Verliebt, verzockt, vergeben – entscheidet Tuchels Aufstellung den Meisterkampf beim FC Bayern?

Beim FC Bayern München muss eigentlich kein Spieler mehr für englische Wochen geschont werden. Trainer Thomas Tuchel tat es trotzdem und gab noch drei Tage Urlaub obendrauf. Ein Fehler?
Autorenprofilbild Christoph Streicher
Christoph Streicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
6  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Thomas Tuchel schonte seine Leistungsträger in Mainz – ein Fehler?
Thomas Tuchel schonte seine Leistungsträger in Mainz – ein Fehler? © IMAGO

München – Englische Wochen hatten sie beim FC Bayern München jetzt genug. Immerhin, durch das Aus in der Champions League und im DFB-Pokal muss das Team von Trainer Thomas Tuchel nicht mehr unter der Woche antreten.

Trotzdem rätseln viele Fans, warum der Coach gegen den FSV Mainz 05 einige seiner Stars schonte oder auswechselte. Verzockte er sich mit seiner Aufstellung und brachte so erneut Schwung in den Meisterkampf?

Coman und Sané blieben beim FC Bayern auf der Bank

Verliebt zeigte sich Tuchel nach der Hinspiel-Pleite gegen Manchester City. Ob er zugeben würde, dass er sich einige Wochen später mit dieser Mannschaft verzockte? Denn statt mit Vollgas in den Liga-Endspurt zu brettern, ließ er die zuletzt starken Leroy Sané und Kingsley Coman gegen Mainz auf der Bank.

Gerade Sané zeigte in den letzten Spielen ansprechende Leistungen und holte sich oft den Extra-Applaus der Bayern-Fans ab. Warum gab es die Pause? Für anstehende große Aufgaben muss kein Spieler beim FC Bayern mehr geschont werden. "Wir haben dreieinhalb Wochen ohne freien Tag gehabt", versuchte es der Coach nach dem Spiel zu erklären.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

FC Bayern-Boss Oliver Kahn stärkt Tuchel den Rücken

Rückendeckung zur gewagten Aufstellung bekam er von Vorstandschef Oliver Kahn: "Thomas Tuchel ist der Letzte, über den wir diskutieren müssen. Er tut mit seinem Trainerteam alles, taktisch und psychologisch, um den Jungs klarzumachen, dass es sich lohnt, diesen deutschen Meistertitel zu holen."

Hätten Sané und Coman das Spiel des FC Bayern besser beeinflusst?

Doch auch der Bayern-Boss wird sich gefragt haben, ob Sané und Coman nicht doch noch das Ruder hätten rumreißen können in Mainz. Zumal nach dem 2:1-Führungstreffer der Mainzer auch Joshua Kimmich und Thomas Müller den Platz verlassen mussten. Für die beiden kamen die Youngsters Mathys Tel und Ryan Gravenberch.

Fragende Gesichter bei den Leistungsträgern nach der Auswechslung (v.l. Musiala, Blind, Kimmich, Müller)
Fragende Gesichter bei den Leistungsträgern nach der Auswechslung (v.l. Musiala, Blind, Kimmich, Müller) © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON (www.imago-images.de)


Eine Auswechslung, die auch die beiden gestandenen FC-Bayern-Profis anscheinend nicht nachvollziehen konnten. Müller und Kimmich ließen sich auf die Auswechselbank fallen und schauten sich fragend an. Die Botschaft war eindeutig. In einer Phase, in der die Mannschaft Führung auf dem Platz gebraucht hätte, gingen die Leader vom Platz.

Tuchel zeigt sich verantwortlich und gibt Bayern-Stars drei Tage frei

"Wir werden in den nächsten Tagen intensiv arbeiten. Ich bin definitiv verantwortlich", sagte der Coach. Während im Trainer-Büro an der Säbener Straße also gearbeitet wird, haben seine Stars drei Tage frei: "Ich finde nicht, dass wir frisch aussehen. Deshalb brauchen wir ein bisschen Abstand." Mal schauen, ob dieser Abstand der Liebe vom Trainer guttut.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 25.04.2023 22:00 Uhr / Bewertung:

    Der Ausgleich fiel in der 65. Minute. Bis dahin hatte der FC Bayern null Aktionen nach vorne in der 2. Halbzeit. Selbst mit einer Führung im Rücken muss ein Trainer bei dieser seltsamen Passivität reagieren. Sané und Coman hätten schon nach 1 Stunde spätestens ins Spiel gehört, allein schon um die Mainzer endlich mal wieder defensiv zu beschäftigen. Selbst Verteidiger Stefan Bell konnte es sich leisten sich in den gegnerischen Strafraum zu wagen.

    Tuchel erklärte nach dem Spiel, dass die Tore aus heiterem Himmel fielen. Diese Aussage hat mich den Kopf schütteln lassen. Denn die 05er waren längst spielbestimmend und dabei sich den lethargischen und schläfrigen Gegner zurecht zu legen. Mich jedenfalls hat das 1:1 nicht überrascht, es lag in der Luft.

  • beobachter2012 am 25.04.2023 12:42 Uhr / Bewertung:

    Tuchel hat einen teuflischen Plan! Er macht alles, damit die Saison für Bayern schlecht endet! Schuld ist ja nicht er, sondern Nagelsmann (falsche Einkäufe, falscher Neuer Ersatz, Stimmung im Team, ....)! Behaupten zumindest die Bayern-Chefs! Dann kann er Forderungen für Neueinkäufe stellen und nächstes Jahr startet der FC Bayern durch! Und Tuchel ist der Wundertrainer ....

  • zOTTEL am 25.04.2023 09:22 Uhr / Bewertung:

    Lasst ihn machen, der wird sich schon seinen Teil denken...der ist ja nicht doof ...und unfähig schon gar nicht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.