DFB-Kapitän: Warum nicht Boateng?

AZ-Sportredakteur Maximilian Koch über den neuen DFB-Kapitän Manuel Neuer. Und warum sich Bundestrainer Löw nicht für Jérôme Boateng entschieden hat.
von  Maximilian Koch
Boateng wäre eine exzellente Alternative gewesen: AZ-Sportredakteur Maximilian Koch über den neuen DFB-Kapitän.
Boateng wäre eine exzellente Alternative gewesen: AZ-Sportredakteur Maximilian Koch über den neuen DFB-Kapitän. © firo/Augenklick/AZ

Dass ein Torhüter eine Fußball-Mannschaft anführen kann, ist bekannt. Spätestens seit Oliver Kahn, der auch aus 90 Metern Entfernung so präsent war, dass sich die Stürmer zweimal überlegten, ob sie einen Sprint nun tatsächlich verweigern sollten.

Manuel Neuer ist gewiss kein Kahn, aufgrund seiner sportlichen Klasse aber ein Vorbild für seine Kollegen. Sie hören auf ihn, sie schauen zu ihm auf – Löws Wahl ist deshalb nachvollziehbar und gut. Und doch hätte es eine exzellente Alternative gegeben: Jérôme Boateng.

Bei der EM war der Abwehrstar der eigentliche Kapitän der DFB-Elf. Auf dem Platz fauchte er seine Kollegen an, wenn sie mal nicht engagiert genug agierten, nach dem schwachen Polen-Spiel in der Vorrunde rüttelte er die Mannschaft öffentlich mit knackiger Kritik wach. Fast schon im Stile eines Oliver Kahn.

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Boateng als Spielführer – das wäre auch ein Zeichen gewesen. An alle Fremdenhasser, die sich einen schwarzen Fußballer nicht als Nachbarn wünschen und schon gar nicht als Kapitän "ihrer" Nationalelf. Löw hätte zeigen können, dass dies inzwischen völlig normal ist. Schade, dass er diese Gelegenheit verpasst hat.

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