Reiter: FC Bayern hätte sich nicht einmischen sollen

Nach den Ungereimtheiten zwischen dem FC Bayern und dem Bayerischen Rundfunk wegen der Doublefeier-Übertragung forderten einige Stadtrat-Politiker Klarheit. Jetzt antwortete Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf die Fragen.
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Laut OB Dieter Reiter (SPD) wusste die Stadt nichts von dem Übertragungs-Clinch zwischen dem FC Bayern und dem Bayerischen Rundfunk.
dpa/AZ Laut OB Dieter Reiter (SPD) wusste die Stadt nichts von dem Übertragungs-Clinch zwischen dem FC Bayern und dem Bayerischen Rundfunk.

München - 150.000 Euro. Soviel forderte der FC Bayern vom Bayerischen Rundfunk (BR) für die Live-Übertragung der Doublefeier auf dem Münchner Marienplatz. Die Bayern wollten zum ersten Mal Geld für die Übertragung sehen – nach eigenen Aussagen wegen Sicherheitsmaßnahmen. Der BR hat wohl nicht mit dieser Forderung gerechnet, er sendete die Feier nicht und gab als Grund "finanzielle Forderungen" an, die "aus zeitlichen und auch rechtlichen Gründen nicht erfüllbar" seien.

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Kurze Zeit später forderte die Stadtratsfraktion "Die Grünen/Rosa Liste" Klarheit: Wer trägt eigentlich die Kosten für die Feierlichkeiten? Dr. Florian Roth wollte zudem wissen, ob es sich bei den Bayern-Meisterfeiern um Veranstaltungen der Stadt handelt und welche Kosten dadurch für die Stadt angefallen sind. Auch Cetin Oraner und Brigitte Wolf von den Linken hakten im Rathaus nach. Mehr als zwei Wochen sind mittlerweile seit den Feierlichkeiten auf dem Rathausbalkon vergangen – nun beantwortete Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Fragen.

Doublefeier kostet über 300 000 Euro

Demnach sind die Feierlichkeiten auf dem Rathausbalkon Veranstaltungen von der Landeshauptstadt München. Reiter dazu: "Die Einladung ins Rathaus und auf den Balkon ist eine lange Tradition der Landeshauptstadt München. Sie wird bereits seit Anfang der 70er Jahre praktiziert; die Einladung selbst wird durch den Oberbürgermeister ausgesprochen." Weil die Stadt als Veranstalter fungiert, muss sie auch die Kosten tragen. Hier muss jedes Mal insbesondere in die Infrastruktur (u. a. Absperrungen, Veranstaltungstechnik und Strom) und Sicherheitsmaßnahmen investiert werden.

Normalerweile kostet eine Meisterfeier der Bayern der Stadt rund 300.000 Euro, da die Doublefeier dieses Jahr aber sehr kurzfristig war, rechnet Reiter mit "erheblich mehr" Kosten. In der Regel beteiligt sich der FC Bayern selbst nicht an den Kosten für die Durchführung der Feier. Da die zweite Doublefeier aber so spontan war, übernahm der Verein 50 Prozent der Kosten.

Übertragungs-Clinch: Stadt war nicht informiert

Laut Reiter war die Stadt nicht in den Übertragungsclinch zwischen den Bayern und dem BR eingebunden. "Nein, die Stadt war vom FC Bayern München über das Vorgehen nicht informiert worden", sagte Reiter am Donnerstag. Zudem darf der FC Bayern eigentlich nicht über die Übertragungsrechte der Feierlichkeiten entscheiden. Weil die Party im Rathaus stattfindet, hat die Stadt Hausrecht und darf demnach auch entscheiden, wer die Veranstaltung überträgt.

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Unterschwellige, indirekte Kritik gibt es von Reiter in Bezug auf die Übertragung von Sport1: "Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass sich die bisherige Praxis, die Feier auf dem Rathausbalkon frei im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu übertragen, bewährt hat."

In Zukunft möchte sich die Stadt "zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk und dem FC Bayern München bemühen, eine gemeinsame Lösung im Sinne der Fans und der interessierten Bevölkerung sicherzustellen", so Reiter.

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