Wirbel beim FC Bayern um Noussair Mazraoui: Klare Ansage von Präsident Herbert Hainer
München - Die Münchner Südkurve ist für ihre klaren Statements bekannt, immer wieder äußern sich die treuesten Fans des FC Bayern auf Bannern zu Themen, die oft weit über den Fußballplatz hinausgehen.
Und so könnte es auch an diesem Samstag beim Spiel der Münchner gegen Darmstadt 98 (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) zu Botschaften kommen. Grund: Der pro-palästinensische Social-Media-Beitrag von Bayern-Profi Noussair Mazraoui (25) und die Reaktion der Münchner, die den Marokkaner anschließend zum Rapport bestellten, sich aber gegen eine Strafe entschieden. Vereinzelt hatten sich Fans für härtere Maßnahmen gegen Mazraoui ausgesprochen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland erklärte, dass er sich "mehr Reue und Selbstkorrektur" bei Bayerns Außenverteidiger gewünscht hätte.
"Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt", wurde Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) in einer Klub-Mitteilung zitiert. Mazraoui bedauere es, "wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben", führte Dreesen aus: "Der FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas auf Israel." Und Mazraoui erklärte: "Darüber hinaus verurteile ich jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation."
Herbert Hainer in der AZ: "Daniel und Nous verstehen einander"
Während der Champions-League-Reise unter der Woche in Istanbul versammelte zudem Präsident Herbert Hainer (69) Mazraoui und den israelischen Bayern-Torhüter Daniel Peretz (23) zu einem Gespräch, um für gegenseitiges Verständnis zu sorgen. "Es war ein gutes, offenes Gespräch", berichtete Hainer der AZ: "Wir haben uns zusammengesetzt, Daniel und Nous verstehen einander. Das ist ein wichtiges Signal."
Klar sei im Fall Mazraoui allerdings auch, ergänzte Hainer, "dass wir als Verein die richtigen Schlüsse ziehen müssen und werden – und dass sich so etwas nicht wiederholen darf".
Thomas Tuchel richtet sich wegen Noussair Mazraoui an die Fans des FC Bayern
Trainer Thomas Tuchel (50) richtete vor dem Darmstadt-Spiel einen Appell an die Fans. "Ich erwarte, dass das dann auch mal akzeptiert und respektiert wird, dass sich der Klub und alle Entscheidungsträger unheimlich viele Gedanken gemacht haben, viel abgewägt haben und dass Vertrauen herrscht in diese Klub-Entscheidung", forderte der Coach und betonte, dass er andere Meinungen respektiere. Man müsse aber jetzt versuchen, "zusammenzustehen, auch wenn Meinungen mal auseinandergehen".