TSV 1860 bald ohne Sport-Boss: Wer macht den Gorenzel?
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TSV-1860-Präsident Reisinger: "Wir werden das in den Gremien besprechen"
Noch-Sport-Geschäftsführer der Sechzger, Günther Gorenzel, wird demnächst in Richtung des österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt abwandern. "Wir werden das in den Gremien besprechen", meinte Präsident Robert Reisinger kürzlich auf AZ-Nachfrage, wie man auf die Abwanderungsgedanken reagieren werde.
Nach AZ-Informationen fehlt zwar immer noch der nötige Beiratsbeschluss, doch die Gremien des TSV 1860 sind sich einig, dem Österreicher die Freigabe zu erteilen. So weit, so gut. Doch der Abgang des 51-Jährigen bringt viele ungeklärte Fragen mit sich: Wer wird sein Nachfolger? Oder erledigt sich sein Job im Vorbeigehen?
TSV 1860: Kommen Anthony Power und Saki Stimoniaris als Duo?
Wie die AZ erfuhr, sind die Giesinger noch uneins über Gorenzels Nachfolge. Einigkeit haben die Gesellschafter immerhin bei der Frage erlangt, dass man sich künftig einen zweiten Geschäftsführer sparen will und der neue Mann die Position des Sport-Chefs oder Kaderplaners übernehmen soll.
Die Vertreter von Investor Hasan Ismaik haben im Rahmen einer Sitzung folgenden Vorschlag gemacht: Anthony Power, Boss der Fanartikel-Firma, soll die Aufgaben Gorenzels übernehmen und dabei Unterstützung von Aufsichtsrat Saki Stimoniaris erhalten. Wäre ja praktisch, schließlich müssen die beiden als Statthalter und Aufsichtsrats-Vorsitzender ohnehin die Verträge durchwinken, sollten weitere Akteure im Rahmen einer Etaterhöhung verpflichtet werden.
Einziges Problem: Die Vereinsseite ist mit dieser Lösung nicht einverstanden. Unter anderem wohl auch, weil Power seine, sagen wir, Arbeitsauffassung, in der Vergangenheit bereits gezeigt hat. Prozesse vor dem Arbeitsgericht mit Ex-Coach Kosta Runjaic, Ex-Sportchef Thomas Eichin oder Ex-Spieler Karim Matmour haben allesamt gezeigt:
Es ist nicht ratsam, ehemalige Angestellte zu entlassen und einfach nicht mehr zu bezahlen, obwohl sie laufende Verträge besitzen und keine Abfindung verhandelt worden ist. Der umstrittene Power eignet sich alleine deshalb nicht, weil er auch bei großen Teilen des Löwen-Kosmos verbrannte Erde hinterlassen hat und daher kaum zu vermitteln sein dürfte.
Reisingers Favorit von einst: Kehrt Benny Lauth zum TSV 1860 zurück?
Welche Lösung noch funktionieren könnte? "Ich hoffe, dass wir eine gemeinsame Basis finden werden", diktierte Ismaik seiner PR-Agentur kürzlich. Wie wär's mit dem Thomas-Tuchel-Modell?
Die Blauen wollen sich freilich nichts vom verhassten, in rot gekleideten Nachbarn abschauen, doch Chefcoach Maurizio Jacobacci könnte doch – wie Tuchel nach der Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstands-Boss Oliver Kahn – den Teammanager geben.

Der 60-Jährige wollte ohnehin einen Transfer einfädeln, siehe sein Treffen mit dem potenziellen Neu-Löwen Shkelqim Demhasaj (27). Die Verpflichtung des Stürmers von Grasshoppers Zürich scheiterte aber am Geld und nicht an den Fähigkeiten Jacobaccis. Die Vereinsseite präferiert dagegen einen Fachmann, der halbwegs günstig ist. Ob Sechzig einen solchen auftreibt? Reisinger hatte einst 1860-Ikone und Manager-Neuling Benny Lauth im Sinn, doch zuletzt ist es ruhig um den Ex-Stürmer geworden.
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