Rassismus beim FC Bayern? Geschichte um Uli Hoeneß und Sammy Kuffour beweist das Gegenteil

Am Wochenende hat ein Berater von Sadio Mané schwere Rassismus-Vorwürfe gegen den FC Bayern und seine Führungsriege erhoben. Der Verein hat diese bereits zurückgewiesen. Eine rührende Geschichte von 2003 lässt ohnehin eher das Gegenteil vermuten.
Bernhard Lackner |
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Uli Hoeneß (li.) und Karl-Heinz Rummenigge.
Uli Hoeneß (li.) und Karl-Heinz Rummenigge. © imago/Lackovic

München - Es sind heftige Vorwürfe, die Bacary Cissé, PR-Berater des vor einer Woche nach Saudi Arabien verkauften Sadio Mané, am Wochenende gegen Leroy Sané, den FC Bayern und dessen Führungsriege erhoben hat. Der Spieler sei bekanntermaßen ein "herablassender Typ" und der Verein werde von "alten Männern auf der Tribüne geführt", die nicht damit klargekommen seien, dass ein afrikanischer Spieler Spitzenverdiener sei, so die abstruse Aussage des Beraters.

Der Klub wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme umgehend zurück. Wenig überraschend, schließlich sind Werte wie Integration und Toleranz fest im Leitbild des Vereins verankert und werden unter anderem durch die aktive Fanszene gelebt. Auch wegen Uli Hoeneß, der seinen Klub Zeit seines Manager-Lebens politisch weit weg von rechts positioniert hat.

Uli Hoeneß und der FC Bayern haben eine klare politische Haltung

Er stelle sich den FC Bayern wie einen großen Tanker vor, sagte der Bayern-Patriarch bei seiner Abschiedsrede im Herbst 2019. Einen Tanker, der die Weltmeere durchquere und nicht von seiner Route abkommen dürfe: "Nicht nach links – UND SCHON GAR NICHT NACH RECHTS!", stellte Hoeneß seinerzeit klar und erhielt lautstarken Applaus von den anwesenden Mitgliedern.

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Nun mag Hoeneß ein durchaus streitbarer Charakter sein. Ein unsozialer Mensch ist er jedoch nicht – und schon gar kein Rassist. Ein Mann, der das sofort unterschreiben würde, ist Sammy Kuffour, dem Hoeneß in seinen dunkelsten Stunden zur Seite stand.

Als Kuffours Tochter starb, waren Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sofort zur Stelle

Es war ein Tag im Januar 2003, der das Leben des damaligen Bayern-Innenverteidigers für immer verändern sollte. Damals ertrank seine erst 15 Monate alte Tochter in einem Swimmingpool in dessen Heimat Ghana.

Kuffour war erst kurz zuvor aus seinem Weihnachtsurlaub nach München zurückgekehrt. Als Hoeneß von der Tragödie erfuhr, eilte er mit Karl-Heinz Rummenigge umgehend zu seinem Spieler nach Hause, um ihm dort beizustehen.

Pflegen bis heute ein enges Verhältnis: Uli Hoeneß (li.) und Sammy Kuffour.
Pflegen bis heute ein enges Verhältnis: Uli Hoeneß (li.) und Sammy Kuffour. © sampics/Augenklick

FC Bayern: Sammy Kuffour nennt Uli Hoeneß bis heute "Papa"

"Sie organisierten innerhalb von zwei Stunden einen Privatjet, damit ich nach Ghana fliegen konnte und der Privatjet blieb in Accra, bis ich alles erledigt hatte", erinnerte sich Kuffour später in einer Dokumentation der "Deutschen Welle" und fügte hinzu: "Das sagt dir, dass diese Leute für dich da sind." Bis zu seinem Abflug kümmerte sich zudem Karin Potthoff, Hoeneß' Chefsekretärin, um den Fan-Liebling.

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Bis heute ist Hoeneß eine der wichtigsten Bezugspersonen des ehemaligen ghanaischen Nationalspielers, der Bayerns Ehrenpräsidenten bis heute "Papa" nennt. "Es gibt keinen Menschen, der so viel für mich getan hat, wie du", sagte er einst.

Seinen Sohn hat Kuffour in Anlehnung an seine zweite Heimat übrigens "Munich" getauft. "Uli Hoeneß muss ihn kennenlernen", lautete der Wunsch des heute 46-Jährigen. Ob er den äußern würde, wenn Hoeneß in seinem Klub tatsächlich Rassismus dulden würde?

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