Reform in der Champions League: Was die Neuerungen für den FC Bayern bedeuten
München - Nach dem Aus gegen Paris Saint-Germain betritt der FC Bayern erst wieder in der neuen Spielzeit die europäische Bühne, zu Beginn der Gruppenphase der Champions League.
Diese findet im Jahr 2021/22 zum vorletzten Mal im ursprünglichen Format statt. Denn die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat am Montag die Reform der Königsklasse ab der Saison 2024/25 beschlossen.
FC Bayern begrüßt Champions-League-Reform
Der neue Modus sieht eine Aufstockung von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer vor. Und auch der Ablauf der Vorrunde wird sich ändern. Demnach bestreitet jeder Klub zehn Spiele gegen zehn Gegner, die anhand einer Setzliste zugelost werden. Daraus wird eine Gesamttabelle der 36 Teams ermittelt, anhand derer die acht bestplatzierten Mannschaften direkt in die K.o.-Runde einziehen. Die Mannschaften auf den Rängen neun bis 24 spielen in Playoffs die weiteren Teilnehmer des Achtelfinals aus. Zwei der vier zusätzlichen Startplätze sollen über eine Fünf-Jahres-Rangliste der Klubs vergeben werden.
Doch was bedeutet die neue Reform für den Titelverteidiger? "Der FC Bayern begrüßt die Reformen der Champions League, weil wir glauben, dass sie für die Entwicklung des europäischen Fußballs der richtige Schritt sind. Die modifizierte Vorrunde wird zu mehr Spannung und Emotionalität im Wettbewerb beitragen", begrüßte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge am Montag die Entscheidung der UEFA.
Mehr Spiele für den FC Bayern
Die Aufstockung der Teams und der Verzicht von Hin-und Rückspielen in der Vorrunde ist für die Münchner ein zweischneidiges Schwert: Denn einerseits nimmt die Anzahl der attraktiven Gegner zu – statt wie bisher gegen drei Mannschaften spielen die Teilnehmer dann gegen zehn Teams.
Zudem wird das neue Szenario spannender: Denn bislang ist es fast immer so, dass die Münchner den ersten oder zweiten Platz in ihrer Gruppe belegen. Durch das neue System ist dieser Spitzenplatz nun nicht mehr so einfach garantiert. Bedeutungslose letzte "Gruppenspiele", wie sie die Mannschaft von Hansi Flick in diesem Jahr beispielsweise gegen Lokomotive Moskau und Atlético Madrid hatte, würden entfallen.
Die neue Vorrunde bedeutet andererseits aber auch, dass es für die Bayern mitunter vermehrt zu Aufeinandertreffen mit weniger attraktiven Gegner kommen kann. Alleine wegen der Tatsache, dass die Münchner gegen deutlich mehr Gegner spielen.
Mehr TV-Gelder für den FC Bayern
Zehn anstatt sechs Vorrundenspiele – der ohnehin bereits vollgepackte Terminkalender der Bayern wird jährlich um vier Spiele erweitert, die Regenerationszeit der Spieler wird somit weiter strapaziert und das Verletzungsrisiko erhöht. Mehr Spiele bedeuten für den Triple-Sieger allerdings auch mehr Einnahmen durch TV-Gelder.
Die Neuerungen bringen einen weiteren Vorteil für die Bayern mit sich: Eine schlechte nationale Saison des deutschen Rekordmeisters hätte momentan keine Auswirkungen auf die Champions-League-Qualifikation für die kommende Spielzeit. Aufgrund der Fünf-Jahres-Rangliste, die der FC Bayern durch die Erfolge der vergangenen Jahre aktuell anführt, wären die Münchner unabhängig vom Abschneiden in der Bundesliga für die Königsklasse qualifiziert und würden somit von den Erfolgen vergangener Tage profitieren.