Deutschland gegen Spanien - es gibt fünf Schlüssel-Duelle und eine klare Tendenz

Das Viertelfinale der DFB-Elf gegen Spanien gilt als vorgezogenes Endspiel dieser EM. Wer ins Halbfinale einzieht, wird wohl auf fünf Schlüsselpositionen entschieden. Die AZ erklärt, welche das sind.
Patrick Strasser |
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Joshua Kimmich , Toni Kroos und Jamal Musiala (v.l.) - auch und Besonders auf diese drei wird es gegen die Spanier ankommen.
IMAGO/Laci Perenyi Joshua Kimmich , Toni Kroos und Jamal Musiala (v.l.) - auch und Besonders auf diese drei wird es gegen die Spanier ankommen.

Herzogenaurach - Zwei Mannschaften, die ein Spiel gewinnen wollen und nicht auf die letzte Ausfahrt Elfmeterschießen schielen - das ist schon mal was wert. Zwei Mannschaften, die den Ball haben wollen - das ist ungewohnt und klingt nach: Spektakel.

Am Freitag trifft Gastgeber Deutschland, der Mitfavorit, der sich gemausert hat, bei der EM auf Spanien, den Topfavoriten, der sich zu selbigem gespielt und gesiegt hat. Ein vorgezogenes Finale im Viertelfinale?

"Das kann man schon ein bisschen so sagen", meinte DFB-Flügelspieler Leroy Sané am Dienstag in Herzogenaurach, "es sind zwei sehr starke Mannschaften, aber trotzdem sind noch andere gute Teams im Turnier." Aber ja. Frankreich, England, Portugal. Alle drei agieren jedoch sehr gekonnt darin, ihre Künste (noch?) zu verstecken.

Spanien gegen Deutschland - das vorgezogene EM-Finale?

Das DFB-Team und Spanien haben ihre Karten bereits auf den Tisch gelegt, wobei man vor allem bei der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht so sicher ist, ob sie ihr schlechtestes Spiel (bisher gegen Ungarn) oder ihr bestes (bisher gegen die Schweiz) noch vor sich hat. Hier die fünf Schlüsselduelle des anstehenden Duells, ein Vergleich der jeweiligen Spieler auf denselben Positionen:

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Die Torhüter

Neuer gegen Unai Simón: Der deutsche Torhüter, mit 19 Einsätzen neuer Rekordspieler des DFB bei Europameisterschaften, hat bisher zwei Mal zu null gespielt. Wichtiger noch: Gegen Ungarn, die Schweiz und Dänemark zeigte er teils Weltklasseparaden. Damit hat Neuer die Debatten um ihn und seine Stellung, die noch vor der EM die Medien bestimmten, beendet. Der 38-Jährige bringt mehr Erfahrung und mehr Klasse mit als Unai Simón von Athletic Bilbao, der in sein 44. Länderspiel geht. In seinem dritten Turnier wurde der 27-Jährige noch nicht wirklich gefordert, kassierte lediglich einen Gegentreffer. Vorteil: Neuer.

Die Außenverteidiger

Kimmich gegen Carvajal: Bayern-Profi Joshua Kimmich (29) biss sich ab Februar - gezwungenermaßen - zurück in seine neue und zugleich alte Rolle als Rechtsverteidiger, wurde dabei von Spiel zu Spiel sicherer und besser in den früheren Abläufen und Aufgaben. Auf der rechten Seite ist er ebenso wertvoll für sein Team wie Routinier c (32) von Real Madrid für Spanien. Der sechsmalige Champions-League-Sieger hat neben seiner aggressiven und robusten Spielweise in der Rückwärtsbewegung seine Offensivqualitäten entdeckt, traf beim 3:0 gegen Kroatien. Vorteil: Carvajal.

Die Lenker und Denker

Kroos gegen Rodri: Wohl das Duell im Mittelfeld, das über das Erreichen des Halbfinales entscheiden wird. Welcher der beiden Spielmacher schafft es, seinem Team durch schlaue Pässe die nötige Struktur und damit Herrschaft über das Mittelfeld zu verschaffen? Toni Kroos (34), der angesichts seines angekündigten Karriereendes nach der EM vor seinem womöglich letzten Profispiel überhaupt steht? Oder Rodri (28), das Hirn der Iberer und von Pep Guardiolas Ballbesitz-Team Manchester City? Wertung: Unentschieden.

Die Offensiv-Youngster

Musiala gegen Williams: Hier spielt die Jugend, hier spielt die Zukunft. Auf der linken Außenbahn wird Tempo gebolzt, werden im Eins-gegen-Eins Tricks ausgepackt. Jamal Musiala hat neben seiner Dribbelstärke auch seine Abschlussquote gesteigert, erzielte bereits drei EM-Tore. Zum Vergleich: Vor dem Turnier hatte der 21-jährige Bayern-Profi in 29 DFB-Einsätzen lediglich zwei Treffer gemacht. Nico Williams hat seinen Marktwert auf mittlerweile 60 Millionen Euro gesteigert, nach nur 17 Länderspielen mit drei Toren. Kreativität, Explosivität gepaart mit Leichtigkeit und Spielfreude - dazu nach Toren ein Tänzchen mit seinem Kumpel Lamine Yamal (16). Dieses neue Spanien macht Spaß - dennoch: Vorteil: Musiala.

Die Stürmer

Havertz gegen Morata: Zwei eiskalt verwandelte Elfmeter stehen auf dem Konto von Kai Havertz ("Mir macht das Spaß"). Der Arsenal-Profi hat trotz seiner spielerischen Klasse und seines Gefühls für Räume nicht die Lobby, da er kein Knipser wie Niclas Füllkrug ist. Im Vergleich zum 25-Jährigen verkörpert Álvaro Morata (31) einen klassischen Mittelstürmer, der von den Flügelspielern Williams und Lamine Yamal gefüttert wird, aber in vier EM-Spielen erst ein Mal traf. Wertung: Der Vorteil geht, vor allem wegen seiner Flexibilität, an Kai Havertz.

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