Denker und Lenker beim TSV 1860: AZ-Zeugnisse fürs Löwen-Mittelfeld
München - Sie sind hauptverantwortlich dafür, dass Michael Köllners Vorstellungen auf dem Spielfeld umgesetzt wurden: Sechzigs Männer der Mitte bekamen es in der abgelaufenen Saison hin, eine Kombination aus kampfstarken und schön anzuschauenden Offensiv-Fußball auf den Rasen zu zaubern. Teil zwei der AZ-Saisonzeugnisse – die Denker und Lenker der Löwen.
Quirin Moll

Der gebürtige Dachauer durfte 19 Mal auflaufen (zwei Tore, drei Assists). Anfangs zum Innenverteidiger umgeschult, machte der 30-jährige Führungs-Löwe dort einen soliden Job und konnte sich nach seinem Kreuzbandriss der Vorsaison an seine Kernposition herantasten. Kurz vor der Winterpause wieder auf die Sechs versetzt, wo er sofort funktionierte (drei Assists und vier Spielen). Bitter, dass ihn der nächste Kreuzbandriss (diesmal das hintere Kreuzband) schon wieder lahmlegte. Löwen-Zukunft aufgrund laufender Vertragsverhandlungen noch ungewiss, wäre aber auch in Zukunft als Führungsspieler ein wichtiger Baustein in Köllners Team. Note 3
Daniel Wein

Sechzigs Dauer(b)renner fand sich öfter auf der Ersatzbank wieder, als ihm lieb war. Auf dem Rasen gewohnt zuverlässig durch seine Lauf- und Kampfstärke im defensiven Mittelfeld, musste er ab und an als Rechtsverteidiger aushelfen. Mister Zuverlässig kam insgesamt doch noch auf 33 Einsätze. Note 3
Dennis Dressel

Anfangs auf der Acht, rückte der athletische Mittelfeld-Löwe aus der Not heraus zurück auf die Sechs. Dort ließ er sich nicht mehr verdrängen, weil er einen soliden Job machte. Allerdings auf Kosten seiner Torgefahr (acht Treffer), die besonders in der Hinrunde bei seinem Viererpack gegen Halle (6:1) zur Wunderwaffe wurde. Note 2
Erik Tallig

Der Sommer-Neuzugang von Absteiger Chemnitz war gleich drin und legte forsch los auf Giesings Höhen: Zweistelliges Tor-Ziel, gefällige Spiele – doch von den obligatorischen Formschwankungen blieb er nicht verschont. Biss sich aber wieder rein und gilt trotz etwas fehlender Effektivität als durchaus brauchbarer Transfer mit viel Entwicklungspotenzial, das noch längst nicht ausgeschöpft ist. Note 3
Richard Neudecker

Als bissiger Kampfzwerg und wuseliger Spielgestalter gleich doppelt wichtig für seine Löwen. Längerer Akklimatisierungsprozess, danach unersetzlich. Seine Statistiken (sieben Tore, neun Assists) sprechen gerade während Sechzigs starker Serie zweifellos für ihn: In sieben Duellen in Folge konnte der Spielmacher einen Scorerpunkt liefern. Der Mini-Messi von Giesing ist schon unersetzlich geworden – und hat das Ende der Fahnenstange mit seinen 24 Jahren noch nicht erreicht. Note 2
Keanu Staude

Der zweite Winter-Neulöwe wurde von Gorenzel als Kreativ-Kicker mit Vorschuss-Lorbeeren überhäuft. So richtig erfüllen konnte er die Erwartungen nicht: Nach unglücklichem Auftakt (Pfostenschuss) kam er langsam aber sicher ins Rollen – bevor er bis Saisonende ausfiel. Eine Vertragsoption ist verstrichen, könnte aber dennoch Löwen bleiben und in seiner ersten ganzen Saison daran feilen, der gewünschte, unberechenbare Offensiv-Akteur zu werden. Note 4