Murray für Zverev zu stark - Fünf deutsche Damen weiter
Melbourne - Der Weltranglisten-Zweite Andy Murray war für den Deutschen Alexander Zverev bei den Australian Open doch noch eine Nummer zu groß. Zverev musste sich dem Olympiasieger am Dienstag in Melbourne klar mit 1:6, 2:6, 3:6 geschlagen geben und war in der Hisense Arena ohne jede Chance.
Auch Benjamin Becker schied in Runde eins aus. Dafür schaffte in Julia Görges, Sabine Lisicki, Annika Beck, Tatjana Maria und Laura Siegemund ein deutsches Damen-Quintett den Sprung in die zweite Runde. Mona Barthel und Carina Witthöft schieden dagegen gleich zum Auftakt aus.
Zverev hatte zu Beginn heftiges Nasenbluten
"Er war heute einfach zu gut, hat deutlich besser gespielt als noch vor zwei Wochen in Perth", sagte Zverev nach seinem Ausscheiden. Beim Hopman Cup hatte der 18-Jährige gegen Murray zwar auch in zwei Sätzen verloren, hatte die Partie damals aber insgesamt offen gehalten.
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Dieses Mal ließ Murray dagegen vom ersten Ballwechsel an keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Zverev wurde zudem gleich zu Beginn von einem heftigen Nasenbluten behindert, doch das spielte im Endeffekt keine Rolle. Nur im dritten Satz leistete die deutsche Nummer zwei dem Vorjahresfinalisten etwas mehr Gegenwehr.
"Gegen viele andere Gegner hätte ich gewonnen"
"Ich denke, da habe ich sehr gut gespielt. Gegen viele andere Gegner hätte ich so gewonnen", sagte Zverev. Von Murray gab es nach der Partie ein dickes Lob. "Er ist einer der besten jungen Spieler auf der Tour und wird noch lange dabei sein", sagte der Brite.
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Benjamin Becker ist als dritter von fünf deutschen Tennis-Herren bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Der Davis-Cup-Profi unterlag in Melbourne Dudi Sela aus Israel mit 1:6, 3:6, 6:2, 2:6 und verpasste damit ein mögliches Zweitrunden-Duell mit dem Spanier Rafael Nadal. Vor Becker waren bereits dessen beiden Davis-Cup-Kollegen Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev gescheitert. Nur Qualifikant Daniel Brands meisterte bislang seine Auftakthürde. Am Dienstag steht zudem noch Peter Gojowczyk gegen den an Nummer acht gesetzten Spanier David Ferrer auf dem Platz.
Görges nach Sieg nun gegen Nummer neun
Bei den Damen kamen Görges, Lisicki, Beck, Maria und Siegemund zu klaren Zweisatzsiegen. Sabine Lisicki hat souverän die zweite Runde erreicht. Die Berlinerin gewann ihr Auftaktmatch in Melbourne gegen die Tschechin Petra Cetkovska klar mit 6:4, 6:4. Die ehemalige Wimbledonfinalistin machte ihr Weiterkommen nach nur 74 Minuten perfekt.
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Julia Görges ist Lisicki direkt gefolgt. Die 27-Jährige gewann gegen Andreea Mutu aus Rumänien mit 6:3, 6:4. Görges benötigte 73 Minuten für ihren Erfolg und trifft nun auf die an Nummer neun gesetzte Tschechin Karolina Pliskova.
Erstmals in Runde zwei: Siegemund
Beck gewann gegen Priscilla Hon aus Australien mit 6:0, 6:3 und war danach rundum zufrieden. "Der Sieg gibt mir viel Selbstvertrauen", sagte die Bonnerin, die nun gegen die an Nummer elf gesetzte Schweizerin Timea Bacsinszky spielt.
Erstmals überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde steht Siegemund. Die 27-Jährige aus Metzingen siegte gegen die Niederländerin Kiki Bertens mit 6:4, 7:5. "Das ist für mich schon ein großes Ding", sagte Siegemund. Sie spielt nun gegen die Serbien Jelena Jankovic. Maria bekommt es nach ihrem 6:4, 6:3 gegen die Bulgarin Olga Goworzowa nun mit der Russin Jekaterina Makarowa zu tun. Die von Rückenbeschwerden geplagte Barthel verlor dagegen gegen Vania King aus den USA mit 6:3, 5:7, 4:6.
Sechs deutsche Spielerinnen in Runde zwei
Als dritte deutsche Spielerin ist Carina Witthöft bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die Hamburgerin verlor gegen Zheng Saisai aus China klar mit 1:6, 2:6. Vor Witthöft waren bereits Andrea Petkovic und die von Rückenbeschwerden geplagte Barthel gescheitert, die gegen Vania King aus den USA mit 6:3, 5:7, 4:6 verlor. Im vergangenen Jahr hatte Witthöft in Australien noch die dritte Runde erreicht.
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Damit stehen beim ersten Grand-Slam-Turnier des Tennis-Jahres bereits sechs deutsche Spielerinnen in der zweiten Runde. Angelique Kerber will die Bilanz am zweiten Tag der mit gut 28 Millionen Euro dotierten Veranstaltung sogar noch verbessern.