Unruhe beim FC Bayern: Macht's Flick jetzt wie einst Trapattoni?
München - Verlässt Chefcoach Hansi Flick den FC Bayern vorzeitig, weil er im Sommer die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw antritt? Der einzige Trainer in der Vereinshistorie des FC Bayern, der trotz eines noch laufenden Vertrages um seinen Abschied bat, war Giovanni Trapattoni - und das bei seinem zweiten Engagement.
Trapattoni beendete seinen laufenden Vertrag beim FC Bayern
1994 verpflichtet, hatte der italienische "Maestro" nur einen Einjahresvertrag erhalten. Länger blieb er nach Anlaufschwierigkeiten und vielen Missverständnissen auch nicht.

Bei seiner Rückkehr 1996 (nach einem Intermezzo von Otto Rehhagel, der in den letzten Wochen der Saison von Franz Beckenbauer abgelöst wurde) traute man "Trap" offenbar mehr zu. Ausgestattet mit einem Vierjahresvertrag gewann er 1997 die Meisterschaft und 1998 den DFB-Pokal.
Trapattonis Wutrede ist legendär
Die Wutrede im März 1998 ("Flasche leer!") hatte ihn bei den Fans zum Helden gemacht. Doch Anfang April kamen Gerüchte auf, dass Trapattoni wegwolle. "Ich habe alles mit Uli Hoeneß besprochen", hielt Trap die Öffentlichkeit hin, "es sind noch sechs Wochen. Warten wir doch den 16. Mai ab."
Den Tag des Pokal-Endspiels (2:1 gegen den MSV Duisburg). Es klärte sich früher, bereits am 8. April. Ottmar Hitzfeld, damals Sportdirektor beim BVB, wurde neuer Bayern-Trainer. Und Trap übernahm den Trainerposten bei der AC Florenz, wurde 2000 Nationaltrainer der Squadra Azzurra, blieb vier Jahre. Alle anderen Bayern-Trainer wurden entweder entlassen (zuletzt Niko Kovac) oder erfüllten ihren Vertrag bis zum vereinbarten Ende (zuletzt Jupp Heynckes).