FC Bayern Basketball: Präsident Uli Hoeneß will den Meistertitel

Präsident Uli Hoeneß gerät nach dem perfekten Saisonstart der Bayern-Basketballer ins Schwärmen und fordert den Titel. "Es wird schwer, mitzuhalten", sagt Bambergs Boss Stoschek und stichelt gegen Hoeneß.
von  Julian Buhl
Will mit den Bayern-Basketballern hoch hinaus: Uli Hoeneß (r.).
Will mit den Bayern-Basketballern hoch hinaus: Uli Hoeneß (r.).

München - Die Worte, die Uli Hoeneß noch unter dem frischen Eindruck der Machtdemonstration der Basketballer des FC Bayern wählte, dürften noch lange nachhallen. "Wir haben alle Möglichkeiten, die wir haben, ausgeschöpft. Und jetzt müssen wir Deutscher Meister werden", hatte der Bayern-Präsident unmittelbar nach dem 111:53-Sieg des FCBB gegen Braunschweig den jubelnden Bayern-Fans im Audi Dome über das Hallenmikrofon zugerufen.

Nur einen konnte Hoeneß damit nicht wirklich beeindrucken. "Ich muss mich bei ihm bedanken, weil er meine Worte wiederholt hat", sagte Bayern-Chefcoach Sasa Djordjevic: "Denn genau das ist unser Ziel, deshalb bin ich hier. Für mich geht es immer darum, um Titel zu kämpfen." Schon in seiner überaus erfolgreichen Spielerkarriere habe er es schließlich stets angestrebt, "Finals zu spielen und dort die Chance auf den entscheidenden Wurf zu bekommen, um sie zu gewinnen. Es ging immer um Titel und Medaillen."

Der perfekte Auftakt in eine möglicherweise am Ende auch erfolgreiche Saison ist Djordjevic und seinem Team nun jedenfalls gelungen. Dem deutlichen 87:53-Auswärtssieg in Gießen ließen die Münchner am Dienstagabend einen eindrucksvollen Heimsieg mit 58 Punkten Vorsprung folgen. Es war der höchste der Vereinshistorie und der dritthöchste der BBL-Geschichte. Nur Alba Berlin hatte zweimal noch höher gewonnen, im Jahr 1999 jeweils mit 63 Punkten Vorsprung gegen Bayreuth und Ulm.

Gästecoach Frank Menz: "Wie gelähmt gespielt"

Kein Wunder also, dass Hoeneß derart ins Schwärmen geriet. "So gut habe ich unsere Mannschaft noch nie spielen sehen", sagte Hoeneß von der AZ auf seinen soeben an die Bayern-Basketballer erteilten Meisterbefehl angesprochen: "Wir dürfen nicht überheblich werden. Wenn ich das so formuliere, dann soll das nicht arrogant klingen. Das waren einfach meine persönlichen Eindrücke aus den ersten zwei Spielen."

Will mit den Bayern-Basketballern hoch hinaus: Uli Hoeneß (r.).
Will mit den Bayern-Basketballern hoch hinaus: Uli Hoeneß (r.).
Will mit den Bayern Basketballern hoch hinaus: Präsident Uli Hoeneß (r.). Foto: Rauchensteiner/augenklick

Auch die Eindrücke, die Gästecoach Frank Menz beim Auftritt seiner Mannschaft in München gesammelt hatte, hatten offenbar tief beeindruckt. Das Selbstvertrauen sei seinem Team "sehr schnell flöten gegangen", schilderte Menz, man habe schlicht "wie gelähmt gespielt, weil alle so beeindruckt waren ob der Stärke des FC Bayern".

Bambergs Klubboss Stoschek: "Schwer, mit Bayern mitzuhalten"

Mit seinen beiden Blowout-Siegen hat der FCBB jedenfalls zwei dicke Ausrufezeichen hinter seine Titelambitionen gesetzt. Das haben auch die holprig in die Saison gestarteten Bamberger, in den vergangenen acht Jahren sieben Mal Champion und damit bislang Branchenprimus, durchaus registriert. "Wir wollen diese Position nicht kampflos aufgeben", sagte Bambergs Klubboss Michael Stoschek in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Sport Bild zwar, "aber es wird schwer für uns, bei den Mitteln, die München zur Verfügung stehen, mitzuhalten."

Hoeneß habe ihm nämlich folgendes verraten, so der Klub-Mäzen: "Er verpflichtet jetzt seine Wunschspieler und kümmert sich wie beim Fußball erst danach um deren Finanzierung." Und das sei "mit dem Hintergrund der großen Fußballsponsporen sicherlich einfacher als für uns". Das persönliche Verhältnis zu Hoeneß sei laut Stoschek vom gemeinsamen Interesse am Basketball und Respekt geprägt. Eine kleine Spitze schickte Stoschek aber doch Richtung Hoeneß. Dass Djordjevic nach der 0:3-Playoff-Niederlage der Bayern jedem Bamberger Spieler in der Kabine gratuliert habe, fand er "besonders sportlich": "Daran kann sich die Führung ein Beispiel nehmen."

Ob Hoeneß in dieser Saison überhaupt die Möglichkeit dazu bekommt, sich als guter Verlierer zu präsentieren, ist nach diesem Saisonstart der Bayern allerdings durchaus fraglich.

Lesen Sie auch: "Wollen Meister werden" - Hoeneß bläst zur Attacke auf Bamberg

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.