Kommentar

Zwayer? Bellingham sorgt für den eigentlichen Skandal

Bayern-Reporter Patrick Strasser über Jude Bellinghams Vorwürfe nach dem verlorenen Clásico. Der 18-Jährige unterstellte dem Schiedsrichter Schiebung und verwies auf den Manipulationsskandal rund um Robert Hoyzer.
Patrick Strasser |
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München - Nein, der berühmt-berüchtigte Bayern-Dusel war es nicht. Dennoch hatten die Münchner im deutschen Clásico bei Borussia Dortmund Glück, großes Glück sogar. In zwei 50:50-Situationen entschied Schiedsrichter Felix Zwayer pro Bayern. Allerdings aus seiner Wahrnehmung heraus und nicht aus Gründen der Sympathie, der Parteilichkeit oder anderen Motiven, wie ihm nach dem Spitzenspiel von den unterlegenen Dortmundern vorgeworfen wird.

Felix Zwayer: Dortmund Ärgers und Zorn von Rose sind verständlich

Ja, Zwayer hat die Regeln, in Einzelfallentscheidungen dehnbar im Sinne des Ermessensspielraums, umgesetzt. Als Bayern-Verteidiger Lucas Hernández im Zweikampf gegen Marco Reus zu spät kam und der BVB-Angreifer nach Körperkontakt im Strafraum strauchelte, verzichtete der Schiedsrichter auf ein Video-Studium der Bilder. Ein Fehler. Aber: Er hätte es machen können, aber nicht müssen. Bei Mats Hummels unfreiwilligem Handspiel im eigenen Strafraum erhielt Zwayer einen Hinweis aus dem Kölner Keller und entschied sich für einen zweiten Blick mit eigenen Augen - und dann auf Handelfmeter. Kann man regeltechnisch machen, im Grunde musste er so handeln. 3:2 für die Bayern, der Angriff eines Verfolgers erst einmal wieder gestoppt. Der Dortmunder Ärger, der Zorn von Trainer Marco Rose: total verständlich.

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Unreife: Bellingham unterstellt Schiedsrichter Schiebung 

Doch die Aussagen von BVB-Teenager Jude Bellingham (18) gingen einen Schritt zu weit. Der Brite unterstellte dem Referee Schiebung, verwies in einem TV-Interview auf den Manipulationsskandal aus dem Jahr 2005 als Zwayer zu den Kronzeugen im Fall des verurteilten Schiedsrichters Robert Hoyzer gehörte. Was sich nicht gehört, so viel Unreife muss und wird sanktioniert werden. Die anderen Beteiligten äußerten sich deutlich souveräner: Zwayer stellte sich in TV-Interviews (ein Pluspunkt!) und Bayern-Trainer Julian Nagelsmann meinte, natürlich mit der logischen Generosität des Siegers: „Man kann beide Elfmeter geben.“

Dass das sensationelle Topspiel, dank Übertragung in 205 Länder große Werbung für die Bundesliga, von der Schiedsrichterdiskussion überschattet wird, ist schade. Ebenso, dass die Spannung an der Tabellenspitze schon wieder dahin ist. Doch für den eigentlichen Skandal sorgten die Aussagen von Bellingham.

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  • Mallory am 05.12.2021 20:42 Uhr / Bewertung:

    Bellingham möchte mit seiner Aussage zu Zwayer ganz klar zum Ausdruck bringen, dass dieser wie vor 17 Jahren wohl Zuwendungen bekommen hat und diesmal (im Gegensatz zu 2004) auch das Spiel zu Gunsten der Bayern manipuliert hat, indem der BVB keinen (aus Dortmunder Sicht aber klaren) Elfer bekommen hat. Durch die Behauptung von Fakten aus 2004 unterstellt er Zwayer auch diesmal korrupt gehandelt zu haben. Wenn diese Aussage ohne Sanktionen durch den DFB bleibt, ist dem "Haberfeldtreiben" frustrierter Spieler gegen Schiedsrichter Tür und Tor geöffnet. Mindestens 5 Spiele Sperre für Bellingham sind das untere Strafmaß.

  • Feldsalat am 05.12.2021 16:55 Uhr / Bewertung:

    Wie kommt Bellingham dazu, nach dem Spiel einfach die Wahrheit zu sagen!?
    So geht's nicht! So etwas muss bestraft werden........!

  • KUMMUC am 05.12.2021 16:26 Uhr / Bewertung:

    18 Jahre ist keine Ausrede, denn in dem Alter ist er ja schon groß genug um Millionen zu kassieren, also dann kann er auch nachdenken und einstehen für das, was er gesagt hat.

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