf fix zum TSV 1860.
Der erste Jubel im neuen Trikot: Am 27. Februar 2016 trifft Sascha Mölders erstmals für die Löwen - und holt kurz vor Schluss auch noch den Elfmeter zum entscheidenden 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf heraus. Insgesamt sollten 81 weitere Mölders-Tore fallen.
Glück gehabt: Zum Ende seiner Debütsaison bei den Löwen entkommt 1860 nur knapp dem Abstieg. Am letzten Spieltag geht es für 1860 zu Mölders' Ex-Klub FSV Frankfurt, der trotz eines 2:1-Sieges den Gang in die 3. Liga antreten muss.
Ein Jahr später ist es dann aber soweit: Der TSV 1860 muss nach der verlorenen Relegation gegen Jahn Regensburg in die 3. Liga. Mölders, nach dem Abstieg vertragslos, verabschiedet sich am Tag darauf emotional von den Fans. "Das ist alles der blanke Albtraum", schreibt der Angreifer auf Facebook. Dass seine Löwen-Zeit noch lange nicht vorbei sein soll, ist damals noch nicht klar.
Genau das Gegenteil sollte der Fall sein! Mölders tritt den bitteren Gang in die Regionalliga mit an und startet - unter anderem mit Timo Gebhart - sechs Wochen später beim FC Memmingen die "Mission Wiederaufstieg". Insgesamt steuert er in der Saison 2017/18 in 33 Spielen starke 19 Tore und 14 Vorlagen bei.
Am Ende der Spielzeit geht es für die Löwen als Meister in der Aufstiegs-Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken. Nachdem er schon beim 3:2-Sieg einen Doppelpack schnürte, bringt der Torjäger seine Sechzger im Rückspiel vom Punkt auf 1:2 heran. Noch immer unvergessen: Der Ausgleichstreffer von Simon Seferings in der 82. Minute, der 1860 in die 3. Liga bringen sollte.
Was folgt, ist die pure Ekstase: Nach Abpfiff fluten die Fans das Spielfeld, die Spieler feiern ausgelassen mit ihren Anhängern und Mölders genehmigt sich (natürlich!) ein kühles Weißbier.
Ebenfalls ein denkwürdiger Moment: Im November 2019 verlässt Vereinslegende Daniel Bierofka, der mit den Löwen im Jahr nach dem Aufstieg den Klassenerhalt schaffte, den Klub. Beim ersten Spiel nach dem Abgang des Trainers in Halle bedankt sich unter anderem Mölders (hier mit Aaron Berzel) mit einer Trikot-Botschaft beim Ex-Coach.
Eineinhalb Jahre später verpassen die Löwen erst am letzten Spieltag die Aufstiegs-Relegation. Mölders spielte wohl die Saison seines Lebens: Mit 22 Toren in 33 Spielen schoss er sich nicht nur zum ältesten Profi-Torschützenkönig in der Geschichte des deutschen Fußballs, sondern wurde außerdem von den Kollegen noch zum Spieler der Saison gewählt. Den Schmerz über den verpassten Aufstieg kann dies allerdings nicht lindern.
Seine Form aus der Vorsaison kann Mölders allerdings nicht ansatzweise in die neue Saison retten. Beinahe sinnbildlich dafür steht dieser verschossene Elfmeter gegen Halle am 8. Spieltag.
Wohl die letzten Sekunden im Löwen-Trikot: Sascha Mölders wird beim 2:5-Desaster gegen Magdeburg in der 76. Minute ausgewechselt und durch Tim Linsbichler ersetzt.
In der Einschätzung von Mölders lag ich in der Vergangenheit ganz gut und er hätte Ende letzter Saison bei 60 aufhören sollen. Überrascht bin ich über alle anderen-vor allem was die sich haben bieten lassen und wie wenig Zivilcourage bzw Mut vorhanden waren um Mölders in die Schranken zu weisen. Hier liegt auch Führungsversagen bei 60 vor.
Löwe im Norden am 09.12.2021 11:16 Uhr / Bewertung:
Wenn es stimmt, dass Mölders die Mannschaft so lange terrorisierte, in der Kabine (!) und auf dem Trainingsplatz (!) für Konflikte sorgte und so den Niedergang der Mannschaft bewirkte, dann muss das bekannt gewesen sein, und zwar H. Köllner, H. Gorenzel und der AZ. Warum aber wurde von denen nichts unternommen? Mölders wurde vorgeworfen, beim Elfmeter-Schießen gekniffen, und nicht Verantwortung übernommen zu haben. Der völlig schräge AZ-Kommentar zu Beginn der Woche warf ihm deswegen sogar vor, keine Eier zu haben. Doch in Wirklichkeit sind diese Kritiker keinen Deut besser. Wo waren denn deren Mut, Verantwortung und Eier? Wo gingen sie voran und zeigten Führungsstärke, halfen der Mannschaft? Nicht mal bei der Suspendierung traute man sich Tacheles zu reden, sondern versteckte sich ängstlich hinter Mölders Wampe. Er sei nicht fit und solle jetzt pausieren und etwas dagegen tun. Das nenne ich Versagen.