Kicken für den guten Zweck: Matthäus und Co. spielen beim Bananenflanker-Legendentag
München - In den Farben einst getrennt, in der Sache heute vereint. Unter diesem Motto fand am Sonntag der Bananenflanker-Legendentag am Fuße des Tegernsee statt. Zahlreiche Ex-Profis des FC Bayern und des TSV 1860, darunter Claudio Pizarro und Benjamin Lauth, setzten am Sportplatz des FC Rottach-Egern mit einem Show-Kick ein Zeichen für mehr Inklusion.
Winterscheidt über Inklusion: "Wichtig, dass viele Menschen damit in Berührung kommen"
Dabei durften natürlich auch die eigentlichen Hauptprotagonisten nicht fehlen: Das Team Bananenflanke München und Regensburg, die jeweils aus rund 15 Kindern mit geistiger Einschränkung bestehen. Schon vor der Partie wurden den Nachwuchskickern zahlreiche Foto- und Autogrammwünsche von Lothar Matthäus und Joko Winterscheidt erfüllt.
Für den Moderator war das eine Selbstverständlichkeit. "Es ist wichtig, dass man solche Sachen veranstaltet, dass viele Menschen damit in Berührung kommen", so Winterscheidt gegenüber der AZ. Anschließend durften die Kinder mit ihren Idolen und einem breiten Grinsen ins Stadion am Birkenmoos einlaufen.
Uli Hoeneß stattet Bananenflanker-Legendenspiel einen Besuch ab
Das Spiel selbst hielt schon nach wenigen Minuten das erste Highlight parat. Nach einer schönen Vorlage von Ex-BVB-Star Nelson Valdez stellte der ehemalige Sechzig-Kicker Stefan Aigner auf 1:0 für das Team Bachmair & Friedens. Das ließen die Bananeflanker-Legenden jedoch nicht lange auf sich sitzen und markierten in Person von Lauth den Ausgleich.
Währenddessen traf auch Uli Hoeneß am Sportplatz Rottach-Egern ein, der sich das Spiel zugunsten von Kindern mit geistiger Einschränkung nicht entgehen lassen wollte. "Ich bin ja grundsätzlich dafür, dass man den Jugendlichen und Kindern hilft, denen es nicht gut geht und wenn ich außerhalb des Fußballs unterwegs bin, ist das meine wichtigste Aufgabe", so der Ehrenpräsident des FC Bayern zur AZ.

Neureuther Showspiel der Nachwuchs-Kicker: "Mit welcher Freude gespielt wird, ist unglaublich"
In der Halbzeit stand dann das nächste große Highlight für die Nachwuchs-Kicker des Team Bananenflanke München an. Unter den Augen von Osnabrück-Coach und Bruder von Bastian Schweinsteiger, Tobi Schweinsteiger, und dem Ex-Bremer Ailton kam es zum Showspiel gegen die die Bananenflanker aus Regensburg, mit dem glücklicheren Ende für die Münchner.
Für den ehemaligen Skifahrer Felix Neureuther war es ein echtes Highlight, in die glücklichen Kinderaugen zu schauen: "Mit welcher Freude, mit welcher Leidenschaft gespielt wird, das ist unglaublich. Man freut sich miteinander, man leidet miteinander und so soll es eigentlich sein." Neureuther, dessen Cousine selbst mit einer Einschränkung lebt, findet es wichtig, sich für mehr Inklusion einzusetzen.

Schweinsteiger setzt sich für mehr Inklusion ein
"Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer meiner Cousine die Inklusion gemacht wurde. Für mich gibt es keine Menschen mit Behinderung, sondern für mich sind alles ganz normale Menschen, da sollte überhaupt keine Berührungsangst sein", so der Ex-Skiprofi. Auch wenn er und die Bananenflanker-Legenden am Ende knapp verloren, ging er mit einem guten Gefühl nach Hause.
Ähnlich ging es Schweinsteiger. Dennoch merkte der Coach des Zweitliga-Aufsteigers an: "Es ist immer noch ein bisschen versteckt das Ganze. Wir wollen, dass die Kinder in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden, dass wir zeigen, dass sie auch am Fußballleben teilnehmen können, dass sie Spaß am Fußball haben. Das ist das Allerwichtigste."
Die Spenden, die mit dem Kick eingenommen wurden, gehen an das Team Bananenflanke. Damit will der Verein immer mehr Kindern mit geistiger Einschränkung ein professionelles Fußballtraining ermöglichen und die Inklusion weiter vorantreiben.