Nach 2018: Die nächste Schmach für die DFB-Elf!
Nach dem Japan-Spiel, vom DFB-Tross noch als Unfall abgetan, sagte Thomas Müller: "Jetzt haben wir den Salat."
Nach diesem denkwürdigen Donnerstagabend in Al Khor, knapp 50 Kilometer von der Hauptstadt Doha entfernt, hat diese Generation einer deutschen Nationalmannschaft für jetzt und vorerst alle Zeiten einen Stempel: Man hat zwei Mal das schlechteste Abschneiden eines DFB-Teams bei einer WM zu verantworten.
Wie in Russland 2018 scheiterte man auch bei der WM in Katar in der Vorrunde. "Es ist für uns unglaublich bitter, dass die Japaner es geschafft haben, Spanien zu besiegen. Jetzt herrscht ein Ohnmachtsgefühl", sagte Thomas Müller, der seinen Rücktritt in den Raum stellte: "Die Enttäuschung ist enorm. Wir hatten gedacht, dass es für uns weit hätte gehen können, jetzt müssen wir nach Hause fahren. Es ist für mich ganz persönlich eine Katastrophe. Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Wenn es mein letztes Spiel für Deutschland war, will ich mich hier bei den Fans bedanken."
War das 19. Spiel von Hansi Flick schon sein letztes als Bundestrainer?
Die Katastrophe von Katar. Erst 1:2 gegen Japan, dann 1:1 gegen Spanien – und jetzt die "Krönung" im negativen Sinne. Zwar schaffte man nach einem 1:2-Rückstand noch ein 4:2 gegen Costa Rica. Reichte aber nicht, weil Japan überraschend mit 2:1 gegen Spanien gewann.
War das 19. Spiel seit dem Amtsantritt am 1. August 2021 schon das letzte für Bundestrainer Hansi Flick? Im Grunde ist der 57-Jährige kaum zu halten nach diesem erneuten Debakel.
Es war nicht nur der Dunst, der ins Stadion hineinkroch und wie ein Schleier über dem Spielfeld lag. Druck und Anspannung hingen der deutschen Nationalelf im Duell mit Costa Rica bleischwer in den Kleidern.
Angst vor dem Versagen lähmte die DFB-Elf
Die Angst vor dem Versagen, dem erneuten Ausscheiden in der Vorrunde einer WM, lähmte spätestens ab der zweiten Halbzeit alle Bewegungen. Dabei hatte man durch das Kopfballtor von Serge Gnabry noch 1:0 geführt. Danach drückte man, vor allem Jamal Musiala dribbelte – ohne Ertrag. Gegen Ende der ersten Hälfte häuften sich die Flüchtigkeitsfehler, etwa von Antonio Rüdiger, dessen Patzer Neuer mit einer Glanzparade ausbügelte. Ein Warnschuss, der wohl abgetan weiterhin wurde als einzelne Chance von Costa Rica.
Ein Trugschluss. Nach einem Raum-Fehlpass traf Tejeda zum 1:1 (58.). Die DFB-Elf, mittlerweile mit dem eingewechselten Niclas Füllkrug, riskierte alles. Musiala schoss zwei Mal an den Pfosten (61./67.), dann schepperte es schon wieder hinten. Konfusion vor und bei Neuer – 1:2. Kai Havertz, wie Mario Götze eingewechselt, legte den Ball am Keeper Keylor Navas vorbei zum 2:2 ins Tor (73.) – Hoffnung.
Havertz erhöhte auf 3:2, Füllkrug auf 4:2. Half nichts.
Treten Neuer und Müller aus der Nationalmannschaft zurück?
Flick setzte auf einen Bayern-Block aus allen sieben Spielern, die er in seinen 26er-Kader berufen hatte. Es richteten allerdings Havertz und wieder mal Füllkrug. Was es im Endeffekt brachte? Nichts. Was passiert nun mit Müller (33) – tritt er zurück wie auch Neuer (36)? Verabschieden sich die letzten Weltmeister von 2014? Die Generation um Kimmich, Goretzka, Süle, Gnabry & Sané, alle im Alter von 26/27, hat in der Nationalelf bisher nichts gerissen.
"Wir werden wie die Stiere kämpfen, um unserem Land viel Glück und Freude zu bereiten", hatte Navas, der Keeper, angekündigt. Sie können erhobenen Hauptes in die Heimat fliegen.
Um 14.30 Uhr fliegt dann das DFB-Team zurück nach Deutschland mit gesenkten Häuptern. Zwei Wochen und zwei Tage vor dem WM-Finale am 18. Dezember. Was für ein Debakel, was für eine Schmach.