Plötzlich gerät Müllers möglicher Bayern-Rekord ins Wanken: Es liegt in Tuchels Händen

In Köln wartet Thomas Müller vergeblich auf seinen 453. Bundesliga-Einsatz für den FC Bayern. Nur, wenn das Urgestein jetzt alle Partien bestreitet, kann er in dieser Saison die Bestmarke von Sepp Maier knacken.
Patrick Strasser |
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Thomas Müller (r.) saß in Köln 90 Minuten auf der Bank.
Thomas Müller (r.) saß in Köln 90 Minuten auf der Bank. © Ralf Ibing /firo Sportphoto

Youngster Jamal Musiala trainiert Tag für Tag hin auf sein Comeback nach dem kleinen Muskelfaserriss, allerdings bisher noch individuell. Weil der Zehner für das Auswärtsspiel in Köln nicht zur Verfügung stand, rechnete man mit dem Einsatz von Thomas Müller als Ersatz.

Zumal der 34-Jährige in den Länderspielen gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) lediglich 45 Minuten zum Einsatz gekommen war. Statt Müller begann Eric Maxim Choupo-Moting hinter und neben der Spitze Harry Kane.

Kein Müller? "Wir wollten die Körpergröße und Kopfballstärke von Choupo"

"Wir wollten die Körpergröße und Kopfballstärke von Choupo", erklärte Trainer Thomas Tuchel: "Dazu kommt, dass Choupo die ganze Woche in München trainiert hatte. Mir ist es wichtig, dass die Spieler, die die ganze Woche da sind, merken, dass sie trotz des vielleicht fehlenden Rhythmus aus den Länderspielen auch reinkommen können, wenn sie gut trainieren."

Im Umkehrschluss: Wäre Müller nicht bei der Nationalelf gewesen, hätte er größere Einsatzchancen gehabt. Doch Müller will unbedingt bei der Heim-EM 2024 dabei sein.

Und das in Top-Form, am besten mit viel Spielrhythmus. Wird nicht leicht. In dieser Saison kam er unter Tuchel erst zu fünf Startelf-Einsätzen in 19 Pflichtspielen, wurde neun Mal eingewechselt. Vier Mal war Bayern Müller-freie Zone, zwei Mal davon fehlte er verletzt. In der Bundesliga steht er bei zehn Spielen an zwölf Spieltagen. Beim 2:2 in Leipzig und nun beim 1:0 in Köln musste der Rekordmeister (zwölf Schalen) des Rekordmeisters (33 Titel) ganz draußen bleiben.

Tuchel über Müller: "Ich nehme ihn sehr positiv wahr. Er ist topfit und es ist alles gut."

Dass Müller weitaus weniger Einsatzzeiten erhalte, als dieser es sich wünsche, weiß Tuchel. Trotzdem sei Müller ein "ganz wichtiger Spieler für uns", betonte der Trainer und meinte ganz generell: "Es wird immer so sein, dass wir Spieler draußen haben, die es verdienen zu spielen oder zu beginnen."

Nur: Müller ist Müller, der absolute Fanliebling in seiner womöglich letzten Saison, sein Vertrag läuft aus. Letzte Woche hatte der Weltmeister von 2014 angekündigt, mindestens bis 2025 spielen zu wollen, doch noch hat es keine konkreten Vertragsgespräche mit den Bossen gegeben. Am Donnerstag, dem Tag vor dem Verzicht auf einen Einsatz von Müller in Köln, schwärmte Tuchel von ihm: "Wir wollen ihn im Team haben. Ich nehme ihn sehr positiv wahr. Er ist topfit und es ist alles gut. Thomas ist eine Ikone für den Klub, eine spielende Legende. Er bekommt den maximalen Respekt von uns."

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In seinen bisher 485 Einsatzminuten konnte er sieben Torbeteiligungen (zwei Tore, fünf Assists) verbuchen. Doch wie regelmäßig setzt Tuchel noch auf Müller, gerade wenn Musiala - spätestens kommenden Samstag gegen Union Berlin - wieder im Kader ist?

