1860-Keeper Ortega: "Ich muss ihnen wehtun"

Im Abstiegsduell trifft Löwen-Keeper Stefan Ortega auf Ex-Klub Arminia Bielefeld. „Ich habe eine besondere Beziehung dahin“, sagt der 23-Jährige. „Das muss man in den 90 Minuten ausblenden.“  
von  Patrick Mayer
1860-Keeper Stefan Ortega trifft am Sonntag auf seinen Ex-Klub Arminia Bielefeld.
1860-Keeper Stefan Ortega trifft am Sonntag auf seinen Ex-Klub Arminia Bielefeld. © sampics/Augenklick

Im Abstiegsduell trifft Löwen-Keeper Stefan Ortega auf Ex-Klub Arminia Bielefeld. „Ich habe eine besondere Beziehung dahin“, sagt der 23-Jährige. „Das muss man in den 90 Minuten ausblenden.“

München - Stefan Ortega kennt sie bestens. Die Spieler von Arminia Bielefeld. Ihre Anspannung in der Kabine. Die Schwächen einzelner vor dem Tor. Aber auch deren Stärken beim Abschluss.

Mit Felix Burmeister und Fabian Klos hat er zusammengespielt. Sie waren seine Ansprechpartner im Team. Diesen Sonntag (13.30 Uhr) wird Ortega in der Allianz Arena gegen sie spielen. Und er wird sich erinnern. In Bielefeld arbeitete er sich zwischen 2011 und 2014 von der U17 zu den Profis hoch. Behaupten konnte sich Ortega nicht. In München hat er den nächsten Schritt gemacht, wurde nach dem Abgang von Kult-Keeper Gabor Kiraly Stammtorwart. Sein Wiedersehen könnte spannender kaum sein. Hält er so stabil wie in den vergangenen Wochen, kann er die früheren Kollegen nochmal in den Abstiegskampf der Zweiten Liga mit hineinziehen.

 

"Alles raushauen"

 

„Wir haben vier Gegner, die mit uns unten drin stehen. Wenn wir diese Spiele für uns entscheiden, sollte es am Ende reichen“, sagt der 23-Jährige im Gespräch mit der AZ. „Wir versuchen auch gegen Bielefeld, alles rauszuhauen.“ Alles rauszuhauen hat er in Giesing gelernt. Die Vorgänger von Trainer Benno Möhlmann, Markus von Ahlen und Torsten Fröhling, riefen den Zweikampf um den Platz im Tor aus, entschieden sich jeweils für Vitus Eicher. Möhlmann dagegen setzt auf Ortega. Seine Begründung: Er sei fußballerisch besser, strahle mehr Ruhe aus, gebe viele Kommandos.

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„Der Trainer verlangt von mir fußballerisch, dass ich immer anspielbar bin und in Drucksituationen, dass ich der Mannschaft helfe, indem ich hinten Ruhe bewahre“, schildert er. „Man kann über manche Tore ein bisschen diskutieren, aber ein Riesen-Patzer ist mir noch nicht unterlaufen.“ Das stimmt. Auch in Bielefeld wird ihm Möhlmann deshalb vertrauen.

 

Arminia ist zurück im Abstiegskampf

 

Die Chance ist da, Druck auf den direkten Kontrahenten aufzubauen. Die Arminia war schon raus aus dem Gröbsten. 29 Punkte hatten die Ostwestfalen nach dem 23. Spieltag auf dem Konto. Eine starke Zwischenbilanz für den Zweitliga-Aufsteiger.

Es folgten aber Partien gegen die Spitzenmannschaften SC Freiburg, VfL Bochum sowie den 1. FC Nürnberg – und nur ein Punkt bei 3:10-Toren aus drei Spielen.

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Die Arminia ist ihre vormals glänzende Ausgangsposition mittlerweile los. Noch fünf Punkte sind es für den Tabellen-13. auf den Tabellen-15. aus München. Abstiegskampf pur.

 

Ortega hat besondere Beziehung zu Bielefeld

 

Es ist keine einfache Situation für Ortega. „Ich habe eine besondere Beziehung dahin. Es ist der Verein, bei dem ich zum Profi geworden bin. Aber, wie heißt es so schön: Das muss man in den 90 Minuten ausblenden“, meint er auf Nachfrage der AZ. „Ich muss ihnen ja wehtun, will ich ja. Ich habe eine spezielle Bindung zur Arminia, das ist klar. Aber ich bin ehrgeizig genug und möchte mit Sechzig die Klasse halten.“ Ortega ist längst im Ausblende-Modus.

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Es sind diese Spiele im Fußball, wenn Freundschaft Pause hat. „Die Mannschaften, die über dem Strich stehen, haben es in der eigenen Hand“, sagt er und analysiert, dass die unmittelbaren Kontrahenten „einen Schub bekommen haben. Duisburg mit dem Sieg gegen Union Berlin, Paderborn mit dem Sieg (bei St. Pauli, d. Red.) und dem Trainerwechsel, Düsseldorf jetzt auch mit dem Trainerwechsel. Wenn du am Sonntag erfolgreich bist, ziehst du Bielefeld mit rein.“

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