Spanien: José Mourinho wegen Steuerhinterziehung angeklagt
Madrid - Die spanischen Finanzbehörden haben Anzeige wegen Steuerhinterziehung gegen Startrainer José Mourinho von Europa-League-Sieger Manchester United erstattet.
Nach Cristiano Ronaldo hat die für Wirtschaftsdelikte zuständige Staatsanwaltschaft in Madrid somit den nächsten mutmaßlichen Steuersünder aus Portugal im Visier, berichtete die Zeitung El Confidencial am Dienstag.
Dabei gehe es um die Zeit, als Mourinho Real Madrid trainierte (2010 bis 2013). Zwischen 2011 und 2012 soll der 54-Jährige demnach insgesamt 3,3 Millionen Euro an Steuergeldern hinterzogen haben. Mourinho äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.
"Die Abteilung Wirtschaftskriminalität des Madrider Staatsanwaltschaftsbüros hat beim Untersuchungsrichter Strafanzeige wegen zweier Vergehen gegen das Finanzministerium eingereicht", teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Rechtskräftig verurteilt ist in Spanien wegen eines Steuerdelikts bereits der argentinische Ausnahmespieler des FC Barcelona, Lionel Messi.
Mourinho ist in punkto Steuervergehen kein unbeschriebenes Blatt. Bereits im Mai des Vorjahres hatte sich Mourinho wegen eines Steuervergehens verantworten müssen. Nach Angaben des Internetportals OK Diario musste der 54-Jährige damals wegen falsch deklarierter Einnahmen insgesamt zwei Millionen Euro an den spanischen Fiskus überweisen.
Mourinho hatte in seiner Zeit bei Real die Erlöse aus der Abtretung seiner Bildrechte lediglich zur Körperschaftssteuerveranlagung mit einem Hebesatz von 15 Prozent statt ordnungsgemäß zur Einkommenssteuer mit einem Spitzensatz von gut 50 Prozent angemeldet.
Durch den Kniff entgingen dem Fiskus 700.000 Euro. Der Täuschungsversuch erwies sich für Mourinho allerdings als teurer Bumerang: Die spanische Finanzverwaltung verhängte außer der Nachzahlung der geschuldeten Summe auch ein Bußgeld von einer Million Euro und für aufgelaufene Zinsen weitere 300.000 Euro.