USA-Reise des FC Bayern: Bedingungen gut - Defensive schwach

Trotz der Testpleiten ist Präsident Uli Hoeneß mit der US-Tour seines FC Bayern zufrieden. Die AZ zieht Bilanz: Das läuft gut, das muss noch besser werden.
Maximilian Koch |
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Die USA-Reise der Bayern geht vorüber - wir ziehen Bilanz. Was läuft schon gut, was muss noch besser werden?
Imago/ZUMA Press/dpa/AZ Die USA-Reise der Bayern geht vorüber - wir ziehen Bilanz. Was läuft schon gut, was muss noch besser werden?

Miami - Pep Guardiola legte seinen Arm freundschaftlich auf die Schulter von Karl-Heinz Rummenigge, es wurde gelacht – und dann nahm Uli Hoeneß Pep zum Abschied herzlich in den Arm: In den Katakomben des Hard Rock Stadiums in Miami war die Laune bestens nach dem 3:2-Sieg von Manchester City im Testspiel gegen den FC Bayern, und das auf beiden Seiten. Bei Pep, der im Vorfeld der Partie eine Liebeserklärung an den FC Bayern und München formuliert ("Es war ein Traum, in München zu sein.") und nun gegen seinen Ex-Klub triumphiert hatte. (Hier der Newsblog zur Marketing-Tour des FC Bayern)

Und genauso bei den Bayern, die trotz zweier Niederlagen gegen Juventus Turin (0:2) und City am Sonntagabend (Hier geht's zum Spielbericht) zufrieden in den Sonderflieger nach München stiegen. "Das Fazit ist positiv", sagte Trainer Niko Kovac, "weil wir viele Sachen, die wir im Training ausprobiert haben, auch schon im Spiel gesehen haben. Wir sind im Soll, was die Physis angeht."

Hoeneß über die USA-Tour: "Hatten beste Bedingungen"

Vor einem Jahr war die Stimmungslage eine ganz andere gewesen. "Grenzwertig" nannte Präsident Hoeneß damals die Tour durch China und Singapur, diesmal klang seine Bilanz freundlicher. "Wunderbar" sei der US-Trip in puncto Organisation und Ablauf gewesen, sagte Hoeneß der AZ. "Die Reise war kurz und sie hat uns die Möglichkeit gegeben, richtig zu trainieren. Wir hatten beste Bedingungen." Der Präsident präzisierte: "Das habe ich ja letztes Jahr kritisiert: Da hatten wir vier Spiele an drei verschiedenen Orten. Jetzt sind es zwei Spiele an zwei Orten gewesen. Die Reiserei war nicht sehr anstrengend, sondern sehr gut organisiert, auch mit unserem Flieger. Perfekt!" Die Bilder vom Paulaner Fan-Event in den USA

Vorstandsboss Rummenigge schloss sich Hoeneß und Kovac an: "Wir haben eine tolle Reise erlebt, eine gute Basis geschaffen für die Saison. Dass wir beide Spiele verloren haben, hat uns ein bisschen weniger gefallen. Wir haben große Ziele dieses Jahr, wir wollen in allen drei Wettbewerben erfolgreich sein. So etwas wie 2013 wollen wir in naher Zukunft wieder erreichen."

Vorstand Jörg Wacker erklärt mit Bezug auf den Kolumbianer James, dass es "Gedankenspiele" gibt, im Jahr 2019 nicht nach Asien, sondern nach Südamerika zu reisen.

Die AZ erklärt, was in Amerika gut lief – und was nicht.

Das läuft gut beim FC Bayern

Anders als in Asien 2017 wurden die Spieler diesmal nicht mit Marketing-Events überfrachtet. Der Fokus lag auf dem intensiven Training und den Spielen. Eine der Folgen: So langsam stellen sich die ersten Automatismen im Kovac-Team ein. Zu sehen etwa bei Arjen Robbens Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen ManCity (23. Minute), als er einen Steilpass von Franck Ribéry erlief. Meritan Shabani hatte zuvor per Kopfball zum 1:0 getroffen (15.) "Es ist schön für den Trainer, wenn das zurückkommt, was wir im Training geübt haben", sagte Robben, der die vielen Youngster im Kader lobte. "Die haben richtig gut mitgemacht." Robbens Bilanz fiel insgesamt "sehr, sehr positiv" aus: "Wir haben gute Tore erzielt, gute Angriffe gezeigt."

Neben der ansprechenden Offensivleistung fiel auf, dass die Stimmung im Team außerordentlich gut war. Rückkehrer Renato Sanches blüht regelrecht auf, auch die jungen Spieler fanden sofort ihre Rolle im Mannschaftsgefüge. Indizien für ein gutes Betriebsklima – und für die wirkungsvolle Arbeit eines Trainers.

Überhaupt: Kovac machte in den USA einen selbstbewussten und zugleich gelassenen Eindruck. Seine sympathische Art kommt an bei Spielern und Verantwortlichen. "Ich glaube, wir haben eine gute Wahl getroffen", sagte Hoeneß in der AZ über Kovac.

Daran muss der FC Bayern noch arbeiten

Einige Spieler hatten mit Blessuren zu kämpfen. Juan Bernat verknackste sich den linken Knöchel, Javi Martínez zog sich eine Muskelquetschung zu – und Sanches verpasste das City-Spiel wegen einer Blockade im Lendenwirbelbereich. "Er wurde schon behandelt und fühlt sich wieder besser", gab Kovac Entwarnung.

Kritikwürdig war die Leistung der Bayern in der Defensive. Zwei Gegentore gegen Juve, drei gegen City – zu viel. "Wenn wir die fünf Tore anschauen, waren wir fünfmal Schuld. Das sind Geschenke, das darf nicht passieren", sagte Robben. "Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen und leichte Gegentore kassieren", ergänzte Kovac. Talenteschau: Die kommende Bayern-Generation in den USA

Torhüter Sven Ulreich sah beim Treffer zum 2:2 von Lukas Nmecha (51.) schlecht aus, als er den Ball zuvor nach vorne abklatschen ließ. Bernardo Silva, der bereits das erste City-Tor erzielt hatte (45.+1), erwischte Ulreich beim 3:2 im kurzen Eck (70.). Schon gegen Juve hatte Ulreich gepatzt. Auch David Alaba und der erst 18 Jahre alte US-Verteidiger Chris Richards leisteten sich zu viele Fehler. In der Offensive fiel – speziell gegen Juventus – die nachlässige Chancenverwertung ins Auge.

Daran werden die Bayern nun arbeiten, am Donnerstag geht’s ins Trainingslager an den Tegernsee. Zahlreiche WM-Fahrer verstärken das Team. "Es ist positiv, dass es Raum für Verbesserungen gibt", resümierte Robben. Doch bei dieser Reise hat schon einiges gepasst.

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