Spitzenreiter FC Bayern? In welchem Bereich der Rekordmeister jetzt auch vorne mitspielen will
München - Sportlich hat der FC Bayern seit jeher die höchsten Ambitionen und Ziele, das gehört zur DNA dieses Klubs. Doch auch bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben sich die Münchner auf die Fahnen geschrieben, zur Spitze in Deutschland zu gehören.
Davon kann man bei jedem Stadionbesuch einen ganz guten Eindruck bekommen. Der Wechsel von Ein- zu Mehrwegbechern hat schon vor einigen Jahren stattgefunden, inzwischen werden den Fans auch immer mehr vegetarische und vegane Speisen angeboten. Und es sind viele weitere Bemühungen zu erkennen.
Solar-Paneele und Photovoltaik: So spart der FC Bayern Energie
So hat der FC Bayern als erster Klub in Deutschland komplett auf eine LED-Rasenbeleuchtung umgestellt, das spart Energie. Und: Die mit Gas betriebene Rasenheizung wird von einer Luft-Wärme-Pumpe versorgt, den Strom dazu liefern die im Stadion verbauten Solar-Paneele. Zudem setzt Bayern auf Photovoltaik.
Im Mai 2020 wurde eine große Photovoltaik-Anlage unweit der Arena in Betrieb genommen, die das Stadion mit Energie versorgt. Bei den Heizsystemen wurde ein Wechsel auf Wärmepumpen vollzogen, die Münchner verzichten in der Arena inzwischen komplett auf fossile Brennstoffe.
Die Allianz Arena ist verpflichtet, die Umweltleistung zu verbessern
"Für uns als Allianz Arena ist Umweltschutz ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Die nachhaltige Nutzung von Ressourcen spielt für uns eine große Rolle", sagt Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena, gegenüber der AZ: "Seit 2006 ist die Allianz Arena nach dem internationalen Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert. Das bedeutet, dass sie sich zu einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Umweltleistung verpflichtet hat - und dieser Herausforderung gerecht wird, indem sie beim Einsparen von Energie, Wasser und Rohstoffen sowie bei der Vermeidung von Emissionen und Schadstoffen permanent ehrgeizige Ziele umsetzt."
E-Dienstautos und Ladestationen: Der FC Bayern setzt auf E-Mobilität
Unter anderem beim Thema Abfall in der Arena sind die Münchner auf einem guten Weg, es wird eine Wiederverwendungsquote von mehr als 90 Prozent erzielt. Und auch in puncto Mobilität geht es in die richtige Richtung. Es gibt mittlerweile mehr als 20 E-Ladestationen an der Arena und zudem 38 Stationen rund um das Trainingsgelände an der Säbener Straße.
Die Stars und das Trainerteam um Chefcoach Thomas Tuchel fahren wie nach dem 8:0-Erfolg gegen Darmstadt am Wochenende in ihren E-Dienstautos nach Hause. Bayern hat seinen Flottenverbrauch auf unter 95 Gramm CO2/km gesenkt.
Kritik am FC Bayern: Zu viele Parkplätze und Einwegplastikflaschen
Was Kritiker allerdings weiter bemängeln: Anders als bei anderen Bundesliga-Klubs beinhaltet die Eintrittskarte an einem Spieltag kein Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr, stattdessen würden zu viele PKW-Parkplätze zur Verfügung stehen, heißt es.
Auch die im Sommer geschlossene Kooperation mit der Lidl-Marke Saskia sorgte teilweise für Unmut. So kritisierte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), dass der FC Bayern mit Saskia nun auf Einweg-Plastikwasser setzen würde anstatt wie zuvor auf den regionalen Partner Adelholzener Alpenquellen, der die Münchner mit Mehrweg-Wasserflaschen versorgte.
In Zukunft auch in Sachen Klimaschutz die Nummer eins: Viessmann hilft
Es gibt also Verbesserungsbedarf, doch insgesamt wurden schon wichtige Schritte gemacht. Kürzlich erst haben die Münchner, die jährlich an der "Earth Hour" teilnehmen und das Licht in der Arena komplett ausknipsen, ihre Kooperation mit Klima-Partner Viessmann ausgedehnt.
Das hessische Unternehmen unterstützt Bayern in den Bereichen moderne Heizsysteme, Klima- und Kühlanlagen, Wasseraufbereitung oder auch Luftreinigung. Dadurch soll an der Säbener Straße, am Bayern-Campus und in der Arena noch energieeffizienter gearbeitet werden. Damit die Münchner nicht nur sportlich, sondern auch beim Klimaschutz in Zukunft zur Spitze gehören.