Rassismus-Vorwürfe von Mané-Berater: Ein PR-Desaster
München - Manche Worte und Aussagen sind so hanebüchen, so intellektbefreit, dass sie es nicht verdienen, dass man ihre Existenz mit einer wie auch immer gearteten Form von Aufmerksamkeit aufwertet. Manche dieser Aussage und Worte sind aber wiederum so hanebüchen, dass man sie einfach nicht unwidersprochen stehenlassen kann. Die "Meinung", die nichts anderes als eine platte, plumpe Diffamierung der Bayern-Verantwortlichen ist, von Bacary Cissé, dem PR-Berater von Ex-Bayern-Spieler Sadio Mané, gehört in zweite Kategorie.
Rassismus-Vorwurf gegen Bayern-Bosse zeugt von Perfidie
Die Bayern-Bosse sind sicher nicht die notorischen Gutmenschen, als die sie sich im Mia-san-mia-heile-Welt-Klischee gerne zelebrieren, das gepflegte Nachtreten bei Spielern, die dem Verein den Rücken kehren, die Polemik, die gerne über alle, die sich anschicken, den Bayern nicht vorbehaltlos zu huldigen, ausgeschüttet wird, ist bestens bekannt.
Aber den Vorwurf des Rassismus gegen die Bayern-Verantwortlichen zu erheben, ist nicht nur hanebüchen, ehrabschneidend und sachlich falsch – sondern zeugt von fast schon kriminell schlichtem Verstand oder ausgemachter Perfidie. Schwarze Spieler haben beim FC Bayern schon immer ihre neue bayerische Heimat gefunden.
FC Bayern: Taktik von Cissé durchsichtig und primitiv
Der Verein hat sich nicht nur hinter, sondern vor sie gestellt, wenn die Dümmsten der Dummen die so stumpfe rassistische Keule geschwungen haben. Dass Cissé jetzt glaubt, einen Satz wie "Wenn die Hautfarbe von Sadio Mané Leroy Sané störte, dann störte sie auch die Verantwortlichen des FC Bayern, denn sie verstanden nicht, warum sie für diesen Mann so viel Geld bezahlen sollten", verbreiten zu dürfen, ist demaskierend.
Wenn man keine echten Argumente hat, setzt man auf das Totschlag-Argument des Rassismus, um den Diffamierten in einen Erklärungs- und Rechtfertigungsnotstand zu manövrieren und ihn möglichst mundtot zu machen.
Diese Taktik ist unglaublich alt, durchsichtig, primitiv. Und: In diesem Fall ist sie auch noch maximal entlarvend – für Cissé. Denn zu sagen, dass Leroy Sané, dessen Vater – so wie Sadio Mané – Senegalese ist, die Hautfarbe von Mané nicht gefallen habe, impliziert dass Sané kein "echter Schwarzer" sein, weil seine Hautfarbe heller ist, als die von Mané. Auch das ist eine Form von Rassismus, wenn man über die Schattierung der Hautfarbe definieren will, wer ein "echter Schwarzer" ist – und wer nicht.

Cissé verhindert mit Rassismus-Vorwurf inhaltliche Diskussion über Mané-Aus
Ja, es gibt die pseudophilosophische Theorie, dass es per Definition Minderheiten nicht möglich sei, Rassisten zu sein, weil ihnen die Macht fehlen würde, andere zu unterdrücken. Doch diese Theorie ist hanebüchen (siehe oben), denn sie verwechselt den Kern mit den Auswüchsen, die aus diesem Kern erwachsen.
Rassismus ist eine beschämende Geisteshaltung, ein fehlender moralischer Kompass, von dem nicht kollektiv jeder freigesprochen werden kann, der keinerlei Macht hat. Rassismus ist die Wurzel des Bösen, ist das Gift, das die Seele, das Herz, den Verstand vergiftet, und dem Menschen letztlich seine Menschlichkeit nimmt. Leider können auch Nicht-Machtmenschen Unmenschen sein.
Traurig, dass Cissé in der Auseinandersetzung mit den Bayern so tief gesunken ist, und letztlich eine inhaltliche Diskussion über das Bayern-Aus von Sadio Mané damit verhindert. Ein PR-Berater will er sein? Eher ein PR-Desaster.
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