1860-Trainer Michael Köllner erklärt sein Euphorie-Geheimnis: "Spielweise, die die Zuschauer mitreißt"
München - Bester Spieler, bester Trainer, beste Offensive: Der TSV 1860 war in der vergangenen Saison in vielerlei Hinsicht das Maß aller Dinge in der 3. Liga - auch wenn sich der Traum vom Aufstieg am Ende nicht erfüllen sollte.
Im ersten Moment sei Platz vier freilich schon eine Enttäuschung gewesen, gibt Trainer Michael Köllner im Interview mit "dfb.de" zu: "Ich bin aber der Überzeugung, dass wir mit einigen Tagen Abstand auch mit Freude auf unsere Saison zurückschauen werden." Schließlich befinde man sich noch immer in einer Phase der Konsolidierung, vor der Saison gab es zudem einen massiven Umbruch im Kader. Es ist nicht einmal ein Jahr her, da zweifelte so mancher hinter vorgehaltener Hand noch am Klassenerhalt.
TSV 1860: Michael Köllner entwickelt die Spielweise konsequent weiter
Dennoch schaffte es das Team um Kult-Stürmer Sascha Mölders, mit teils spektakulärem Offensivfußball unter den eigenen Fans für Euphorie zu sorgen. "Wir haben eine Riesensaison gespielt, sind sowohl offensiv als auch defensiv eines der besten Teams in dieser Spielzeit. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, steht für eine eigene Identität", erklärt Michael Köllner, der von Kollegen, Kapitänen und Fans zum Trainer der Saison gewählt wurde.
Der Oberpfälzer entwickelte die Spielweise seiner Mannschaft seit seiner Amtsübernahme im November 2019 konsequent weiter und steht für offensiv orientierten, aggressiven Angriffsfußball. Eine Herangehensweise, die bei den eigenen Anhängern richtig gut ankommt.
"Wir stehen für eine Spielweise, die die Zuschauer mitreißt", sagt Köllner und führt aus: "Einerseits kampfstark und körperbetont. Unsere Fans sollen das Gefühl haben, dass die Spieler ihre Idole sind und sie zurecht das Löwen-Trikot tragen. Auf der anderen Seite sind wir in der Lage, ständig zu attackieren und technisch guten Fußball zu zeigen."
TSV 1860 entfachte Euphorie-Welle bei den Fans
Die Fans honorieren die Arbeit von Trainer und Mannschaft, wie sich in den vergangenen Wochen und Monaten eindrucksvoll zeigte. Alleine in den ersten Wochen des Dauerkartenverkaufs wurde das Grünwalder Stadion zu mehr als zwei Dritteln vollgemacht, die Live-Übertragungen der Spiele bescherten den jeweiligen Sendern zudem herausragende (Rekord-)Quoten.
Umso bitterer, dass ausgerechnet Sechzig der einzige Klub in Deutschland ist, der in der abgelaufenen Saison kein einziges Heimspiel vor Zuschauern absolvieren konnte. Im Nachgang ist es freilich müßig, darüber zu spekulieren, was in einer normalen Saison mit der Unterstützung von den Rängen drin gewesen wäre. Geschadet hätten die Fans aber sicher nicht.
So müssen die Löwen in der neuen Saison den nächsten Anlauf starten. "Wir werden jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiter daran arbeiten, dass wir uns steigern", stellt Köllner klar: "Wir hoffen, dass wir in der kommenden Saison mit unseren Fans stark in die Liga kommen und dann wieder um den Aufstieg mitspielen."