So tippt Ziege Franz das Spiel Deutschland gegen Polen
Der Zwergziegenbock aus dem Münchner Tierheim hat beim ersten Gruppenspiel der DFB-Elf den richtigen Riecher bewiesen. Das prophezeit er für Spiel zwei gegen Polen.
Die Fans der Nationalmannschaft müssen jetzt ganz stark sein: Franz, das EM-Orakel aus dem Münchner Tierheim, sagt Deutschland eine Niederlage im Spiel gegen Polen voraus. Exklusiv für die AZ prophezeit der siebenjährige Zwergziegenbock die Ergebnisse aller Begegnungen mit deutscher Beteiligung – beim Auftakt gegen die Ukraine lag er richtig.
Wir haben mit der Teamleiterin der Wildtierstation über den gehörnten Propheten gesprochen.
AZ: Frau Schübel, wie ist es diesmal gelaufen?
LYDIA SCHÜBEL: Franz hat sich sehr klar für Polen entschieden. Wir hoffen zwar, dass es anders kommt – aber er war äußerst zielstrebig.
Haben Sie eine Erklärung für dieses Verhalten?
Naja, er ist wohl der Überzeugung, dass Polen gewinnt.
Hat der Ziegenbock überhaupt einen Bezug zum Fußball?
Insofern, dass neben ihm lange Zeit zwei Minipigs untergebracht waren, die Bälle zum Spielen hatten. Er stand immer sehr interessiert am Gitter und hat die Schweine beobachtet. Mit Fußball hat das natürlich nur bedingt etwas zu tun – aber immerhin mit Bällen.
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Wie ist Franz eigentlich im Tierheim untergebracht?
Er lebt zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder in einer Gruppe mit zwei weiteren Böcken. Franz ist das Alphatier. Und unterdrückt diese anderen beiden ein bisschen. Deshalb würden wir uns sehr Freude, wenn sie vermittelt würden – vor allem die anderen zwei, aber natürlich auch Franz und seine Familie.
Wie äußert sich dieses „Mobbing im Ziegenstall“?
Der Kleinste darf nur fressen, wenn Franz schon fertig ist oder gerade wo anders futtert. Außerdem lässt Franz keinen anderen an die Pfleger ran – schon gar nicht an mich, weil Franz mich sehr gerne hat. Sein Bruder und seine Mutter dürfen sich nähern, die anderen beiden werden verjagt.
Warum sind die Ziegen im Tierheim?
Franz und seine Familie, also die Mutter mit den zwei Kleinen, wurden vor Jahren abgegeben, weil sie nicht mehr gehalten werden konnten. Die anderen sind in der Rinderklinik in Oberschleißheim gelandet, wurden wegen schlechter Haltung beschlagnahmt und an uns weitergegeben.
Falls nun jemand überlegt, die Ziegen aufzunehmen: Was brauchen Franz und Co. zum Glücklichsein?
Einen Unterstand. Eine Wiese wäre gut. Felsen zum Klettern sind immer schön, müssen aber nicht zwingend sein. Wichtig ist: Die Wiese muss trocken sein, sonst kriegen die Ziegen ziemlich schnell Hüftprobleme. Außerdem sollte den Leuten klar sein, dass Ziegen bis zu 25 Jahre alt werden können – und dass wir die Tiere nur als Zweier- beziehungsweise Dreiergespann abgeben.
Sollte Franz – was wir ja alle irgendwie hoffen – diesmal falsch gelegen haben, bekommt er dann beim Spiel gegen Nordirland eine neue Chance?
Natürlich.