Pesic über Bryant: "Hat mehr geweint als gespielt"

Den Bayern-Profis steht nach der Pleite von Berlin ein ungemütlicher Spätherbst bevor: „Uns hat der Einsatz gefehlt“, bemängelt der Trainer. Außerdem hagelte es herbe Kritik für Center John Bryant.
az/dpa |
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Svetislav Pesic ist nicht gut auf John Bryant zu sprechen.
Rauchensteiner/Augenklick Svetislav Pesic ist nicht gut auf John Bryant zu sprechen.

Berlin - Nach der Schlappe beim Erzrivalen Alba Berlin passte es ins Bild, dass auch der Fahrer des Bayern-Mannschaftsbusses kurz die Orientierung verlor. Das Gefährt der Bayern-Basketballer hatte die Arena kaum verlassen, da drehte der Bus schon wieder um, um den richtigen Weg zum Flughafen einzuschlagen. Es lief eben nichts rund an diesem Sonntagabend. Kurz zuvor waren die Münchner Profis im Bundesliga-Spitzenspiel von Tabellenführer und Erzrivale Alba Berlin vorgeführt worden – und stehen nun vor einem ungemütlichen Spätherbst.

Nach dem 74:90 (38:49), bei dem die Bayern von Anfang an einem Rückstand hinterher gerannt waren, haderte ein sichtlich angefressener Trainer Svetislav Pesic: „Alba hat physisch sehr viel mehr investiert, daher war es ein verdienter Sieg. Bei uns fehlte der letzte Einsatz, um die körperliche Antwort zu geben.“ Klingt fast danach, als würde Pesic in den kommenden Wochen die Zügel im Training anziehen. Was auch nötig wäre. Denn mit der dritten Bundesliga-Pleite in dieser Saison hat der Vizemeister den Anschluss zu Tabellenführer Alba bei sechs Punkten Rückstand endgültig verloren, wettbewerbsübergreifend haben die Bayern in Berlin ihre vierte Niederlage nacheinander kassiert – und am Donnerstag kommt es zum wichtigen Euroleague-Spiel gegen Fenerbahce Istanbul.

Pesic, der einst bei Alba große Erfolge feierte und im Frühjahr 2014 noch in ebenjener Arena am Berliner Ostbahnhof mit den Bayern den Meistertitel klar machte, ging vor allem mit seinem Center John Bryant hart ins Gericht. „Er hat mehr geweint als gespielt“, schimpfte er. Der Amerikaner, schon im dritten Viertel zudem mit drei Fouls vorbelastet, zeigte eine enttäuschende Leistung, erzielte keine Punkte und verbrachte deswegen viel Zeit auf der Erssatzbank.

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„Es war für uns frustrierend. Wir brauchten diesen Sieg, haben aber nicht genug geliefert“, sagte Spielmacher Alex Renfroe, der von einer Hüftverletzung beeinträchtigt in die Partie gegangen war. Zudem fehlte den Gästen Dusko Savanovic wegen einer Knieblessur, dafür bekam immerhin Vasilje Micic, der seit Saisonbeginn mit einer Knöchelverletzung fehlte, die ersten Einsatzminuten der Saison. „Das war zu wenig, um ein physisches Team wie Berlin in Bedrängnis zu bringen“, erkannte Renfroe, in der Vorsaison noch für Alba aktiv.

Ganz anders war die Gefühlslage bei den Berlinern nach dem Erfolg vor 14 052 Zuschauern. „Für die Fans war es eine großartige Botschaft und eine Demonstration. Wir haben großartiges Team-Basketball gespielt“, sagte Trainer Sasa Obradovic. „Wir haben ein gutes Herz gezeigt, das Tempo immer hochgehalten“, meinte Nationalspieler Niels Giffey. Mit dem achten Sieg im achten Saisonspiel festigten die Berliner die Spitzenposition im Tableau und manövrierten sich zum vorerst gejagten Topfavoriten im 50. Bundesliga-Spieljahr.

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