AZ-Analyse: Keine Wende unter Interimscoach Kowarz

Chancenlos waren die Löwen in Fürth wieder nicht, aber erneut setzte es eine Niederlage. Das 0:1 bei den Franken bedeutet die sechste Saisonniederlage nach zwölf Spielen. Diese hätten die Löwen verhindern können. Die AZ-Spielanalyse.
Sebastian Raviol |
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Enttäuschte Löwen-Gesichter nach der vermeidbaren Niederlage in Fürth.
dpa Enttäuschte Löwen-Gesichter nach der vermeidbaren Niederlage in Fürth.

München - Möhlmann-Vertreter Kurt Kowarz hätte Mister 100 Prozent werden können. Ein Liga-Spiel, ein Sieg - der 57-Jährige wäre mit dieser Quote der beste Löwen-Trainer aller Zeiten geworden. Doch auch beim 0:1 in Fürth blieben die Sechzger sieglos und hinken einem Nicht-Abstiegsplatz mittlerweile fünf Punkte hinterher.

Das Spiel: Die Anfangsphase deutete bereits klar auf eine Niederlage der Löwen in Fürth hin. Selbst chancenlos, mussten sich die Sechzger einigen Angriffen der Gastgeber erwehren und hätten sich nicht über einen frühen Rückstand beschweren dürfen. Erst nach 20 Minuten machten sich die Löwen im Angriff bemerkbar, unter anderem mit einem Kopfball-Tor von Kapitän Christopher Schindler, das aber aus dem Abseits erzielt und abgepfiffen wurde. Kurz nach der Halbzeit geraten die Löwen in Rückstand. Auf dem Weg zum Ausgleich scheiterten die Sechzig-Spieler am eigenen Unvermögen und in der Schlussphase am gut aufgelegten Fürth-Keeper Sebastian Mielitz.

Das Tor: Nur einer der vielen Chancen, die Fürth nutzte und dennoch eine bitter Pille für die Löwen. Kurz nach Wiederanpfiff legt Veton Berisha auf Marco Stiepermann auf, der mit einem Schuss aus 15 Metern ins linke Eck vollendet und damit das spielentscheidende Tor macht.

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Die Szene des Spiels: Von dem Gegentreffer in der 47. Spielminute erholten sich die Löwen nicht mehr. In einem bis dahin relativ ausgeglichenem Spiel hätte 1860 ein Tor sehr gut getan. So aber war die Szene direkt nach Wiederanpfiff ein Schock, von dem sich die Löwen in der momentanen Verfassung nicht mehr erholen.

Das war gut: Ab Mitte der ersten Hälfte taten sich die Löwen leichter. Schindlers Abseits-Tor machte Hoffnung auf Mehr. Auch im zweiten Spielabschnitt hätte 1860 immerhin Chancen zum Ausgleich gehabt. Nach dem unglücklichen Debüt von Youngster Sertan Yegenoglu im Heimspiel gegen den KSC zeigte er bei seinem zweiten Auftritt eine stabilere Leistung.

Das war schlecht: Unter dem Druck, ausgleichen zu müssen, verkrampften die Löwen zunächst und vergaben dann Torchancen. Auch Okotie hatte eine Großchance und müsste als Torjäger in einem so engen Spiel treffen. Die Flügelspieler waren harmlos, besonders auf der rechten Seite tut sich eine weitere Baustelle auf - Korbinian Vollmann konnte dort nicht überzeugen. Beim Gegentor (47.) kann Kapitän Christopher Schindler vehementer eingreifen, um die Chance zu verhindern.

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Das sagt Löwen-Trainer Kurt Kowarz: "Dem Gegner stand ein bisschen Glück zur Seite und ein überragender Sebastian Mielitz, der meiner Meinung nach das 1:0 für Fürth festgehalten hat. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir über 90 Min hochkonzentriert sein müssen. Das haben wir nicht gemacht. Wir haben die ersten Sekunden nach der Pause verpennt. Waren nicht gut gestaffelt und verlieren den Ball im Mittelfeld. Das sind Dinge, die nicht passieren dürfen. Wie die hochkarätigen Chancen , die wir nicht genutzt haben. Inwieweit Michael Liendl, als er in den 16er eindringt, vielleicht elfmeterreif gefoult worden ist, weis ich nicht. Wir Fußballer wissen, dass da oft ein leichter Kontakt reicht. Wir haben vier Offizielle, die Hätten das eigentlich sehen müssen. Aber ich will es nicht an den Schiedsrichtern festmachen. Wir haben die Chancen, die wir hatten, nicht genutzt.

Die Mannschaft muss einfach aufwachen. Aufwachen diesebezüglich, dass sie die Dinge macht, die wir vorgeben, hochkonzentriert ist und einfach Fußball spielt. Es nutzt mir nix, wenn Sie die ganze Woche über die Netze kaputt schießen und wenns am Wochenende soweit ist, treffen Sie die Kiste nicht.

Es ist auch teilweise fahrlässig: Dazu muss ich die letzte Aktion anführen. Wir Haben einen Freistoß an der 16-Meterlinie. So ein Ball muss definitiv aufs Tor kommen. Da kann mir keiner was erzählen, dass Ich so einen Ball nochmal in die Mitte hebe, dass ein Kopfballspieler ran kommt. Nein, so ein Ball muss Richtung Tor gespielt werden, und dann muss ich drauf hoffen, dass noch ein Spieler in irgendeiner Form rankommt, oder eben keiner mehr hinkommt und der Ball so ins Tor rutscht. Es ist nicht zu verzeihen, dass dieser Ball nicht das Tor trifft!"

Das sagt Fürth-Trainer Stefan Ruthenbeck: "Unter dem Strich, über die 90 Minuten, war es ein verdienter Sieg. Wir haben das 1:0 zu einem Zeitpunkt gemacht, das hat uns gut getan hat. Danach müssen wir das 2:0 oder 3:0 machen. Auf der anderen Seite: Wenn ich mir anschaue, der bei den Löwen spielt, Okotie, Liendl, Adlung - das ist eine enorme Qualität. Wenn sie einen Punkt holen, können wir uns nicht beschweren. Aber wir hätten uns vorher belohnen müssen. Unser Torwart Sebastian Mielitz hat gezeigt, dass er ein sehr guter Torhüter ist."

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