Bierhoff: "Spieler getroffen und verunsichert"

Große Erleichterung bei den Verantwortlichen der deutschen Nationalelf nach den Ereignissen in Hannover. Doch die Terrorangst ist nicht so leicht aus den Köpfen der Spieler herauszubekommen.
Frankfurt/Main - Die Erlebnisse von Paris und Hannover haben bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Spuren hinterlassen.
"Man hat gespürt, dass es die Spieler getroffen hat und dass sie auch verunsichert sind", sagte Teammanager Oliver Bierhoff bei "DFB-TV". Man habe gemerkt, "dass alle froh waren, dass sie nach dieser Länderspielreise nach Hause konnten".
Grundsätzlich sei der Deutsche Fußball-Bund (DFB) "erleichtert und glücklich, dass alle gesund nach Hause gekommen sind. Spieler, Betreuer, Trainer. Ich bin dankbar, dass niemandem etwas passiert ist", erklärte Bierhoff mit Blick auf das wegen Sicherheitsbedenken am Dienstagabend abgesagte Länderspiel gegen die Niederlande in Hannover.
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Auf eine derartige Entscheidung sei der DFB vorbereitet gewesen. "Wir sind vorher schon ein paar Worst-Case-Szenarios mit der Organisation durchgegangen, insofern wussten wir schon, was zu machen war", so Bierhoff. "Aber es war natürlich schon nochmal ein Schrecken. Wir wussten zunächst nicht genau, was der Grund war, was passieren könnte."
Bierhoff gab die Nachricht im Bus kurz vor der Ankunft im Stadion sofort an die Mannschaft weiter, diese habe "sehr kontrolliert und auch professionell reagiert. Alle haben direkt auf ihre Handys geschaut, Freunde und Familien informiert."
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Der Bus fuhr zunächst zu einer Polizeidienststelle und erst dann zurück ins Quartier nach Barsinghausen.
Zur Auslosung der EM-Gruppen am 12. Dezember kehrt eine DFB-Delegation nach Paris zurück, wo am Freitag bei Attentaten während des Länderspiels gegen Gastgeber Frankreich mehr als 120 Menschen getötet worden waren. Eine Absage der Reise ist aktuell kein Thema.
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"Wir müssen uns dort zeigen, für unsere Werte einstehen und zeigen, dass das Leben weitergeht", so Bierhoff. Er sei aber auch "zuversichtlich, dass sich die Lage bis dahin ein bisschen kontrolliert".