Salihamidzic-Nachfolger: Warum die Bosse des FC Bayern bei Max Eberl auf Zeit spielen
München - Schnappt sich der FC Bayern nach dem Trainer, dem Abwehrchef, dem Kapitän und dem Mittelfeldmotor in Max Eberl nun auch den Manager von RB Leipzig? Nicht ausgeschlossen!
Kein Sportvorstand: Tuchel und die Bosse übernehmen die Kaderplanung beim FC Bayern
Noch immer sind die Münchner auf der Suche nach einem Nachfolger für den Ende Mai entlassenen Sportvorstand Hasan Salihamidzic. In diesem Sommer wird die neue Führung um Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge sowie Präsident Herbert Hainer und Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen die Kaderplanung übernehmen, auch auf die sportliche Expertise von Trainer Thomas Tuchel wird großen Wert gelegt.
So haben sich die Bosse für die Suche nach einem neuen Sportvorstand etwas Zeit verschafft – die könnte nämlich noch etwas dauern. "Prinzipiell wollen wir wieder einen Sportvorstand haben, aber hier geht Qualität vor Schnelligkeit. Wir sind überhaupt nicht unter Zeitdruck", betonte Hainer zuletzt bei Bild-TV.
Salihamidzic-Nachfolger beim FC Bayern: Max Eberl ist der Top-Kandidat
Das Problem: Ein Manager, der die Voraussetzungen erfüllt, ist derzeit nicht auf dem Markt. Diejenigen, die ins Profil passen, sind an andere Klubs gebunden. "Die Leute, die wir suchen, sitzen nicht zuhause und warten auf einen Anruf, die stehen in der Regel alle unter Vertrag", erklärte der Bayern-Präsident.
Ohnehin ist der Kreis an potenziellen Salihamidzic-Nachfolgern überschaubar. Neben Markus Krösche von Eintracht Frankfurt, der sich aber schon zur SGE bekannt hat, gilt insbesondere Max Eberl von RB Leipzig als Top-Kandidat. Der 49-Jährige wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als möglicher neuer Sportvorstand beim Rekordmeister gehandelt.
Hoeneß wollte Eberl schon vor Jahren zum FC Bayern holen
Vor allem Uli Hoeneß gilt als großer Befürworter des ehemaligen Bayern-Spielers. Nach dem Abgang von Matthias Sammer im Sommer 2016 soll es bereits ein Treffen zwischen beiden gegeben haben, in dem der damalige Präsident Eberl von einem Wechsel überzeugen wollte. Hoeneß konnte seinen Wunsch im Klub allerdings nicht durchsetzen, auch Eberls damaliger Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach sträubte sich. Stattdessen kam am Ende der mittlerweile entlassene Salihamidzic.
Eberl hat aus seiner Verbundenheit zum FC Bayern und der Stadt München nie einen Hehl gemacht, ein Wechsel zum Rekordmeister dürfte ihn reizen. Dass es zeitnah dazu kommt, ist allerdings unwahrscheinlich.
Darum ist ein baldiger Eberl-Wechsel zum FC Bayern unwahrscheinlich
Der Grund: Eberl hat erst im vergangenen Winter bei Leipzig übernommen und steckt derzeit mitten in der Kaderplanung für die kommende Saison. Ein Abgang während der Transferperiode würde ordentlich am Image des Bayers kratzen – zumal bereits seine Trennung von Gladbach alles andere als geräuschlos über die Bühne ging.
Dass die Bayern Eberl dennoch gerne holen würden, ist ein offenes Geheimnis. Schon kurz nach der Trennung von Salihamidzic tauchte der Name des 49-Jährigen in den Medien wieder auf. "Dass über Max in der Öffentlichkeit spekuliert wird, liegt auf der Hand", sagte Hoeneß zuletzt wenig verwundert in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
Wechsel zum FC Bayern? Hoeneß, Hainer und Eberl dementieren nicht
Am Sonntag wurde der Bayern-Patron erneut zu den Gerüchten befragt. Er wolle keine konkreten Namen kommentieren, meinte Hoeneß, dementierte das Interesse aber ebenso wenig wie zuvor Hainer. Auch Eberl selbst wurde schon auf die Spekulationen angesprochen. "Ich wüsste heute nicht, warum ich meinen Vertrag in Leipzig nicht erfüllen sollte", meinte er zuletzt lediglich. Ebenfalls kein klares Dementi.
Gut möglich, dass die Bayern nach der anstehenden Transferperiode in diesem Herbst an Eberl und Leipzig herantreten, um den Wechsel über die Bühne zu bekommen. Eile ist jedoch nicht geboten: "Wir sind im Zeitplan und haben ein paar Ideen, aber die lassen sich nicht von heute auf morgen realisieren. Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen, bis wir die Positionen, die zu besetzen sind, besetzt haben", sagte Hoeneß am Sonntag.