Löwen im Abstiegskampf: Meckern verboten!
München - "Ich habe es den Jungs auch gesagt: Wir haben letztlich keine Punkte. Das ist es, was übrigbleibt. Damit müssen wir leben", sagte Trainer Benno Möhlmann am Montag, nachdem er im Löwen-Stüberl Platz genommen hatte. Dort musste er, erstmals nach dem Löwen-Lauf mit zehn Punkten aus vier Spielen, wieder über eine Pleite sprechen.
Möhlmanns Meckerverbot
Und dennoch: Die neue Zuversicht beim TSV 1860 hat nach dem 1:2 bei Spitzenreiter RB Leipzig am Sonntag, als man phasenweise eine gute Defensiv-Leistung abgeliefert hatte, nur ein paar Kratzer bekommen – mehr nicht. "Wir sind ja in der Spur, haben die Dinge im Winter gemeinsam in die Spur gebracht. Vor drei Wochen haben wir noch gedacht, wenn am Schluss die Relegation herauskommt, können wir alle zufrieden sein", stellte der Löwen-Trainer klar.
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Nach dem Kraftakt der letzten Spiele und dem Sprung auf Tabellenrang 15 sind die Sechziger im Kampf um den Klassenerhalt nur von einer Mannschaft abhängig: den Löwen eben. "Genauso eine Situation wollten wir doch: Dass wir es selbst in der Hand haben. Jetzt dürfen wir nicht meckern", sagte er – Möhlmanns Meckerverbot! Er weiß: Keine Siegesserie hält ewig, schon gar nicht bei Sechzig. Daher gelte auch nach dem jüngsten Rückschlag: "Wir werden nicht nervös, denn wir wissen, dass wir auf einem guten Weg sind. Ich mache das lieber, als fünf Punkte hinterher zu hecheln."
Was ist also passiert am 26. Spieltag der Zweiten Liga? "Die Situation hat sich nicht verschärft. Es ist nach wie vor sehr schwierig, aber machbar", so Möhlmann. Sportchef Oliver Kreuzer, der am Sonntagabend bei Blickpunkt Sport gastierte, sah es ähnlich: "Wir haben ja gewusst: Es wird spannend bis zum Schluss bleiben. Wenn man dieses Wochenende ansieht: Paderborn gewinnt, Duisburg gewinnt, das ganze Feld hat sich wieder zusammengeschoben." Man sei dennoch "guten Mutes, denn jetzt sind wir wieder mittendrin." Kreuzer ist überzeugt: Wir haben die Qualität und die richtigen Leute, um die Klasse zu halten.
Dumm angestellt bei Gegentoren
Einig ist sich die sportliche Leitung der Löwen auch in der Frage, was schief ging gegen den spielstarken Spitzenreiter: "Wir haben eine Stunde auch clever gespielt, aber bei den Gegentoren haben wir uns dumm angestellt", so der Sportchef. Der Coach konkretisierte: "Fakt ist, dass wir in Leipzigs Druckphase zu viele Bälle verloren haben, nicht energisch genug in Ballbesitz bleiben wollten. Fakt ist auch, dass wir bei den Gegentoren Fehlverhalten gezeigt haben. Wir waren nicht clever genug. Wir dürfen diese einfachen Fehler nicht begehen."
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Während die Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt, Paderborn und Düsseldorf, auf den Effekt eines Trainerwechsels bauen, herrscht bei den Löwen derzeit – man glaubt es kaum – Ruhe und Kontinuität. Es werde ein gutes Ende im Abstiegskampf geben, "wenn wir ruhig bleiben und nicht blauäugig mit der Situation umgehen", sagte Möhlmann. Daher mahnte der Dauer-Pragmatiker vor dem anstehenden Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am Sonntag (13.30 Uhr im AZ-Liveticker) zum Realismus.
Ob es ein Sechs-Punkte-Spiel gegen den Tabellen-13. sei, den man bei fünf Punkten Rückstand in den Abstiegskampf ziehen könne, wurde er gefragt. Und antwortete: "Kriegen wir sechs Punkte? Das ist ein Spiel, in dem wir drei Punkte holen können und werden, dafür werden wir arbeiten."
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