Schließlich steht ein Rekord auf dem Spiel. Aktuell kommt Müller auf 452 Liga-Spiele im Trikot des FC Bayern und liegt damit auf Rang zwei der ewigen Rangliste des Vereins. Mit den 27 Einsätzen der vergangenen Saison überholte der Offensiv-Allrounder die Klub-Legenden "Katsche" Schwarzenbeck (416 Einsätze), Gerd Müller (427) und Oliver Kahn (429). Nun greift Müller Rang eins an. Wenn er bei allen restlichen 22 Bayern-Partien bis Saisonende zum Einsatz kommt, erreicht er die Marke von 474 Spielen und stößt mit einer Partie mehr Torhüter Sepp Maier (473) vom Thron des alleinigen Bundesligaspiele-Rekordhalters der Bayern-Historie.

Es liegt in Tuchels Händen. . .

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  • Südstern7 am 28.11.2023 22:06 Uhr / Bewertung:

    "Es liegt in Tuchels Händen"

    Wieder der Tuchel, der ist immer Schuld. Aber ich behaupte mal:
    Nein, es liegt in Müllers Füßen und Physis.

    Wenn Thomas Müller trickreicher und torgefährlicher und schneller agiert als Musiala, wenn er schärfere Flanken schlägt als Coman und Sané, oder wenn Müller so starke Pässe spielt wie Kane oder hinten so abräumt wie Goretzka, dann wird Thomas Müller spielen, garantiert. Es liegt aber nicht nur an Müllers Füßen sondern auch an Müllers Gesundheit. Wenn die von 12 Jahren Knochenmühle angeknockten Muskeln und Sehnen dann den Spielrhythmus von allen 3 Tagen aushalten, dann wird er das in diesem Artikel ausgegebene Ziel erreichen: Müller spielt immer!

    Wünschen wir dem Thomas Gesundheit, damit diese Voraussetzung erfüllt wird. Und ich würde mich sehr freuen, wenn er auch auffälliger und effektiver als Musiala und Kollegen spielen würde. Denn ich sehe den Müller auch gerne spielen. Es hängt nur an ihm allein, ob er das umsetzen kann, was erwartet wird.

  • Der Münchner am 27.11.2023 14:03 Uhr / Bewertung:

    Es zählt nur der FC Bayern und nicht die Rekorde vo Thomas Müller!
    So mancher Star sollte von sich aus erkennen wann Schluß ist beim FC Bayern!
    Siehe Frank Ribery, Ajen Robben, Gerd Müller oder auch Franz Beckenbauer.
    Verhungern wird Er sicher nicht, nur so ganz allein zu Hause ist halt auch Langweilig!

  • rosa kuntz am 27.11.2023 13:04 Uhr / Bewertung:

    Ich habe selten einen in seinen Argumenten so widersprüchlich taktierenden Trainer erlebt wie es Thomas Tuchel ist. Da jammert er in der PK vor dem Köln-Spiel vor, wie müde die Spieler aus der N11 kommen und im Spiel am Freitag Abend lässt er sie spielen bis zum Abpfiff, ohne auszuwechseln. Dieses Spiel endete mit einem 1:0,(!) das dem bislang immer treffenden Harry Kane zu verdanken ist.
    Danach schwurbelt Tuchel darüber, dass er nicht wusste bzw. es verpasste ein- und auszuwechseln
    und hebt mit dem nächsten Satz hervor, wie gut die ausgelaugten von N11 (zuvor "müden") Spieler es gemacht haben. Dass es nicht nur auf die 3 Punkte ankommt, scheint immer wieder verdrängt zu werden. Diese knappen Siege bedeuten, dass wie die Tabelle zeigt, Bayer 04 auch mit der Tordifferenz immer näher heranrückt an den FCB. Wie gerne hätten die Spieler auf der Bank das noch verbessert, aber ihnen wurde keine Chance gegeben. Fragwürdig.
    Der direkte Konkurrent Bayer 04 hat postwendend die Tabellenführung

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