Auf Talfahrt: Löwen verlieren drittes Spiel in Folge

München – Es sollte der Befreiungsschlag vor heimischem Publikum und vor den Augen des Löwen-Investors Hasan Ismaik werden. Doch es wurde der nächste harte Niederschlag für Sechzig, die Mannschaft, Trainer Markus von Ahlen, Sportchef Gerhard Poschner und die Fans des TSV.
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Dabei hatte von Ahlen längst überfällige Konsequenzen aus den zuletzt schwachen Auftritten der Löwen gezogen und Chris Schindler aus gesundheitlichen sowie Yannick Stark aus sportlichen Gründen aus der Startelf genommen. Gary Kagelmacher und Ilie Sanchez rückten dafür in die erste Elf. Und natürlich war auch der wiedergenesene Rubin Okotie für Fejsal Mulic wieder mit dabei.
Der Zwölfte Mann der Löwen kam erst nach gut 25 Minuten: Hasan Ismaik ließ sich lange bitten, ehe er auf der Tribüne der Allianz Arena Platz nahm. Doch kaum saß der Jordanier, konnte er auch schon in die Hände klatschen. Ein Sonntagsschuss am Samstag schlug im Karlsruher Tor ein. Maxi Wittek hatte aus gut 30 Metern abgezogen.
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Es war überhaupt die erste nennenswerte Aktion des ganzen Spiels. Einzig ein Solo von KSC-Angreifer Manuel Torres, das aus spitzem Winkel am Außenpfosten endete, hatte kurz für Aufregung gesorgt. Ansonsten plätscherte das Spiel vor sich hin. Eine der wenigen Auffälligkeiten: Bester Mann bei den Löwen war Innenverteidiger Kagelmacher. Der Uruguayer dirigierte die Abwehr, stand immer richtig, bewies Zweikampfhärte und Sicherheit am Ball. Er brachte die Ruhe in die Sechzig-Defensive, die zuletzt gefehlt hatte.
Umso unverständlicher, wie das Spiel einmal mehr in die falsche Richtung kippen konnte. Karlsruhe stellte nach der Pause von einem auf zwei Stürmer um. Eine einfache taktische Maßnahme mit großer Wirkung. Sechzig hatte plötzlich keinen Zugriff mehr, lief dem Geschehen hinterher – und die in Halbzeit eins noch starke Defensive löste sich in Wohlgefallen auf. Innerhalb von neun Minuten drehten Hennings mit einem Doppelpack und der überragende Yamada die Partie. Alle drei Tore waren über die rechts Abwehrseite gefallen – Wojtkowiak und Kagelmacher, aber auch Stefan Ortega im Tor, sahen alles andere als gut aus.
Nach dem dritten Gegentreffer explodierte die Stimmung auf den Rängen. „Wir haben die Schnauze voll“ und „Poschner raus“ waren zu hören. Das wurde auch nach dem Anschlusstreffer Okoties (74.) nicht besser. Bitter für die Löwen: Fejsal Mulic köpfte in der Nachspielzeit den Ausgleich – doch Schiedsrichter Thorsten Schriever gab den Treffer wegen eines vermeintlichen Fouls von Okotie an KSC-Keeper Orlishausen nicht. Eine strittige Entscheidung, die auch hinterher noch für heftige Diskussionen sorgte.
Am Ende aber standen die Löwen einmal mehr ohne Punkte da. Das 2:3 bedeutete die dritte Pleite in Folge und für von Ahlen unter seiner Leitung die achte Niederlage im elften Pflichtspiel. Jetzt geht es am Mittwoch gegen Kaiserslautern und zum vorweihnachtlichen Montagsspiel nach Leipzig. Hoffnung auf viele Punkte machte das Spiel gegen Karlsruhe allerdings nicht.