Weiter Wirbel um Mazraoui beim FC Bayern: Präsident Herbert Hainer organisiert Geheimtreffen in Istanbul

Der FC Bayern kann nach dem 3:1 bei Galatasaray Istanbul nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Wirbel um Noussair Mazraoui beschäftigt den Verein weiter. In Istanbul soll es zu einem Geheimtreffen gekommen sein, weitere Gespräche folgen.
Christina Stelzl
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Joshua Kimmich, Noussair Mazraoui und Daniel Peretz (v.l.) nach dem Sieg in Istanbul.
Joshua Kimmich, Noussair Mazraoui und Daniel Peretz (v.l.) nach dem Sieg in Istanbul. © imago/ANP

München - Der FC Bayern gewinnt in der Champions League bei Galatasaray Istanbul mit 3:1, hält sich in der diesjährigen Gruppenphase damit weiter schadlos und baut seine Serien aus. Es war der 16. Sieg in Folge in Gruppenspielen der Königsklasse, zudem sind die Bayern seit nunmehr 37 Partien in der Vorrunde ungeschlagen.

Und dennoch eröffnete Vorstandschef Jan-Christian Dreesen die Bankettrede nach der Rückkehr ins Teamhotel mit einem ganz anderen Thema. Man habe zuletzt viel außerhalb des Sports lesen können über den FC Bayern, begann Dreesen seine Ansprache. "Ich möchte das Thema nicht aussparen", sagte er zu den Freunden und Sponsoren des Vereins und bekannte: "Das beschäftigt uns."

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Bayern-Boss Dreesen: "Wollen Mazraoui weiter voll in unsere Mannschaft integrieren"

Nach dem Wirbel um den pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag von Noussair Mazraoui könne der deutsche Rekordmeister, der auf Sanktionen gegen den Marokkaner verzichtet hatte, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. "Ich finde es klasse, was Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz am vergangenen Freitag dazu gesagt hat. Wir wollen unseren Spieler Noussair Mazraoui weiter voll in unsere Mannschaft integrieren", so der 56-jährige Bayern-Boss, der zusätzlich ankündigte: "Es wird weitere Gespräche geben."

Unter anderem auch mit Makkabi Deutschland. "Wir würden gern mit ihm sprechen, wir würden uns sehr gern mit ihm an den Tisch setzen", sagte Makkabi-Präsident Alon Meyer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der FC Bayern organisiere laut "FAZ"-Informationen bereits ein Gespräch mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde. Der Vorschlag soll demnach vom marokkanischen Nationalspieler zuvor selbst gekommen sein.

Bericht: Treffen zwischen Mazraoui und Peretz in Istanbul

Eine Aussprache gab es laut "Bild"-Informationen bereits. Demnach habe Präsident Herbert Hainer am Spieltag im Istanbuler Teamhotel ein Treffen mit Mazraoui und Bayerns israelischem Torwart Daniel Peretz, dessen Angehörige vom Krieg betroffen sind, angeregt. Der 69-Jährige soll zunächst mit beiden Profis einzeln gesprochen haben, im Anschluss folgte ein Gespräch zu dritt.

Dem Bericht zufolge soll die Stimmung harmonisch gewesen sein. Mazraoui versicherte Peretz offenbar nochmals, dass er Juden gegenüber nicht negativ eingestellt sei. Nach AZ-Informationen hat der Abwehrspieler der Münchner sogar einen israelischen Masseur. Beim Bankett am Dienstagabend saß der Marokkaner sogar an einem Tisch mit dem 23-jährigen Sommer-Neuzugang der Münchner.

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"Nichts anmerken lassen": Mazraoui gegen Istanbul in Bayerns Startelf 

Gegen Istanbul kehrte Mazraoui nach muskulären Problemen in die Startelf zurück. "Ich habe ihn erlebt wie immer, sonst hätte ich ihn nicht aufgestellt", sagte Coach Tuchel vor dem Anpfiff bei Amazon Prime Video: "Er hat gesagt, er kann spielen, kein Problem."

Nach nervösem Beginn und einigen Fehlern steigerte sich der Rechtsverteidiger. Am zwischenzeitlichen 2:1 von Harry Kane war der Marokkaner direkt beteiligt. Laut Torwart Sven Ulreich habe sich Mazraoui vom Palästina-Wirbel "nichts anmerken" lassen: "Er ist schon länger Profi, von daher weiß er, um was es geht." Gut möglich also, dass Mazraoui auch am Samstag beim Bundesliga-Heimspiel gegen Darmstadt wieder in Bayerns Startformation stehen wird.

Außerhalb des Platzes gibt es für Mazraoui bis dahin weiter einiges zu tun — die Unterstützung seines Vereins scheint ihm dabei gewiss zu sein...

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17 Kommentare
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  • dakaiser am 26.10.2023 07:19 Uhr / Bewertung:

    Um beim Sport zu bleiben: Dieser Spieler ist maßlos überschätzt. Der bessere wäre Stani, aber den
    hat man ausgeliehen. Oder Kimmich wieder als Verteidiger, dann würde wieder einer fürs Mittelfeld fehlen. Und: Was hat so ein Thema beim Mannschaftsessen mit Sponsoren zu suchen? Was haben wir da für welche in der Vereinsführung? Schlimm!

  • Erwin09 am 25.10.2023 17:59 Uhr / Bewertung:

    Wie man an der Aufregung um Herrn Guterres sieht, ist Israel an einer Betrachtung des Konflikts, der beide Seiten berücksichtigt, weder interessiert, noch zur Einsicht eigener Fehler bereit. Israel hat einen regelrechten "Wir sind die Opfer Kult" entwickelt, der eine zweiseitige Betrachtung des Problems nicht zulässt. Der Überfall der Hamas ist durch nichts zu entschuldigen, aber jetzt eine Hetze gegen andere Meinungen zur Haltung Israels zu veranstalten ist kontraproduktiv und fördert meiner Meinung nach antiisraelische Einstellungen.

  • Downy am 26.10.2023 17:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Erwin09

    Auf den Punkt gebracht.
    Israel verlangt den Rücktritt von Guterres und die Thunberg wird nicht mehr gelehrt. (Was kann man von der auch lernen?)
    Die propalästinensiche Positionierung der Klimaguru:in bringt die komplette linke Ökoszene in große Probleme. Stimmen sie ihr zu, gelten sie als antisemitisch, stellen sie sich auf die Seite Israels werden sie als stockkonservativ beschimpft. Das ist ein großes Dilemma.
    Vor dem stehen jetzt auch die Freunde von 1860.
    Konnte man doch die ganzen letzten Tage gegen den FCB wegen der Posts von Mazraoui hetzen, haben sie nun selbst ein viel größeres Problem, da sich ihr Hauptinvestor solidarisch mit Palästina zeigt.
    Wer jetzt noch von Seiten der Blauen eine Strafe für Mazraoui fordert, sollte aber auch den eigenen Verein vom Spielbetrieb abmelden.

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