Hermann Gerland: Der gezähmte Tiger

Flicks Assistenzcoach will weiter seine Meinung sagen: "Deutlich, nur etwas netter als früher".
Patrick Strasser |
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Flicks Assistenzcoach: Hermann Gerland.
Flicks Assistenzcoach: Hermann Gerland. © Foto: Federico Gambarini/dpa

Katar/München - Ein Hütchen auf'm Kopp, so würde Hermann Gerland das selbst aussprechen – und ein paar Hütchen aufstellen.

Die Mütze trägt der 68-Jährige bei jedem Wetter, hier in Katar dient das Accessoire im Training als Sonnenschutz. Dass sich der Assistent von Bundestrainer Hansi Flick nicht zu schade dafür ist, vor den Einheiten die Abmessungen persönlich vorzunehmen und für bestimmte Übungen die Hütchen aufzustellen, ist typisch Gerland.

Gerland, der ewige Assistenztrainer, erstmals bei einer WM

Was er sowieso nicht macht und bei anderen hasst: Sich (zu) wichtig nehmen. Nun ist Gerland, der ewige Assistenztrainer, erstmals bei einer WM mit dabei – in einem Alter, in dem andere längst ihre Rente genießen. Will er nicht, kann er nicht. Dabeisein hält jung. Und so hat sich Gerland, Spitzname Tiger, nach insgesamt 25 Jahren Tätigkeit bei Bayern "beim für mich besten Klub der Welt" entschieden, einen ganz neuen Job auszufüllen: Assistenztrainer der U21-Nationalelf und nun in Katar als gute Seele, Ratgeber und Experte für besondere Aufgaben.

Mag Gerland rein optisch dank des Vollbarts ein grauer Wolf geworden sein, hat er immer noch Augen, mit denen er jedes Talent entdeckt. Einst Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und Mats Hummels. Oder jüngst Jamal Musiala. Für den 19-jährigen und den fast 50 Jahre älteren Gerland ist es die erste WM.

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Gerland: Der ewig Vertraute

"Ich bin happy, dass er dabei ist", sagte Flick, "ich schätze ihn sehr, er hat sehr viel Erfahrung, kann diese weitergeben und Spieler noch einen Tick besser machen." Auch Kapitän Manuel Neuer schwärmt: "Der Tiger hat einen direkten Draht zu den Spielern, kommt an den Tisch und erzählt Geschichten. Er ist einfach ein guter Typ, wichtig für die Mannschaft. Er bringt Stimmung rein und ist natürlich wichtig fürs Trainerteam." Man kennt sich ewig und vertraut sich.

Was der Tiger sagt, ist Gesetz. Weil er alles erlebt hat und alles weiß. Weil er unter Louis van Gaal, Jupp Heynckes und Pep Guardiola gearbeitet hat und "von allen Trainern tief beeindruckt" war. Gerland selbst mag es nicht, als Entdecker der Spieler bezeichnet zu werden. Er bezeichnet sich als Ausbilder, als Begleiter auf dem Karriereweg. Heute sieht sich der früher manchmal bärbeißige, manchmal aufbrausende Tiger als mildere Version seiner selbst.

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"In meiner Position als Co-Trainer ist es nach wie vor so, dass ich klar sage, was die Jungs beherzigen müssen, um gute Spieler zu werden", sagte er zu ran.de und fügte lachend hinzu: "Vielleicht in einer etwas netteren Art als früher, aber genauso deutlich."

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